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FINTECH30. März 2023

Apple Pay Later: Der iPhone-Konzern startet BNPL-Dienst in den USA

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Lange war Apples Buy now pay later (BNPL) Service in den USA diskutiert worden, jetzt ist er endlich da. Der Dienst, der schon 2021 erstmals in Aussicht gestellt wurde (und 2022 beim WWDC Thema war), geht nun in den USA an den Start. Dabei können Kunden ihre Zahlungen in vier Einzelraten aufsplitten und einen speziellen Pay-Later-Kredit beantragen. Der kann zwischen 50 und 1.000 US-Dollar liegen und setzt eine Vorkontrolle voraus. Wie es mit Apple Pay Later weitergehen soll und wann der Dienst in Deutschland kommt.

So richtig geheim war Apple Pay Later schon nicht mehr – und doch hatte noch vor einigen Wochen niemand eine genaue Timeline auf dem Zettel, wie das bei Apple nun mal so ist. Klar war schon länger, dass der iPhone-Hersteller reichlich Pläne für Finanzdienstleistungen in der Schublade hatte, doch ebenso klar war und ist, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis auch in Europa und Deutschland Entsprechendes an den Start geht. Dabei wäre Apple Pay inzwischen in rund 70 Ländern verfügbar. Doch seit Apple Cash und Apple Card (2018 bzw. 19) gab es wenig Fortschritte.

Noch steht Apple Pay Later nur ausgewählten Testkunden in den USA zur Verfügung, zunächst versendet das Unternehmen aus Cupertino Einladungen hierzu. Doch klar ist, dass das nicht so bleiben wird und nach und nach weitere Kunden hierfür freigeschaltet werden. Mit Apple Pay Later wird eine Zahlung über Apple Pay in vier Teilzahlungsraten aufgeteilt. Sie sind zins- und gebührenfrei und können direkt über die App Apple Wallet verwaltet und auch zurückgezahlt werden.

Bei Fälligkeit wird der Kunde über Apple Wallet darauf hingewiesen, dass eine Ratenzahlung ansteht. Die Rückzahlung kann dabei allerdings ausschließlich über Debitkarten erfolgen. Kreditkarten werden sinnvollerweise nicht akzeptiert, da die Kunden sonst in eine Kreditspirale geraten könnten. Apple Pay Later authentifiziert Transaktionen per Face ID, Touch ID oder Passcode, um Sicherheit und Datenschutz zu gewährleisten.

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Ob Apple außerdem noch – wie kolportiert – an einer Lösung mit höheren Hürden und Zinsen arbeitet, die die Finanzierung über einen längeren Zeitraum streckt, ist nicht klar. Das britische Start-up Credit Kudos, das Bankdaten für Kreditentscheidungen nutzt, wurde vor knapp einem Jahr von Apple übernommen. Das FinTech könnte ein weiterer Baustein im Projekt „Breakout“ sein, mit dem der IT-Konzern angeblich eine komplette Abwicklungsplattform für Finanzdienstleistungen schaffen will. Die Konzerntochter Apple Finance LLC, die bereits über die notwendigen Lizenzen verfügt, um in den USA Finanzierungen über Ratenkredite anbieten zu können, ist ein weiterer Mosaikstein.

Teilnahme an Apple Pay Later nur auf Einladung – bisher

Die Beantragung eines Pay-Later-Guthabens ist ab sofort für Nutzer in den USA in Höhe von 50 bis 1.000 US-Dollar möglich (wenn auch anfangs noch nicht für alle). Bei allen Online- und In-App-Käufen bei Apple-Pay-Händlern auf dem iPhone sowie dem iPad steht die Pay-Later-Zahlungsoption zur Verfügung. Voraussetzung ist außerdem ein iPhone mit iOS 16.4 oder ein iPad mit iPadOS 16.4.

Offenbar gab es einige technische Probleme, die verhinderten, dass die Lösung früher an den Start ging – angekündigt hatte der Konzern aus Cupertino sie ja bereits beim letztjährigen WWDC im Sommer 2022. Wie vorsichtig Apple mit eigenen Finanzdienstleistungen in Europa umgeht, zeigt unter anderem Apple Pay: Die Bezahlfunktion startete 2014 in den USA und erst mit vierjähriger Verspätung in Deutschland.

Die hauseigene Kreditkarte Apple Card ist indes auch vier Jahre nach der Einführung in den USA noch nicht in Europa erhältlich. Und seit der Einführung in Kooperation mit Goldman Sachs wartet die Branche gespannt darauf, wann die Kreditkarte des Konzerns nun endlich auch in anderen Ländern, etwa in den durchaus interessierten und interessanten westeuropäischen Ländern zum Einsatz kommt.tw

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