Anzeige
STUDIEN & UMFRAGEN27. Januar 2022

Nur vier von zehn Versicherern bezeichnen ihre Preis­gestaltung als datengetrieben

40 % der Versicherungsunternehmen nutzen bereits Daten, um neue Märkte zu erschließen. Das mag zwar ein Fortschritt sein, im Umkehrschluss bedeutet es jedoch, dass 60 % vorhandene Daten nicht weiter nutzen. Das zeigt die Studie The data-powered insurer: Unlocking the data premium at speed and scale von Capgemini.

Capgemini
Capgemini
Die Bedeutung von Daten wächst. Versicherer mit Echtzeit-Datenquellen wie Telematik, Wearables und Social-Media-Daten werden laut Capgemini (Website) in der Lage sein, die steigenden Kundenerwartungen an Komfort, individueller Beratung und dynamischer Preisgestaltung zu erfüllen.

Das Unternehmen bezeichnet diese Versicherer als “Insurance Data Masters”. Mehr als 90 % von ihnen würden gestiegene Prämieneinnahmen, eine verbesserte Schaden-Kosten-Quote und stärkere Net-Promoter-Scores verzeichnen. Unter den übrigen Versicherungsunternehmen treffe das nur auf die Hälfte zu.

Capgemini
Capgemini

“Data Masters” würden sich in drei wesentlichen Punkten von den anderen unterscheiden: 92 % verfügen über ein zentrales Governance-Modell, 62 % arbeiten mit InsurTechs zusammen und 97 % haben offene Programmierschnittstellen (APIs) geschaffen, um Dritten Zugang zu ihren Daten zu ermöglichen.

Gemäß der Studie setzen Versicherungsunternehmen Daten ein, um:

  • Neue Produkte und Lösungen zu entwerfen
  • Services mit Mehrwert zu entwickeln, die Interaktion mit Kunden zu intensivieren und sie stärker zu binden
  • umfassende Einblicke in Risiken und deren versicherungstechnische Bewertung zu ermöglichen.

Immer mehr Versicherer entscheiden sich für weitere Investitionen in das Thema Daten – etwa in moderne Risikoalgorithmen, die Daten in Entscheidungssituationen schnell visualisieren und dabei eine Vielzahl von Datenquellen einbeziehen. Rund 43 % der Versicherer haben ihre Risikoalgorithmen in den letzten zwei Jahren aktualisiert und weiterentwickelt. Infolgedessen könnten rund 39 % der Versicherer ihre Risikoselektion und Tarifierung als fakten- und datenbasiert bezeichnen.

Capgemini
Capgemini

Größere Versicherer sind führend bei datengetriebenen Prozessen

Nur 18 % der Versicherer verfügen sowohl über die technologische Kompetenz als auch über die Unternehmenskultur und die Verhaltensmuster, um datengetriebene Programme erfolgreich einzusetzen und Wettbewerbsvorteile aus den wachsenden Datenvolumina zu ziehen. Herausstechend ist: diese “Data Masters” sind deutlich größer als ihre Wettbewerber. Die meisten von ihnen erwirtschaften einen Umsatz von über 20 Milliarden US-Dollar.

Capgemini
Darüber hinaus haben 61 % dieser großen Versicherer Daten-Initiativen in mehreren Sparten umgesetzt oder sogar bereits signifikante Transformationserfolge mit Blick auf Wettbewerbsvorteile, Marktanteil und andere Kennzahlen erzielt. Unter den kleineren Versicherern trifft dies auf nur 16 % zu. Ein wesentlicher Grund für diese Kluft könnte darin liegen, dass kleinere Unternehmen unzureichend in die technologische Modernisierung investieren sowie häufiger als große Versicherer mit Herausforderungen durch Altsysteme und monolithische Architekturen zu kämpfen haben. Was nicht zuletzt an ihren geringeren Budgets liegt.

Versicherer sollten ihre Daten- an der Geschäftsstrategie ausrichten

Laut der Studie stellen nur 41 % der Versicherungsunternehmen sicher, dass ihre Datenverantwortlichen die organisatorische Daten- und Analytics-Strategie auf die allgemeine Geschäftsstrategie abstimmen. Um datengetrieben handeln zu können, müssen Versicherungsunternehmen vier Schlüsselbereiche einbeziehen und laut Capgemini dort investieren:

1.Aufbau einer Infrastruktur, mit der sich aus Daten gewonnene Erkenntnisse schnell anwenden lassen: Eine moderne Technologieplattform ist erforderlich, um unterschiedliche Systeme zu integrieren, einen umfassenden Blick auf die Risiken zu erlangen und die erforderlichen Daten zeitnah bereitzustellen.

2.Etablieren eines geeigneten Betriebsmodells, um datengetriebene Versicherungsanwendungen zu skalieren: Data-Governance und -Expertise sollten zentral bereitgestellt werden, um die Fachbereiche bei der dezentralen Umsetzung von Anwendungsfällen bestmöglich zu unterstützen.

3.Fördern einer datenorientierten Kultur im gesamten Unternehmen: Etablieren agiler Arbeitsweisen und Befähigen der Mitarbeiter aller Ebenen mit Tools und Know-how zur Anwendung von Daten. In einer agilen Kultur können Business-Teams gemeinsam mit Datenexperten neue Ideen entwickeln und testen.

4.Orchestrieren eines Open-Data-Ökosystems: durch Mitwirken an Daten-Ökosystemen, die Zusammenarbeit mit InsurTechs und Etablieren eines datenbasierten Ansatzes, beispielsweise im Hinblick auf mehr Nachhaltigkeit.

Methodik der Studie

Im Rahmen der Capgemini Studie wurden 510 Führungskräfte aus 204 Versicherungsunternehmen befragt – aus jedem Unternehmen ein Datenspezialist und eine Führungskraft für jede Geschäftssparte. Darüber hinaus wurden 10 Interviews mit leitenden Versicherungsmanagern geführt, um ihre Ansichten und ihr Expertenwissen über diese Versicherungsunternehmen zu erfahren.

Die Studie können Sie hier kostenlos herunterladen.ft

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert