DWP Bank übernimmt Lemon Markets: Ziel ist der Ausbau digitaler Wertpapierservices

dwpbank / Markus Hintzen
Lemon Markets bleibt als eigenständiges Unternehmen mit bestehendem Management innerhalb der DWP Bank Gruppe erhalten. Das Fintech stellt eine API-basierte, cloud-native Plattform bereit, über die institutionelle Kunden wie Banken, Vermögensverwalter oder andere Finanzdienstleister standardisierte Brokerage-Dienstleistungen integrieren können. Technologisch bietet Lemon Markets unter anderem Unterstützung für Bruchstückhandel, Echtzeitverarbeitung sowie eine vollständig digitale Abwicklung für ETFs, Aktien und Fonds.
Die DWP Bank erweitert mit dem Erwerb ihren bestehenden Technologie-Stack, der bislang insbesondere die zentrale Wertpapierplattform WP3 und die Digital-Asset-Lösung wpNex umfasst. Mit der Infrastruktur von Lemon Markets sollen künftig auch Neobrokerage-Dienstleistungen als Teil eines modularen Leistungsspektrums angeboten werden. Beide Plattformen sollen technisch miteinander verbunden werden, um kombinierte Services aus Verwahrung, Abwicklung und Brokerage zu ermöglichen.
Die Akquisition ist Teil der langfristigen Strategie der DWP Bank Gruppe, ein modulares Ökosystem für Wertpapierservices aufzubauen. Dieses soll sowohl etablierten Banken als auch Fintechs ermöglichen, Kapitalmarktangebote ohne eigene Systemlandschaften schnell und regulatorisch konform umzusetzen.

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Mit dem technologischen Know-how und innovativen Angebot von lemon.markets bieten wir Banken, aber auch Fintechs und Vermögensverwaltern, fortan das Beste aus zwei Welten im Wertpapiergeschäft – Expertise und Stabilität mit Innovationskraft. In der DWP Bank Gruppe eröffnen wir ihnen damit ergänzend zu unserem Vollverwahr-Angebot Wachstumschancen in einem zunehmend durch Neo- und Onlinebroker geprägten Wertpapiermarkt.“
Kristina Lindenbaum, Vorständin für Kunde und digitale Transformation bei der DWP Bank
Zwei Marken – ein technologischer Verbund
Die DWP Bank kündigt an, mit einer Zwei-Marken-Strategie weiter im Markt aktiv zu bleiben: DWP Bank und Lemon Markets werden auch nach dem Closing als eigenständige Marken auftreten, arbeiten jedoch eng zusammen. Die enge Verzahnung der Plattformen soll dazu dienen, Entwicklungszyklen zu verkürzen und Kundengruppen zielgerichtet anzusprechen. Die DWP Bank bringt hierbei regulatorisches Know-how, bestehende Marktinfrastruktur und operative Skalierbarkeit ein. Lemon Markets ergänzt diese Struktur mit technischer Flexibilität und API-zentrierter Produktentwicklung.
Das 2020 gegründete Fintech ist als lizenziertes Wertpapierinstitut bei der BaFin registriert und zählt Unternehmen wie Tomorrow, Optio oder Holvi zu seinen Kunden. Ziel des Unternehmens ist es, Kapitalmarktzugang als standardisierte Infrastrukturkomponente bereitzustellen – ein Ansatz, der sich in der Finanzbranche zunehmend etabliert, insbesondere im Kontext von Embedded-Finance-Modellen.

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Beide Unternehmen eint die Mission, das Investieren am Kapitalmarkt zugänglicher zu machen – das beste Fundament für unsere Zusammenarbeit. Neben unserer Technologieführerschaft senden wir ein Signal der Stärke an bestehende und zukünftige Partner und Kunden. Mit beschleunigter Time-to-Market, modularem Leistungsangebot und modernem Kundenerlebnis machen wir gemeinsam mit der DWP Bank Finanzdienstleister wettbewerbsfähiger.“
Max Linden, Gründer und CEO von Lemon Markets
Die Übernahme erfolgt in einem Marktumfeld, das von starkem Wettbewerbsdruck und technologischem Wandel geprägt ist. Neobroker und digitale Direktanbieter gewinnen hier weiter Marktanteile, während klassische Institute unter hohem Anpassungsdruck stehen. Gleichzeitig steigen die regulatorischen Anforderungen an Wertpapierdienstleistungen und ihre technische Umsetzung. Die Kombination aus Verwahrung und digitalem Brokerage innerhalb eines regulierten Rahmens könnte in diesem Umfeld für viele Institute eine praktikable Alternative zum Eigenbetrieb darstellen.
Die DWP Bank verarbeitet nach eigenen Angaben jährlich über 53 Millionen Wertpapiertransaktionen für mehr als 5,3 Millionen Depots. Das verwahrte Vermögen belief sich 2024 auf rund 2,2 Billionen Euro. Mit über 1.000 angeschlossenen Instituten aus allen drei Bankensektoren gilt die Bank als zentrale Infrastruktur im deutschen Wertpapiermarkt.tw
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