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ARCHIV26. Januar 2022

Wird Auto-Ident Video-ID ablösen? Nevis bringt Identitäts-Check mit ID-Proofing

insta_photos Bigstock

Die Überprüfung von Aus­weis­do­ku­men­ten im Onlinebanking via Video-Ident ist kostspielig und gebunden an die Arbeitszeiten der Angestellten. Automatisiertes ID-Proofing soll für Abhilfe sorgen. Wie der Video-Ident einst den Post-Ident abgelöst hat, könnte dieser wiederum schon bald von Auto-Ident-Verfahren überflüssig gemacht werden.

Benötigt werden laut Nevis (Website) künftig nur noch der Ausweis, der Kunde selbst sowie ein internetfähiges Gerät mit Kamera – Mitarbeiter auf der anderen Seite des Bildschirms müssen sich einen neuen Job suchen. Im Rahmen der Prüfung werden die Gesichtsbiometrie und das Ausweisdokument abgeglichen, ohne dass ein menschliches Eingreifen notwendig ist.

Zentral für den Ablauf des ID Proofing sei die Automatisierung aller Abläufe, die bislang von einem Kundendienst-Mitarbeiter übernommen wurden.”

Wie auch bei den Verfahren von IDnow (mehr hier) oder Nect (mehr hier) muss der Nutzer zum Nachweis der Identität lediglich seinen Ausweis vor die Kamera des Endgeräts halten. Dabei werde das Dokument automatisch erkannt und klassifiziert. Das ID Proofing erfasse dabei auch die Sicherheitsmerkmale von Ausweisen, also etwa Hologramme oder Lentikulare (ugs.: „Wackelbilder“).

Nevis

Im Anschluss werde die Identität der Person per Video autark mit dem Ausweisdokument abgeglichen. Als Abwehrmaßnahme gegen Betrugsversuche sorgt eine biometrische Gesichtsverifizierung dafür, dass Manipulationen durch Masken, Ausdrucke oder Screenshots als solche erkannt werden und die Verifizierung gestoppt wird.

Probleme machen könnten weiterhin Faktoren wie grelles Gegenlicht in Verbindung mit einer schlechten Video-Qualität. In solchen Fällen sei die autarke Authentifizierung via ID Proofing nicht möglich. Für diese Fälle sei eine Fallback-Lösung – etwa in Form einer Postident-Verifikation – vorgesehen.

Zentrale Vorteile des Auto-Ident

Zum einen sei die Anwendung kostengünstiger, da laufende Personalkosten entfallen. Anbieter würden das Verfahren üblicherweise als Software-as-a-Service-Cloudlösung bereitstellen und lediglich die erfolgten Prüfungen abrechnen. Bezahlen müssten die Banken also nur den tatsächlichen Aufwand und keine Leerlaufzeiten.

Auch die Bindung an Arbeitszeiten und Werktage fällt weg.”

Die Prüfung kann jederzeit sofort stattfinden, was sich deutlich besser in den Alltag der Kunden einfüge. Auch werde das Verfahren von vielen Nutzern als stressfreier betrachtet, da keine Interaktion mit einem Mitarbeiter per Videochat stattfindet und schminken damit überflüssig wird.

Erstaunlich: Identitätsbetrug (Identity Fraud) mittels ID Proofing werde so ein Riegel vorgeschoben, da im Vergleich mit den Algorithmen des Prüfverfahrens die Mitarbeiter fehleranfälliger seien.ft

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