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FINTECH22. November 2022

Fulfin: Dieses FinTech will mit Finanz-KPIs die Blackbox der Kreditvergabe öffnen

Fulfin

Wenn bei einem Online-Händler der Kreditantrag abgelehnt wird, ist das für den Händler genauso ärgerlich wie für die Lieferanten. Das Münchner FinTech Fulfin stellt jetzt den Händlern automatisiert Finanz-KPIs zur Verfügung, mit denen diese transparent beurteilen können, welches Wachstumspotenzial sie haben und wo sie gegebenenfalls um einen Kredit ersuchen können. Fulfin ist ein Anbieter von Finanzierungslösungen für Online-Unternehmer und kann damit Finanzdienstleister in der Bewertung ihres Kreditgeschäfts unterstützen.

Online-Händler trifft es bei der Kreditvergabe oftmals gerade in Krisenzeiten hart, wenn der Antrag auf ein Darlehen von Banken schnell und häufig unbegründet abgelehnt wird. Hierbei erweist sich als besonders problematisch, dass erfolgversprechenden E-Commerce-Unternehmen kaum Zugang zu aufschlussreichen Finanzdaten gewährt wird und die Gründe für eine Ablehnung meist im Verborgenen bleiben.

Um Unternehmern hierzu weitere Insights zu bieten, um die eigenen Finanzdaten besser einordnen und damit die für Kreditgeber wichtigsten KPIs verbessern zu können, hat  das Münchner Startup Fulfin ein Analysetool entwickelt: Der KI-unterstützte „Financial Health Index“ soll als innovatives Finanzrating konzipiert sein, mit dessen Hilfe sich die Finanzdaten von Kunden individuell und objektiv bewerten und einschätzen lassen – im Rahmen eines festgelegten Benchmarking-Prozesses, der Finanz-KPIs bestehender Kunden und potenzieller Neukunden vergleicht. Die Grundlage dafür bilden in datenschutzrechtlich anonymisierter Form die Finanzdaten von Tausenden E-Commerce-Unternehmen, die in der Vergangenheit Finanzierungen bei Fulfin beantragt haben.

Das Ergebnis der Performance-Daten ist ein valides Scoring, welches sich in vier Kategorien einteilen lässt. Diese bilden den Benchmarking-Rahmen und sind somit die Basis der Analyse. Es geht dabei um das Verhältnis zwischen bestehenden Schulden und realem Umsatz, um die damit verbundene Volatilität der Erträge im Online-Handel und um eine bestehende oder potenzielle Diskrepanz zwischen Schulden und Umsatz, die sich über diesen KPI identifizieren lässt. Darüber hinaus spielt der Anteil existenter Betriebskosten am erwirtschafteten Umsatz eine wichtige Rolle – dieser offenbart im Benchmarking, ob die eigenen feststehenden Kosten als zu hoch anzusetzen sind. Fulfins Datenanalyse zeigt, dass ein Großteil der E-Commerce-Unternehmen Betriebskosten zwischen 10 % und 40 % ihres Umsatzes aufweist, je nachdem, wie effizient sie geführt werden.

Scoring der Profitabilität möglich

Mithilfe datenbasierter Algorithmen erfolgt eine Auswertung des Umsatzes und der bestehenden Anschaffungs- und Logistikkosten. Das Scoring der Profitabilität gibt Aufschluss darüber, ob ein E-Commerce-Unternehmen eine ausreichende Marge für die geführten Artikel der bestehenden Produktpalette ansetzt und somit insgesamt rentabel wirtschaftet. Hinzu kommt die Frage nach der Stabilität der Einnahmen – also ob eine verhältnismäßig niedrige oder hohe Schwankung im Umsatz vorliegt.

maxxyustas / Bigstock

Erfolgreiche E-Commerce-Unternehmen wissen, wie entscheidend es ist, eine bestehende Saisonabhängigkeit durch Werbeaktionen und Sonderangebote außerhalb der Saison abzumildern, um die Verkaufszahlen zu steigern. Unternehmen, die dies beherrschen, haben konstantere Einnahmen und können daher die Tilgung ihrer Verbindlichkeiten besser bewältigen. Aus den Daten wird schnell ersichtlich, in welchen Bereichen Verbesserungspotenzial besteht. Mit Hilfe solcher Bewertungen lässt sich die Positionierung von E-Commerce-Unternehmen am Markt nachvollziehen.

Derzeit ist unklar, wie lange der aktuelle Wirtschaftsabschwung andauern wird. Unternehmen, die sich aber die Zeit nehmen, um zu planen und sich an die neue Realität anzupassen, könnten gestärkt aus der momentanen Situation hervorgehen. Fulfin-Kunden sind Dank des „Financial Health Index“ in der Lage, eine zuverlässige Prognose über zukünftige Einnahmen und ihre Profitabilität zu treffen. Für Finanzdienstleister, die über den Zugang zu Kapital durch Finanzierungsrunden, Darlehen oder aber Einnahmen entscheiden, könnte dies eine Lösung sein, um das Kreditgeschäft von Händlern mithilfe des Finanzratings zu bewerten.

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