Anzeige
POS PAYMENT13. November 2015

SWIFT Institute Studie: Neues Modell für Realtime-Zahlungsverkehrssysteme

kentoh/bigstock/ SWIFT
kentoh/bigstock/ SWIFT

Das ‚SWIFT Institute‘ veröffentlichte eine neue Studie, in der ein Hybrid-Modell für Realtime-Zahlungssysteme im Einzelhandel vorgestellt wird. Das Modell verbindet die Vorteile eines Echtzeit-Brutto-Settlement-Systems (Real-time Gross Settlement System – RTGS) mit denen eines zeitversetzten Netto-Settlement-Systems (Deferred Net Settlement – DNS). Die Studie mit dem Titel “Near Real-time Retail Payment and Settlement Systems Mechanism Design“(60 Seiten, Engl.) der Autoren Zhiling Guo, Robert J. Kauffman, Mei Lin und Dan Ma von der School of Information Systems an der Singapore Management University widmet sich der Entwicklung eines hybriden Prioritäts-Queuing-Systems (Hybrid Priority Queuing Mechanism) für schnelleres Zahlungsverkehrs-Settlement.

Die schnelle Ausbreitung von E-Commerce sowie die starke Zunahme des Inlands- und des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs haben den Bedarf der Finanzinstitute an kostengünstigen Verfahren zur Beschleunigung von Clearing und Settlement im Massenzahlungsverkehr des Einzelhandels verstärkt.

SWIFT
SWIFT

Derzeit werden in 18 Ländern bereits Realtime-Zahlungssysteme im Inlandsmarkt eingesetzt. In weiteren 12 Ländern werden sie untersucht, geplant oder aufgebaut, zudem stehen 17 Länder der Eurozone in der Untersuchungsphase. Wir hoffen, dass diese Studie zur anhaltenden Diskussion über die besten Methoden zur Entwicklung solcher Systeme beitragen kann.”

Peter Ware, Direktor des SWIFT Institute

Beim Zahlungsverkehr im Einzelhandel werden traditionell weitestgehend Interbank-Saldierungssysteme genutzt, in denen die Zahlungen für das Settlement am Tagesende akkumuliert werden. Dieser Ansatz – das zeitversetzte Netto-Settlement-System (DNS) – vermindert zwar den Liquiditätsbedarf des Zahlungsverkehrssystems, birgt jedoch verfahrensbedingte operationelle und finanzielle Risiken bei unbeglichenen Innertages-Zahlungen. Da im Einzelhandels-Zahlungsverkehr große Dollar-Beträge akkumuliert werden, sieht man hier vor allem in einem Echtzeit-Brutto-Settlement-System (RTGS) für Großbetragszahlungen eine interessante Möglichkeit. Zwar erlaubt dieses ein sofortiges Settlement von Transaktionen im Tagesverlauf, bringt allerdings auch andere Risiken und Anreiz-Probleme mit sich, die bedacht werden müssen.

So soll die RTGS und DNS-Funktionsweise verknüpft werdenSWIFT Insitute
So soll die RTGS und DNS-Funktionsweise logisch verknüpft werden.SWIFT Insitute

Vorschlag: Queue soll die Struktur optimieren

Die Studie schlägt daher ein Verfahren vor, das eine zentrale „Queue“ (Warteschlange) aufbaut, in der Zahlungen priorisiert und Zahlungsverzögerungen vermindert werden können. Somit wird die Liquidität verbessert und die Settlement-Abwicklung optimiert. Darin enthalten sind zudem eine Struktur für den Modellaufbau sowie Versuchsanordnungen für die Simulation zur Bewertung des vorgeschlagenen Verfahrens.

Die Ergebnisse der Studie zeigen die Vorteile eines kostengünstigen und wertsteigernden Verfahrens auf, mit dem zunehmend größere Volumina von Einzelhandelszahlungen schnell abgewickelt werden können. Zudem wird damit auch die sorgfältige Berücksichtigung von Anreizen für die Interessenvertreter von Zahlungsverkehrssystemen sichergestellt.

Die Studie können Sie hier kostenlos und ohne Adresseingabe herunterladen. aj

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert