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ARCHIV22. Juli 2014

Gegen Geldwäsche: Sechs Großbanken treten KYC-Registry der SWIFT bei

Bild: Elnur/bigstock.com
Bild: Elnur/bigstock.com
Barclays, Deutsche Bank, Erste Group Bank, HSBC, ING und Raiffeisen Bank International haben sich als neue Mitglieder der von SWIFT geführten KYC-Initiative angeschlossen. Das KYC-Prinzip (KYC – Know your Customer) umfasst die Prüfung der persönlichen Daten und Geschäftsdaten von Neukunden eines Kreditinstituts. Das KYC-Register soll zum Jahresende in Betrieb gehen.

Ziel des KYC-Registers ist die Prävention von Geldwäsche und die Terrorismusfinanzierung nach dem Geldwäschegesetz (2008) und der 3. EU-Geldwäsche-Richtlinie für europäische Finanzunternehmen. 
Bereits im März wurde die Beteiligung der Bank of America Merrill Lynch, von Citi, Commerzbank, J.P.Morgan, Société Générale und Standard Chartered bekanntgegeben. Im Laufe der letzten Monate haben die zwölf Banken in der von SWIFT geleiteten Arbeitsgruppe daran mitgewirkt, die Verfahren des KYC-Registers abzustimmen. Das umfasst die Dokumentation sowie die Daten, die zur Erfüllung der KYC-Anforderungen in unterschiedlichen Rechtssystemen benötigt werden. Einige der in der Arbeitsgruppe aktiven Banken stellen bereits ihre eigenen KYC-Informationen in das Register ein, während die Nutzertests auf der gesicherten webbasierten Plattform des Registers weitergeführt werden. Im September dieses Jahres wird eine weitere Gruppe großer internationaler Banken die eigenen Unternehmensdaten beisteuern. Damit ist sichergestellt, dass alle relevanten Informationen verfügbar sind, wenn das KYC-Register bei SWIFT zum Jahresende in Betrieb geht.

KYC-Register
Das von SWIFT im Auftrag seiner Mitglieder – den Banken – entwickelte KYC-Register soll die Daten von Banken enthalten, die im Rahmen der Due Diligence für das Korrespondenzbankgeschäft der Banken untereinander benötigt werden. Gemäß dem US-Patriot Act und den vom U.S. Finanzministerium erlassenen Final Rules muss eine U.S. Bank oder ein U.S. Broker-Dealer in Securities bestimmte Informationen von jeder „ausländischen Bank“, mit der ein Korrespondenzbankkonto unterhalten wird – also praktisch von allen international aktiven Banken – erhalten. 
Das KYC-Register ist eine neue Initiative von SWIFT, die in Zusammenarbeit mit der Finanzindustrie entwickelt wurde. Das Register unterstützt die Banken bei der effizienten Erfüllung ihrer Compliance-Anforderungen und senkt den mit der Implementierung von KYC-Regulierungsauflagen verbundenen Kostenaufwand. Das Funktionsprinzip des KYC-Registers von SWIFT stellt jedem Nutzer einen standardisierten Zugangsweg zur Verfügung, auf dem er die benötigten Angaben über seine Gegenparteien erhalten kann. Dabei behält jedes einzelne Institut die Kontrolle über seine eigenen Daten und darüber, welche Institutionen diese Informationen einsehen können. Derzeit ist das SWIFT KYC-Register in der Pilotphase und wird voraussichtlich zum Ende des Jahres 2014 verfügbar sein.

SWIFT Compliance Forum im Rahmen der Sibos 2014 in Boston

KYC-Compliance ist eines der zahlreichen regulierungsbezogenen Themen, die im Mittelpunkt des Compliance Forum während der Sibos 2014 in Boston stehen. SWIFT veranstaltet Auditorium Sessions zum KYC-Register, zu Compliance Analytics sowie zu seinen Sanctions-Screening- und Sanctions-Testing-Lösungen. Konferenzteilnehmer können das „Financial Crime Compliance Services Team” von SWIFT auf dem Stand E80 besuchen.

Zusammenarbeit ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg dieser von der Finanzindustrie vorangetriebenen Initiative. Die Banken wollen die Anforderungen im Zusammenhang mit der KYC-Compliance gemeinschaftlich bewältigen.”
Luc Meurant, Head of Banking Markets and Compliance Services bei SWIFT
Zudem bietet das zweitägige Compliance-Forum am 30. September und 1. Oktober einen Überblick über die tiefgreifenden Auswirkungen regulatorischer Anforderungen an die Finanzinstitutionen. Dabei werden Möglichkeiten der Finanzindustrie zur Zusammenarbeit und zur Reduzierung der mit Compliance verbundenen Risiken und Kosten diskutiert. Panel-Teilnehmer analysieren regulatorische Trends, die Bedeutung von Service-Einrichtungen und wie Standards die Banken bei Compliance-Anforderungen durch Finanzkriminalität unterstützen können.

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