Anzeige
BANK ALS TECHNISCHER DIENSTLEISTER26. Juni 2015

Digitale Antragsstrecke: Sutor Bank startet Kooperation mit FinLeap-Startup FinReach

Sutor Bank
Sutor Bank

Die Hamburger Sutor Bank ist mit dem Berliner Fintech-Unternehmen FinReach (einem FinLeap-Produkt) eine Startup-Kooperation eingegangen. Bank und Startup wollen Finanzdienstleistern gemeinsam komplette digitale Antragsstrecken und Banking-Lösungen anbieten.

Finanzprodukte und -prozesse sind strengen Regulierungen unterworfen. Deshalb benötigen Finanzdienstleister lizenzierte Banken als Partner, um Produkte wie etwa Sparpläne anzubieten. Technische Basis für die Startup-Plattform der Sutor ist eine von der Bank entwickelte Software, mit der sich flexibel vielfältige Geschäftsmodelle auf den Feldern Anlage und Sparen, Zahlungsprozesse sowie Peer-to-Peer-Lendings realisieren lassen soll. Das ebenfalls selbst entwickelte Kundenportal kann an den Markenauftritt der Startups angepasst werden. Die Daten werden über eine eigene Sutor API erfasst.

Sutor Bank wandelt sich zum technischen Dienstleister mit eigener API

Spannend ist hinter der Kooperationsmeldung die Tatsache, dass die Hamburger Privatbank (gegr. 1921) – die schön länger mit FinTechs kooperiert – nun offenbar immer mehr in das Lager als technischer Dienstleister für FinTechs wechselt. Die Banklizenz ist dazu der Schlüssel. So gliedert sich die Sutor Bank nun FinReach an und bietet dem Startup Prozesse und Infrastrukturlösungen. Das betrifft vor allem die Themen rechtssichere Kundenidentifizierung für Kontoeröffnungen oder für den Abschluss von Sparverträgen.

FinLeap
FinLeap

Um Finanzdienstleistern ohne Banklizenz vollständige Software-as-a-Service-Modell (SaaS)-Lösungen anbieten zu können, benötigen wir zu Teilen eine Bank als Partner. Den haben wir mit der Sutor Bank gefunden.“

Ramin Niroumand, FinReach-Geschäftsführer

Bereits dritte Fintech-Kooperation der Sutor Bank

FinReach ist das dritte Fintech-Startup, das im Rahmen der Sutor Startup-Plattform mit der Privatbank kooperiert. Gestartet ist die Sutor im Sommer 2014 mit fairr.de. Mit der Startup-Plattform will die mittelständische Privatbank einen strukturierten Prozess zur Kooperation mit Fintechs bieten. Damit sei sichergestellt, dass Kooperationsanfragen sehr schnell und flexibel bewertet, entschieden und umgesetzt werden können. Bei passenden Geschäftsmodellen von Fintechs engagiert sich die Sutor Bank im Rahmen von Kooperationen und bringt eigene Leistungen ein. Die Sutor Bank geht somit ebenfalls mit ins unternehmerische Risiko, ohne sich derzeit an Fintechs als Kapitalinvestor zu beteiligen.

Sutor Bank
Sutor Bank

Wir freuen uns, dass wir mit der Startup-Plattform einer weiteren Neugründung zu einem schnellen Start verhelfen konnten. Wir sehen ein großes Potenzial im FinReach-Geschäftsmodell und wollen diese Chancen gemeinsam nutzen“

Robert Freitag, Geschäftsleiter der Sutor Bank

Während das Startup die Banking-Lösungen in sein Angebot integriert, bettet die Bank das FinReach-Produkt „Digitale Antragsstrecke“ in die eigene Fintech-Plattform ein. Die Sutor Bank bietet über FinReach banklizenzpflichtige Prozessschritte in digitalen Antragsstrecken an. Dazu gehört etwa die rechtssichere Kundenidentifizierung für Kontoeröffnungen oder für den Abschluss von Sparverträgen. Darüber hinaus will die Sutor Bank FinReach-Kunden Wertpapierdepots, Geldkonten und Kundenportal-Zugänge zur Verfügung stellen. Als besonderen Mehrwert bringt die Sutor Bank das eigenen Contact Center ein: Das sollen Finanzdienstleister für den eigenen Kundensupport einsetzen können.

Kulturelle Unterschiede einebnen

2013 beschloss die Sutor Bank alte Vorgehensweisen aufzugeben und die Strategie in Richtung “Privatbank für alle” zu wechseln. Das scheint zu funktionieren. Mittlerweile hat man sich darüber hinaus wohl auch kulturell auf Startups eingestellt: Intern setze man die gleichen Methoden ein, wie sie auch Gründer bei der Entwicklung ihrer Unternehmen nutzen, etwa Lean-Startup-Techniken, Business-Model-Generation-Konzepte oder Content Marketing in der Kundenansprache. So möchte die Sutor Bank nicht nur als technischer Dienstleister auftreten, sondern würde Startups einladen, vor oder nach der Gründung ihre Geschäftsidee zu präsentieren und die Chancen für eine gemeinsame Geschäftsmodellentwicklung bzw. für eine Technologie- oder Service-Partnerschaft zu diskutieren.aj

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert