Kartenzahlung dominiert, Bargeld bleibt Transaktionsspitzenreiter im stationären Payment

Mastercard
Insgesamt belief sich der Einzelhandelsumsatz in Deutschland im Jahr 2024 auf 495 Milliarden Euro. Die Zahl der Transaktionen liegt mit rund 20 Milliarden wieder auf Vor-Corona-Niveau, was durchschnittlich 239 Einkäufen pro Kopf entspricht. Innerhalb der Kartenzahlungen bleibt die Girocard mit 41,5 Prozent Marktanteil trotz eines leichten Rückgangs von 0,9 Prozentpunkten das führende Zahlungsmittel im stationären Handel. Auffällig ist das Wachstum internationaler Debitkarten wie Visa Debit und Debit Mastercard: Ihr Umsatzanteil stieg um 2,8 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent. Kreditkarten kommen auf 8,3 Prozent, SEPA-Lastschriftverfahren auf 6,2 Prozent. Zusammengenommen erreichen Kreditkarten und internationale Debitkarten („New Debits“) nun 15,2 Prozent Umsatzanteil – aus Sicht des Handels jedoch ein teures Segment: Die Kosten liegen etwa drei- bis viermal höher als bei der Girocard.
Betrachtet man aber die Anzahl der Einkäufe, zeigt sich, dass Bargeld noch bei mehr als der Hälfte (54,6 Prozent) der rund 20 Mrd. Transaktionen in 2024 zum Einsatz kommt. . In 2024 sind die Einkäufe wieder exakt auf dem Vor-Pandemie-Level, das sind durchschnittlich 239 physische Einkäufe pro Kopf bzw. rund 484 Einkäufe pro Haushalt und Jahr.
Bargeldversorgung über Einzelhandelskassen nimmt zu

EHI Retail
Der Anteil mobiler Zahlungen per Smartphone – etwa über Apple Pay oder Google Pay – wächst rasant. Mit einem Anteil von 5,7 Prozent an allen Transaktionen ist Mobile Payment mittlerweile für 12,9 Prozent aller unbaren Bezahlvorgänge verantwortlich – fast eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr (7,5 Prozent). Inzwischen werden mehr als 44 Prozent aller Einkäufe mit Karte bezahlt, entweder physisch oder digital im Smartphone hinterlegt.
Trotz des rückläufigen Bargeldumsatzes steigt die Nutzung der Cashback-Funktion an den Kassen. Im Jahr 2024 wurden 13,57 Milliarden Euro auf diesem Weg ausgezahlt – ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr (12,31 Mrd. Euro). Für den Handel ist dies mit Kosten verbunden: Die Barauszahlung verursachte Gebühren in Höhe von 19 Millionen Euro (2023: 17 Mio. Euro).
Investitionsbereitschaft im Payment-Bereich steigt wieder

EHI Retail
Nach mehreren Jahren rückläufiger Ausgaben investieren Einzelhändler wieder stärker in Payment-Infrastrukturen. Vorrang haben modernisierte Zahlungsterminals und mobile Lösungen. Auch digitale Loyalty-Systeme ersetzen zunehmend klassische Kundenkarten. Ein weiterer Treiber ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, das Handelsunternehmen verpflichtet, diskriminierungsfreien Zugang zu bargeldlosen Zahlungsmethoden sicherzustellen.
Die vollständige EHI-Studie, die auf Angaben von 499 Unternehmen mit rund 100.000 Betrieben basiert (entsprechend 55,3 Prozent des stationären Einzelhandelsumsatzes), erscheint erst Ende Juni und ist für EHI-Mitglieder kostenfrei verfügbar.tw
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