1,63 Hinweise auf Compliance-Verstöße pro 100 Mitarbeitende: Whistleblowing-Daten im FS-Bereich

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… ein wachsendes Problembewusstsein und reifere Hinweisgeberstrukturen im Finanzsektor hin.”
Für deutsche Institute sind die Anforderungen im Compliance-Bereich besonders hoch. Das Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) verpflichtet seit 2023 alle deutschen Unternehmen ab nur 50 Mitarbeitern zur Einrichtung sicherer, vertraulicher und dokumentierter Meldesysteme.
Für Finanzinstitute kommen zusätzlich verschärfte aufsichtsrechtliche Vorgaben hinzu: § 25h Kreditwesengesetz (KWG) verpflichtet Kreditinstitute, angemessene interne Sicherungsmaßnahmen zur Verhinderung von strafbaren Handlungen zu treffen, einschließlich der Einrichtung von Prozessen zur anonymen Hinweisgabe auf Rechtsverstöße. Die MaComp fordert eine strukturierte, auditierbare Bearbeitung von Compliance-Vorgängen inklusive klarer Zuständigkeiten.
Der Digital Operational Resilience Act (DORA) verpflichtet Finanzunternehmen, ihre IT-Architekturen anzupassen, IKT-Risiken systematisch zu steuern, Cybervorfälle zu melden und die digitale Resilienz regelmäßig zu testen, um hohe Standards für Sicherheit und Compliance zu gewährleisten.

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Im Finanzsektor ist der Anteil anonymer Hinweise auf 50 % gesunken – das lässt sich als mögliches Indiz für gestiegenes Vertrauen in die internen Meldesysteme interpretieren.”
Gleichzeitig zeigt sich, dass namentlich abgegebene Hinweise häufiger als begründet eingestuft werden (50 % vs. 33 %). Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung eines vertrauenswürdigen und benutzerfreundlichen Designs von Hinweisgebersystemen, da dieses das Meldeverhalten positiv beeinflussen und so die Qualität der eingehenden Hinweise verbessern kann.

Whistleblowing: Finanzdienstleister sind langsamer
Gemeldete Compliance-Verstöße schließen Finanzdienstleister im Schnitt einen ganzen Tag langsamer ab als andere Branchen. Angesichts der hohen Sensibilität des Finanzsektors und der Komplexität der branchenspezifischen Anforderungen ist die sorgfältige Bearbeitung der gemeldeten Fälle von zentraler Bedeutung.
Für Finanzinstitute ist hier nicht nur Effizienz entscheidend, sondern auch Nachvollziehbarkeit, wie sie MaComp und DORA fordern.”

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In einem Marktumfeld, in dem ethisches Verhalten, Transparenz und belastbare Kontrollsysteme zunehmend über die Wettbewerbsfähigkeit entscheiden, können verlässliche Fallbearbeitung, höhere Substantiierungsquoten und der gezielte Umgang mit Verhaltensrisiken nicht nur potenzielle Bußgelder und Rechtskosten reduzieren, sondern auch Mitarbeitermotivation, Vertrauen und Bindung steigern.
Die Studie kann hier nach Abgabe der Kontaktdaten heruntergeladen werden.Anders Olson, Senior Manager, Navex/ aj
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