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EVENT NACHBERICHT4. Februar 2016

Versicherungsforen Leipzig: “Dunkelverarbeitung – keine Blackbox für Versicherungen”

Dr. André KöhlerVersicherungsforen Leipzig
Dr. André KöhlerVersicherungsforen Leipzig

Voll­automatisier­te Pro­zesse – oder Dunkelver­arbei­tung, wie es originär in der Assekuranz heißt – sind mittlerweile Stan­dard in den IT-Ab­teilun­gen der Versi­cherungs­un­ternehmen. Doch zahlrei­che Herausforde­run­gen, sei es auf tech­ni­scher Seite oder auf­grund von Einwän­den der Fachberei­che, ma­chen die Pro­zess­automatisierung zu ei­nem fixen Punkt auf der Agenda der IT-Ver­antwortli­chen. Am 2. und 3. Febru­ar 2016 führ­ten die Versi­cherungs­foren Leipzig daher die 1. Fachkon­ferenz „Dunkel­verarbeitung und Workflowunterstützung in Versicherungen“ durch.

Unter der fachlichen Leitung von Dr. André Köhler kamen über 120 Experten aus der Assekuranz in Leipzig zusammen und diskutierten die Entwicklungen und Möglichkeiten der technischen Umsetzung von halb- und vollautomatischen Prozessen.

Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung und der Fülle der bestehenden technischen Möglichkeiten sind die Unternehmen zum Umdenken gezwungen. Es gibt viele Gründe, die es erfordern, Prozesse zu optimieren und zu automatisieren. Neben dem anhaltenden Kostendruck entsteht durch die Industrialisierung in der digitalen Welt immer mehr Wissen, das für Unternehmen im Allgemeinen und Versicherer im Speziellen kaum mehr fassbar ist. Die Fülle des Wissens und der technischen Möglichkeiten zwingt zur Spezialisierung. Die (Prozess-)Automatisierung und der Einsatz von Technologie ermöglicht es dabei, die Komplexität weiterhin zu beherrschen und sich auf andere Aufgaben zu fokussieren.

Softwareforen Leipzig
Versicherungsforen Leipzig
Viele Versicherer haben dies erkannt und arbeiten seit Jahren an Lösungen, mit denen sie ihre Kernprozesse vollständig oder teilweise automatisieren. Auf der Fachkonferenz „Dunkelverarbeitung und Workflowunterstützung in Versicherungen“ teilten unter anderem Vertreter aus den Häusern ARAG, Westfälische Provinzial, Wüstenrot & Württembergische, Generali, Helsana, VBL, LVM und der Grundeigentümer Versicherung ihre Erfahrungen aus dem Bereich Dunkelverarbeitung mit dem Auditorium.

Automatisierung beschleunigt Prozesse

Übereinstimmend wurde berichtet, dass durch die Realisierung von Automatisierungspotenzialen Prozesse beschleunigt, die Qualität erhöht und Kosten gesenkt werden konnten. Steffen Gerull (Generali Versicherung) betonte in seinem Vortrag, dass eine Voraussetzung für die erfolgreiche Automatisierung in erster Linie jedoch die genaue Kenntnis über die eigenen Prozesse und Arbeitsabläufe ist.

Dr. Christian Brandt (Westfälische Provinzial Versicherung) sowie Klaus Jomrich (Württembergische Versicherung) und Michael Kötzle (W + W Informatik) gaben weiterhin zu bedenken, dass man sich von dem Gedanken, alle Aufgaben und Systeme gleichzeitig automatisieren zu wollen, frei machen muss. Ein Projekt sei auch dann erfolgreich, wenn die einzelnen Teilschritte sukzessive umgesetzt werden. Eine Abwägung von Kosten, Nutzen und Zeit sei dabei essentiell.

Softwareforen Leipzig
Dr. Rommel, AdcubumVersicherungsforen Leipzig

Eine wesentliche Herausforderung neben der eigentlichen Prozessautomatisierung betonten Tobias Berens und Thomas Voß (Grundeigentümer Versicherung). Von dem Wandel, den eine Prozessautomatisierung hervorruft, sind natürlich auch die Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit betroffen. Diese müssten daher von Anfang an mit ins Boot geholt werden, um die Akzeptanz der Systeme zu sichern. Auch Urs Zellweger (Helsana Versicherungen) und Dr. Holger Rommel (Adcubum) hoben hervor, dass neben der Systemeinführung vor allem auch die interne Organisation auf die neuen Prozesse umgestellt werden muss.

Das Fazit der Veranstaltung

Dass das Beherrschen der systemischen Prozesskomplexität ein Muss ist, um heute am Markt zu bestehen. Versicherungsunternehmen können durch Dunkelverarbeitung Prozesse verschlanken, vereinheitlichen und automatisieren. Dies führt letztendlich nicht nur zu einer weiteren Professionalisierung der IT, sondern setzt in den Fachbereichen auch Ressourcen für andere Aufgaben frei.aj

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