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FINTECH24. Januar 2022

FinTechs schließen sich im Kampf gegen IBAN-Diskriminierung zusammen

IBAN-Diskriminierung
ADragan Bigstock

Obwohl IBAN-Diskriminierung längst verboten ist, besteht das Problem weiterhin. Einige Unternehmen im SEPA-Raum weigern sich noch immer, Zahlungen von nicht lokalen IBANs zu akzeptieren. Das schadet Verbrauchern und Unternehmen. Die Accept my IBAN Initiative will das ändern.

Die 2008 ins Leben gerufene Single Euro Payments Area (SEPA) wurde eingeführt, um bargeldlose Transaktionen in ganz Europa mit einem einzigen System für nationale und internationale Zahlungsüberweisungen zu harmonisieren. Die IBAN-Diskriminierung habe das aber nicht beendet. Denn obwohl diese illegal sei, kommt es noch immer vor, dass Transaktionen von nicht lokalen Bankkonten durch “Geoblocking” bei IBANs behindert werden. Das führe zu erhöhten Spannungen auf dem Markt, die vor allem von den Verbrauchern und FinTechs zu spüren seien. Denn viele Startups aus Ländern wie z.B. Litauen kämpfen mit IBAN-Diskriminierung, wenn sie in anderen Ländern auf den Markt gehen wollen.

Als Reaktion gründeten einige FinTechs, darunter ConnectPay, eine gemeinsame Initiative mit dem Titel „Accept my IBAN“ (Website), deren Zweck es sei, die Berichterstattung über Diskriminierungsfälle zu rationalisieren. Seit der Einführung Mitte März letzten Jahres sind mehr als 1.000 Meldungen eingegangen. Mit der Aktion wollen die Unternehmen sicherstellen, dass Fälle den Behörden nicht entgehen und der Druck auf Banken und andere beteiligte Unternehmen steigt.

Laut ConnectPay gibt es mehrere Gründe für die fortbestehende IBAN-Diskriminierung. Erstens die Legacy-Infrastruktur; Institute und Unternehmen hätten noch zu wenig Anreize, kostspielige Infrastrukturaktualisierungen vorzunehmen, um ausländische Transaktionen zu ermöglichen.

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Viel Unternehmen waren schon lange tätig, bevor die Mitgliedsstaaten den SEPA-Standard verabschiedeten. Damals waren ihre Kunden lokal und FinTech war kaum ein Thema. Zehn Jahre später haben die meisten Leute immer noch Konten im stationären Handel. Daher die Zurückhaltung einiger, ihre Systeme neu zu gestalten und Zahlungen aus anderen europäischen Ländern zu akzeptieren.“

Simas Simanauskas, Partnerships Director bei ConnectPay

Auch IBANs aus EU-Ländern, die mit höheren Risiken beim Thema Geldwäsche (AML) verbunden werden, würden auf Probleme stoßen. Das liege vor allem an internen, automatisierten Risikomanagementprozessen bei Instituten, die das AML-Risiko von Einzelpersonen oder Unternehmen unter anderem auf Grundlage der Herkunft bewerten.

Es gibt Behörden und Vorschriften, um diese illegalen Praktiken einzuschränken, aber ein großes Problem ist, dass wir nicht das volle Ausmaß davon kennen – Zahlen, Häufigkeit und Standort.“

Laut ConnectPay seien FinTechs in einer strategisch guten Position, um das Problem IBAN-Diskriminierung anzugehen, da sie flexibel seien und Fälle von Diskriminierung schneller erfassen, bearbeiten und melden könnten. Regierungsbehörden seien beispielsweise durch komplizierte Rahmenbedingungen begrenzt, die die Reaktion verlangsamen würden.ft

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