Studie: KI frisst Kreditprozess – private Institute übernehmen Vorreiterrolle; Retailbanken schauen zu

Cofinpro

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Die Studienergebnisse belegen: KI ist kein Zukunftsthema mehr, sondern ein entscheidender Wettbewerbsfaktor – jedes Institut muss sich mit der Technologie auseinandersetzen. Noch haben die Privatbanken klar die Nase vorn, aber auch Sparkassen und Genossenschaftsbanken beginnen zunehmend, KI in ihre Prozesse zu integrieren.“
Sven Dost, Senior Manager bei Cofinpro
Zwei Drittel der Privatbanken versprechen sich konkrete Vorteile durch KI – bei den Sparkassen sind es 53 Prozent, bei den Genossenschaftsbanken nur noch 47 Prozent. Gleichzeitig befürchten 68 Prozent der Genossenschaftsbanken, bei fehlender Initiative den Anschluss zu verlieren – mehr als jede andere Institutsgruppe. „Obwohl die Genossenschaftsbanken bislang weniger Vorteile sehen, nehmen sie das Risiko besonders ernst – ein Indiz für strategischen Nachholbedarf“, so Branchenexperte Dost.

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57 Prozent der Institute verfügen über eine übergreifende KI-Strategie im Kreditgeschäft. Und: Ist eine solche vorhanden, wird sie in 83 Prozent der Fälle auch konsequent umgesetzt. Das zeigt nach Ansicht von Dost, „dass KI in vielen Häusern nicht nur theoretisch gedacht wird – die Institute gehen aktiv in die Umsetzung.“
Prozessoptimierung steht im Vordergrund
Banken sehen den Nutzen von KI vor allem in der Beschleunigung und Vereinfachung von Kreditprozessen. 55 Prozent erwarten verbesserte Abläufe, 51 Prozent geringere Kosten – nur 27 Prozent nennen günstigere Konditionen für Kunden als Vorteil.
Schneller ja, günstiger nein – KI bringt Effizienz und kann zur Margenausweitung genutzt werden“
Im Einsatz dominieren Use Cases rund um Antragstellung, KYC, Risikoanalyse und Auszahlung. Privatbanken sind mit 53 Prozent operativer Nutzung führend, Sparkassen und Genossenschaftsbanken sind häufiger noch in der Pilot- oder Entwicklungsphase.
Großes Potenzial in der Antragsstrecke

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Die größten Potenziale für den Einsatz von KI sehen die Befragten bei der Dokumentenanalyse (44 Prozent), der Kreditgenehmigung (41 Prozent) und der Antragstellung (39 Prozent). Damit seien die Möglichkeiten aber noch lange nicht ausgeschöpft.
Entlang der Wertschöpfungskette zeigt sich ein breites Spektrum – vom Scoring bis zur Auszahlung.“
Trotz der steigenden Zahl an Projekten ist der Weg zu einer erfolgreichen Umsetzung nicht ohne Hürden. 30 Prozent der begonnenen KI-Projekte im Kreditgeschäft werden vorzeitig abgebrochen. Hauptgründe sind fehlendes Know-how, schlechte Datenqualität und mangelndes Commitment auf Managementebene. Gute Planung, fundiertes Wissen und realistische Erwartungen sind Dost zufolge entscheidend, sonst werde sich der Projekterfolg nicht einstellen.
Dort, wo KI bereits mit Endkunden interagiert, ist das Feedback eindeutig: 94 Prozent der Banken berichten von positiver Resonanz. Lediglich 6 Prozent hören kritische Stimmen.
Das Kundenfeedback ist eindeutig: KI wird akzeptiert und sogar begrüßt – ein klares Signal, jetzt konsequent weiterzugehen und Anwendungsfälle mit echtem Mehrwert zu entwickeln“
Sven Dost, Senior Manager bei Cofinpro
Über die Kreditprozess-Studie
Cofinpro hat 109 Abteilungs-, Bereichs- und Projektleiter aus dem Kreditgeschäft von deutschen Finanzdienstleistern zu ihren Erfahrungen und Erwartungen im Umgang mit KI befragt. Die vollständige Studie steht hier kostenlos zum Download zur Verfügung.
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/227415

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