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FINTECH17. November 2021

Sinneswandel beim Problemkind Binance? – 10 Grundrechte für Krypto-Nutzer

Binance
sergei_elagin Bigstock

Binance, die führende Kryptobörse, wenn es um Handelsvolumen und Zwielichtigkeit geht, hat heute 10 Grundrechte für Krypto-Nutzer angekündigt und fordert klare Regulierungen für den weltweiten Kryptohandel. Dabei hat das Unternehmen nicht einmal einen offiziellen Hauptsitz.

Im Laufe des letzten Jahres ist Binance (Website) zunehmend in den Fokus der Aufsichtsbehörden geraten. Im Sommer hat die weltweit am stärksten wachsende Finanzbörse dann angekündigt, dass der Handel mit Derivaten in vielen europäischen Staaten stark eingeschränkt werden soll – darunter auch Deutschland.

Was den Firmensitz angeht, kämpft die Plattform seit sie aus Hong Kong „vertrieben“ wurde, um ein neues Zuhause – so scheint es zumindest. Von den Cayman-Inseln über die Seychellen und Malta soll das Unternehmen es überall mal probiert haben. Im Oktober gab es dann Ankündigungen zu einem neuen Hauptsitz in Irland. Jetzt sei aber Frankreich der von CEO Changpeng Zhao auserkorene Favorit. Und wie es aussieht, könnte das Vorhaben bis 2022 verwirklicht werden – wenn die AMF mitspielt. Dabei hieß es 2020 auf die Frage nach dem Firmensitz-Dilemma noch, dass man anstrebe, eine “echte dezentralisierte, autonome Organisation” zu werden, und weiter, dass die Blockchain eine “neue Welt” mit Organisationen ohne festen Sitz ermögliche.

Binance kämpft also mit den Behörden aus immer mehr Ländern, darunter die USA, Malta, die Cayman-Inseln, Deutschland, Großbritannien, Japan und Kanada. Das wolle man ändern. Laut Binance lege man alles daran, die erforderlichen Auflagen zu erfüllen. Die durchaus seriös wirkenden Pläne aus dem Nirvana offiziell nach Frankreich umzusiedeln und die dafür geführten Gespräche mit den französischen Behörden scheinen Zeugnis der Bemühungen zu sein.

Die jüngst angekündigten Pläne, jetzt Vorreiter in Sachen Kooperation mit den Behörden zu werden, kommen dann aber doch überraschend.

Binance will mit Regulierungsbehörden und politischen Entscheidungsträgern an einem Regulierungsrahmen arbeiten, der den Schutz der Benutzer garantieren soll. Um diesen Plan zu bestärken, veröffentlichte das Unternehmen dazu „10 Grundrechte für Krypto-Nutzer“, die als Richtschnur dienen sollen, um produktivere Gespräche mit der Branche zu führen, einschließlich anderer Börsen, Blockchain-Innovatoren, Entscheidungsträgern und weltweiter Marktführer.

Bei Binance hat der tägliche Benutzer von jeher Priorität, von seiner Sicherheit bis hin zu seiner Erfahrung als Teil einer größeren Gemeinschaft. Genau darum geht es bei Krypto, und es ist wichtig, dass wir das als Branche nicht aus den Augen verlieren. Mit diesen 10 Grundrechten hoffen wir, denjenigen eine Stimme zu geben, die traditionell in der Hochfinanz untergehen.“

Changpeng Zhao Binance-CEO

In den Mitteilungen, die die “10 Grundrechte” beschreiben, erläutert Binance, dass eine stärkere “intelligente Regulierung” unvermeidlich und von Vorteil sei. Verglichen wird die Börsen-Regulierung dabei mit dem Autofahren:

Genau wie Sicherheitsgurte im Auto bietet ein regulierter Krypto-Markt mehr Schutz für den täglichen Anwender.”

Das neue selbst erklärte Ziel sei “Nutzer zu schützen, ohne Wachstum und Innovation einzuschränken”.

Binance sitzt trotz allen Schwierigkeiten und Vorfälle nach wie vor unangefochten an der Spitze der Krypto-Handelsplattformen. Die Tatsache, dass sich der Marktführer jetzt um Regulierungen und Vorschriften bemüht, setzt ein klares Zeichen; Kryptowährungen sind dabei, sich zu etablieren oder wie man so schön auf Englisch sagt: „Cryptos are here to stay“. Staatliche Regulierung ist dabei unvermeidlich und auch Binance musste das akzeptieren.ft

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