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MEINUNG11. Juni 2016

Digitale Hexenjagd: Ist number26 nun entzaubert?

number26
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Michael Pankow ist Diplom-Betriebswirt und Spezialist für B2B-Zahlungsverkehrslösungen – zudem kommentiert er die Entwicklungen im Paymentbereich per Slideshare. Wir haben ihn als number26-Zielgruppe und -Kunden um einen persönlichen Kommentar gebeten – um zu hören, was er an number26 schätzt und ob ihn die aktuellen Ereignisse bewegen, nun die Finger von number26 zu lassen. Die Antwort war überraschend klar.

von Michael Pankow

Wenn ich die Schlagzeilen zu number26 der vorigen Tage Revue passieren lasse, muss ich unwillkürlich an den Begriff “Hexenjagd” denken. Wikipedia definiert das so:

… das Aufspüren und Verhaften, Foltern und Bestrafen sowie insbesondere die Hinrichtung von Personen, von denen man glaubte, sie praktizierten Zauberei bzw. stünden mit dem Teufel im Bunde.“

Unweigerlich beschleicht mich das Gefühl, dass der eine oder andere nur auf den Tag gewartet hat, den bösen Zauberer (number26) auf frischer Tat zu ertappen und dem Hokuspokus – per digitalem Dolchstoß – ein Ende zu bereiten.

Sicher, ex post betrachtet hätte es elegantere Lösungen gegeben, mit der Situation umzugehen – in der direkten Kundenkommunikation und im Dialog mit den Meinungsmachern. Trotz allem habe ich number26 in den letzten Monaten nicht als Lord Voldemort wahrgenommen. Vielmehr als Harry Potter. Der ist bekanntlich ein feiner Kerl, macht aber aufgrund seiner Neugier und seinem ausgeprägten Tatendrang auch ab und zu schwere Fehler. Deshalb sollten wir bei allem Ärger nicht vergessen, dass number26 bisher auch sehr viel richtig gemacht hat. Dazu zählen für mich persönlich Dinge wie:

1. Einfache Kontoeröffnung
2. Coole Kreditkarte
3. Überweisungen, die Spaß machen
4. Real-Time Notifications
5. Dispositionskredit auf Knopfdruck

Einfache Kontoeröffnung

Der Kontoeröffnungsprozess, den number26 in Zusammenarbeit mit IDnow anbietet, ist klasse. „Kontoeröffnung in 8 Minuten“. Ein Claim, der mich – und scheinbar auch viele andere – neugierig machte. Ich erinnere mich noch: Am Ende des Anmeldevorgang war ich begeistert, wie bequem und einfach so ein Prozess gestaltet werden kann.

Coole Kreditkarte

Madrabothair /Jan-Kowalski/bigstock.com-number26/Montage
Madrabothair /Jan-Kowalski/bigstock.com-number26/Montage

Wenige Tage spä­ter lag der Brief mit mei­ner Mas­terCard im Briefkas­ten. Mei­ne Erwar­tun­gen: kei­ne. Ich habe so viele Kar­ten her­umliegen, dass sich Begeisterung und Vor­freude in Gren­zen hiel­ten. Aber auch hier konnte mich number26 positiv überra­schen. Mit ei­ner trans­pa­ren­ten Kar­te, die auf extrem an­spre­chen­de Art und Weise (auf hoch­wertigem A5 Kar­ton) präsentiert wurde. Das fühlte sich irgendwie gut an und erzeugte bei mir das Gefühl, etwas Besonde­res in den Hän­den zu hal­ten. Kein unnötiges Pa­pier, kein bl­abla.

Auch im All­tag werde ich ab und an auf die Kar­te an­ge­spro­chen. Zugege­ben: Mädchen ha­ben sich de­swegen noch nicht in mich verliebt – aber immerhin.

Überweisungen, die Spaß machen

Mit number26 kann ich Überweisungsaufträge einfach und bequem von unterwegs freigeben – ohne TAN-Generator, TAN-Liste, zweite App. Ich liebe es. Als Typ, der Kleinkram gern sofort erledigt, spricht mich das Feature extrem an.

Real-Time Notifications & mehr

number26 nutzt viele Möglichkeiten aus, die MasterCard bzw. das MasterCard-Netzwerk bietet. Ich habe vor allem die Real-Time Notifications (auf iPhone und Apple Watch) liebgewonnen. Echtzeitinformationen haben viele Vorteile. Zum Beispiel sehe ich immer meinen aktuellen Kontosaldo. Auch einen Betrugsversuch könnte ich schneller bemerken. Auf jeden Fall führen Sie dazu, dass ich mich stärker mit meinem Konto – und damit mit Banking – auseinandersetze.

Darüber hinaus lässt sich die Kreditkarten-PIN direkt in der App ändern und die Karte sperren/entsperren (gesamte Karte, Bargeldabhebungen, Auslandszahlungen und Online-Zahlungen). Zugegebenermaßen nutze ich diese Möglichkeiten nur selten. Wer aber schon mal seine Karte verloren hat (noch besser: geglaubt hat, sie verloren zu haben), weiß wie nützlich diese Funktionalitäten sein können.

Autor Michael Pankow
Michael-Pankow-800Michael Pankow ist Diplom-Betriebswirt (BA). Derzeit arbeitet er als Spezialist für B2B-Zahlungsverkehrslösungen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen im Privatkundenbereich auf Twitter: @michipaskow und Slideshare.

Dispositionskredit auf Knopfdruck

Sicher ist sicher. Deswegen habe ich den Dispo freigeschaltet. Und anschließend, wie bei der Kontoeröffnung gedacht: Krass, das war einfach. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es zwei oder drei Klicks in der App waren. Es war halt einfach einfach. Sobald mein Konto ins Minus rutscht, werde ich per Push-Nachricht darüber informiert. Außerdem kann ich mir die aufgelaufenen Zinsen jederzeit in der App ansehen. Fair und transparent.

Dafür schätze ich number26. Selbst wenn das alles auf den ersten Blick nicht wie Raketenphysik anmutet, geschweige denn Magie, bereiteten/bereiten mir diese Features einzeln, aber vor allem auch in ihrer Summe, große Freude. Und was mir Freude bereitet, ist gut für mich. Freude ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und sollte auch beim Banking entstehen.

Was mich noch freuen würde? Wenn wir die großen Mistgabeln langsam einpacken und eine mehrdimensionale Betrachtung (verärgerte Kunden/zufriedene Kunden) zulassen.mp

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