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ARCHIV12. August 2014

Noch vertrauen junge Kunden Sparkassen und GENOs mehr als PayPal

Quelle: EpicStockMedia/bigstock.com
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Die Kunden von morgen drohen zu Internetfirmen oder -Plattformen abzuwandern, wenn diese ihre Angebote ausbauen und weitere Finanzdienstleistungen wie Kredite oder Geldanlagen anbieten – sagt Marktforscher Cofinpro. Noch aber vertrauten junge Kunden den Sparkassen und Genossenschaftsbanken mehr als PayPal. Aber der Abstand schwindet.

Dass Google, Facebook, eBay und Co. derartige Pläne verfolgen Kredite und Geldanlagen anzubieten, davon gehen 67 Prozent der jungen Deutschen aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage (1.000 junge Bundesbürger) des Markforschers Cofinpro.

Dirk Ungemach-Strähle, Executive Consultant bei Cofinpro
Dirk Ungemach-Strähle, Executive Consultant bei Cofinpro
Es ist erstaunlich, wie schnell sich vergleichsweise junge Firmen in einem so sensiblen Bereich wie der Finanzbranche etablieren. Was bei jungen Menschen zählt, ist vor allem die unkomplizierte Abwicklung – nicht nur beim Zahlungsvorgang an sich, sondern auch bei Geldanlage und Kreditaufnahme.“
Großes Vertrauen genießen bei den jungen Deutschen immer noch Sparkassen (plus 0,77 auf einer Skala von minus 2 bis plus 2) und Genossenschaftsbanken (plus 0,54). Dicht dahinter rangiert bereits die eBay-Tochter PayPal (plus 0,52).  Übrignes: Der Bekanntheitsgrad von PayPal liegt bei den Bundesbürger zwischen 18 und 34 Jahren bei 96 Prozent. 
Weit abgeschlagen im Confinpro-Vertrauensranking landen Privatbanken (minus 0,21) und Direktbanken (minus 0,35). Auch Anbieter wie ClickandBuy oder giropay finden sich im Minus-Bereich wieder und müssen noch um das Vertrauen der jungen Bundesbürger werben.

Zwar glauben rund 40 Prozent der Befragten, dass Internet-Firmen oder Plattformen innerhalb der nächsten zehn Jahre die Banken im Privatkundengeschäft zunehmend verdrängen werden. Doch die Institute können ihr Terrain zurückerobern, wenn sie den Wettbewerb aufnehmen und die Kundschaft nicht den neuen Anbietern überlassen. Denn auch das zeigt die Studie: Die Leistungen der Banken an sich werden gar nicht schlecht beurteilt. Insgesamt erteilten die Befragten den Instituten die Schulnote Zwei minus. So bewerteten beispielsweise 29 Prozent jeweils die Qualität der Beratung und die Vertrauenswürdigkeit der Mitarbeiter mit „sehr gut“.

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Eine Analyse der Ergebnisse nach Bildungsgruppen zeigt dabei jedoch: Je höher der schulische oder berufliche Abschluss, desto kritischer stehen junge Bundesbürger den Banken gegenüber und desto schlechter fallen die Bewertungen aus. „Gerade die für die Banken künftig attraktivsten Kunden müssen mit innovativen Ideen über alle Vertriebskanäle hinweg weitaus stärker als bisher dauerhaft gebunden werden“, so Cofinpro-Experte Ungemach-Strähle. „Vor allem bei Krediten und Geldanlagen können die Institute hier gegenüber neuen und unerfahrenen Anbietern punkten. Doch das muss jetzt geschehen. In fünf Jahren ist es zu spät.

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