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STUDIEN & UMFRAGEN11. August 2021

Teilweise Quoten über 90%: Zukunft des Bezahlens im Handel ist kontaktlos

Im Handel ist es kontaktlos
Piotr Adamowicz / Bigstock

Mehr als drei von vier bargeldlosen Transaktionen in der DACH-Region laufen inzwischen kontaktlos ab. Das hat eine Studie des Paytech-Unternehmens Concardis ermittelt, bei dem die Anteile kontaktloser Zahlungen bei bargeldlosen Transaktionen der angeschlossenen Händler ausgewertet wurden. Die Zahlen zeigen einerseits nach wie vor ein sehr hohes Niveau, steigen andererseits aber auch noch weiter an. So beträgt die Kontaktlosquote mittlerweile im Branchenschnitt 77 Prozent in Deutschland, 82 Prozent in Österreich, 80 Prozent in der Schweiz. Bestimmte Handelssegmente sind fast komplett kontaktlos aufgestellt, was die Zahlungen mit Karte oder Smartphone betrifft. 

Die Nutzung der Kontaktlosfunktion ist mittlerweile sowohl von den Entwicklungen der Pandemie entkoppelt als auch unabhängig von bestimmten Branchen und damit Zielgruppen – sie hat sich etabliert. Egal ob in der Drogerie oder beim Lebensmittelkauf – die Kontaktlosquote ist im Juni 2021 im gesamten Einzelhandel verglichen mit dem Vorjahresmonat nochmal um bis zu zehn Prozentpunkte gestiegen. In Österreich bezahlt nahezu jeder beim Lebensmittelhändler (91 Prozent) oder der Bäckerei (95 Prozent) kontaktlos, wenn er mit Karte oder Smartphone bezahlt. In Deutschland und der Schweiz findet man etwa bei Bäckereien ebenfalls sehr hohe Werte (95 Prozent; 92 Prozent), im Lebensmittelhandel liegt der Wert mit jeweils rund 85 Prozent in beiden Ländern noch etwas niedriger, steigt aber kontinuierlich auch nach einem Jahr Pandemie.

Vorhandener Payment-Trend wurde massiv beschleunigt

Kontaktlos-Zahlungen
Concardis

Verwunderlich ist das kaum – denn zum einen haben die Provider von Kassensystemen inzwischen einen hohen Prozentsatz der Kassenterminals entsprechend über die Jahre mit NFC-Lesegeräten ausgestattet, zum anderen werden wohl Ende des Jahres die letzten nicht-NFC-fähigen Debitkarten ausgetauscht. Hinzu kommen diverse Mobile-Payment-Lösungen wie Apple Pay oder Google Pay, die

Die Corona-Pandemie hat einen vorhandenen Trend in der DACH-Region stark angeschoben. „Wir wären aber mit Sicherheit auch ohne diesen Beschleuniger auf dem hohen Niveau von Kontaktloszahlungen angelangt, aber erst in einigen Jahren“, glaubt Robert Hoffmann, CEO von Concardis und Nets Merchant Services. Der Tipping Point sei klar überschritten:

Concardis

Immer mehr Menschen nutzen Tap-And-Go, immer mehr Händler bieten es an und fordern aktiv dazu auf – es wird zur Normalität. Die Zukunft des Bezahlens im Einzelhandel ist kontaktlos.“

Robert Hoffmann, CEO von Concardis und Nets Merchant Services

Hoffmann glaubt, dass der Anteil kontaktloser Transaktionen bei bargeldlosen Zahlungen in der DACH-Region weiter zunimmt – aus einem einfachen Grund. „Wer einmal die Tap-And-Go-Funktion genutzt hat, für den ergibt es keinen Sinn mehr, die Karte in das Lesegerät zu stecken, statt es davor zu halten. Es geht insgesamt schneller, meist ohne Eingabe von PIN oder Unterschrift.“ Nicht nur der Komfort und die Geschwindigkeit würden die Anteile immer weiter erhöhen:

„Wir werden zunehmend mehr mit Smartphones und Wearables bezahlen. Mit der zunehmenden Digitalisierung, dem Abbau von Vorbehalten und der kundenzentrierten Weiterentwicklung von Prozessen und Lösungen wird das Bezahlen digitaler, smarter und damit automatisch zunehmend kontaktlos“, so Hoffmann.

Neue Soft-POS-Lösungen auf der Händlerseite werden außerdem dazu beitragen, dass sich der Standard beim Bezahlen insgesamt verschiebt: In wenigen Jahren werden Magnetstreifen und EMV-Chip beim bargeldlosen Bezahlen an der Ladenkasse nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen und oft gar nicht mehr möglich sein.“

Robert Hoffmann, CEO von Concardis und Nets Merchant Services

Verkürzte Bezahlprozesse und weniger Wartezeit

Laut Erhebung der Deutschen Bundesbank hat sich insgesamt der Trend zum bargeldlosen Bezahlen während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 beschleunigt. So ist der Anteil bargeldloser Zahlungen auf nunmehr 40 Prozent gestiegen.  „Das Bezahlen per kontaktloser Karte prägte diese Entwicklung wesentlich und wird immer mehr zur Normalität“, heißt es in der Zusammenfassung zum „Zahlungsverhalten in Deutschland 2020“.

Für Händler wie für Kunden sind die Vorteile durch das veränderte Konsumentenverhalten groß: Das Kassieren geht deutlich schneller, was Wartezeiten verkürzt. Gerade bei Beträgen unter 50 Euro ist meist weder PIN noch Unterschrift nötig. Das macht den Bezahlvorgang sehr einfach und komfortabel für Verkäufer und Kunde. Händler profitieren darüber hinaus beim bargeldlosen Bezahlen noch von automatisierten Reportings, einem Überblick über alle Zahlungsströme auch auf dem Handy sowie Schnittstellen zu nachfolgenden Prozessen wie der Finanzbuchhaltung.tw

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