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STUDIEN & UMFRAGEN21. Juli 2015

Oliver Wyman-Studie: “Banken verteidigen vorerst ihre Position im Firmenkundengeschäft”

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Oliver Wyman
Etwa ein Drittel der Kreditvergabe geht an Firmenkunden. Regulierung und Digitalisierung gelten als die größten Bedrohungen. Der Einfluss neuer Wettbewerber wie FinTechs und Internetgiganten (Apple, Google & co) ist allerdings im Firmenkundengeschäft bislang weitaus weniger bedeutsam als in anderen Kundensegmenten wie zum Beispiel im Privatkundengeschäft. Das belegt die aktuelle Studie „Corporate Banking 2015“ der Managementberatung Oliver Wyman.

Das Firmenkun­den­ge­schäft der Banken in Eu­ropa er­wirt­schaftet ei­ne Ei­gen­kapital­rendi­te vor Steuern von etwa 10 bis 15 Pro­zent. Das ist deutlich mehr als in vie­len an­de­ren Kun­densegmen­ten derzeit möglich ist. Doch die Umsetzung der Regulierung und Start-ups aus dem FinTech-Be­reich gefähr­den die La­ge. Denn FinTechs wer­den ihre Angriffe auf das Ge­schäftsmodell der Banken auch auf den Firmenkun­denbereich aus­wei­ten. Erschwerend kommt die in­ten­sive Wettbewerbssi­tuati­on und damit Mar­gend­ruck hinzu.

Produkte bei geringsten Kosten und Risiken entscheidenden Wettbewerb

Gemäß der Oliver Wyman-Studie ist in diesem Umfeld die konsequente Fokussierung auf „Exzellenz“ im Corporate Banking die beste Reaktionsmöglichkeit. Exzellenz wird dabei als die Fähigkeit verstanden, für Kunden die besten Dienstleistungen und Produkte zu liefern, bei gleichzeitig niedrigsten Kosten und geringstem Risiko. Banken können damit mittelfristig ihre Profitabilität erhöhen und langfristig ihr Geschäftsmodell schützen. 

Oliver Wyman
Oliver Wyman

Banken als Intermediär 

Neben der Verbesserung der Profitabilität stellt Exzellenz die beste Chance für Banken dar, ihren kompetitiven Vorteil sowie ihre führende Rolle und Positionierung als Intermediär gegen neue Wettbewerber zu verteidigen. Dies gilt vor allem in sensiblen Bereichen, wie der Schnittstelle zum Kunden sowie der Bereitstellung von neuen Services, Produkten und von Bilanzkapazitäten. Insbesondere im deutschen Markt fällt eine Differenzierung in den typischen Dimensionen „Kunde“ oder „Produkt“ aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks und der großen Ähnlichkeit der von Banken verfolgten Strategien im Firmenkundengeschäft schwer. Ein ernsthaft verfolgter Exzellenzanspruch bietet in diesem Umfeld aber die Chance, sich von den Wettbewerbern abzusetzen.

Thomas Schnarr, Autor der Studie kommentiert: „Die gute Nachricht ist, dass sich Banken im Firmenkundengeschäft nicht in einer bereits geschwächten Ausgangssituation befinden. Sie besitzen alle Voraussetzungen, um auch in Zukunft für ihre Kunden relevant zu bleiben und nachhaltig positive Ergebnisse zu erzielen. Die schlechte Nachricht ist, dass es ähnlich schwer ist, Exzellenz zu erreichen, wie sich einen gesünderen Lebensstil anzueignen: Es bedarf Entschlossenheit, Beständigkeit und Disziplin. Banken, die die Herausforderung meistern, können jedoch in erheblichem Umfang profitieren. Sie halten ihr Schicksal im Firmenkundengeschäft selbst in den Händen.”

Die vollständige Studie kann hier kostenlos als PDF (Englisch) heruntergeladen werden.aj

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