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MEINUNG26. Juni 2014

Kommentar: So wird das nichts mit den Bezahlsystemen!

Joachim Jürschick IT Finanzmagazin

Fast wäre ich begeistert gewesen: 400 Taxis in Hamburg kann man über eine moderne Handy-APP bezahlen. Kleiner Haken: Beide – Käufer und Verkäufer – brauchen die APP vom gleichen Anbieter, natürlich mit Registrierung. Raten Sie mal, was ich nicht habe?

Unter uns: In den letzten Tagen habe ich drei neue Wallet´s, zwei neue POS-Bezahlsysteme, eine neue Finanz-API, zwei Micropayment-Lösungen und sieben(!) neue Handy-Bezahllösungs-APPs gesehen oder dazu Pressemitteilungen bekommen.  Jede der Lösungen hat ja was. Aber keine von Ihnen hat das, was die Bank- und Versicherungskunden brauchen: Überzeugende Reichweite. Was fehlt ist ein gemeinsames Verfahren. Eine Lösung die im Hintergrund alles zusammenführt. Ein System das Anbieter A mit Anbieter B zusammenschaltet. Im Ernst: So, wie es jetzt läuft, wird das nichts!

Mit FinTech-Startups, Non- & NearBanks wird das auch in absehbarer Zeit nichts. Provokant behaupte ich gerne: Selbst google traue das nicht zu! Dazu braucht es tiefgehendes Wissen um Regulatorik und – noch wichtiger – eine gute Reputation innerhalb der Finanzwirtschaft.

Solange jeder Startup, jede Genossenschaft, jeder Verband und jede Bank seine eigene Suppe kocht, werden wir zwar unglaublich viele Innovationen, aber keine brauchbaren Lösungen sehen.”

Ich sehe Verbände und die Genossenschaften der Retailbanken in der Pflicht die notwendigen Innovationen zu befeuern und Standards zu setzen. Nur wenn sie die Brücke bauen wird es einen Durchbruch geben. Erst dann werden Bezahlsysteme praxistauglich. Ach ja – und bitte schnell! Erst letzte Woche bat mich ein Taxifahrer in Frankfurt doch bitte das nächste Taxi zu nehmen, weil ich statt der Girocard (früher EC-Karte), nur Visa & MasterCard dabei hatte. Dann zog er sein Handy raus. Aus dem Augenwinkel glaubte ich eine Bezahl-APP zu erkennen. Selbstverständlich war es nicht meine.

Ihr
Joachim Jürschick
IT FINANZMAGAZIN

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