Treasury-Lösung für KMU: Pleo integriert Geldmarktfonds-Investments über Lemon Markets

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Der Hintergrund ist ein erhebliches Marktvolumen: Schätzungen zufolge halten kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Europa insgesamt mehr als zwei Billionen Euro an Einlagen, die vielfach unverzinst auf Geschäftskonten liegen. Angesichts gestiegener Zinsen und der wachsenden Professionalisierung im Liquiditätsmanagement rückt dieses Kapital zunehmend in den Fokus von Banken, FinTechs und spezialisierten Infrastrukturanbietern. Der „Pleo Investment Account“ setzt genau hier an. Unternehmen können überschüssige Liquidität über die Pleo-App einem Investment in risikoarme Geldmarktfonds zuführen. Die Abwicklung erfolgt vollständig digital, die Eröffnung geschieht über einen schlanken Onboarding-Prozess innerhalb der Pleo-Benutzeroberfläche. Nach erfolgter Einrichtung lassen sich frei wählbare Beträge investieren. Die Mittel sind bereits am nächsten Banktag wieder verfügbar – eine Eigenschaft, die das Angebot klar von klassischen Anlageformen unterscheidet und die notwendige Flexibilität im Tagesgeschäft sicherstellt.
Technisch basiert die Lösung auf der API-first-Plattform von Lemon Markets, die die gesamte Wertschöpfungskette des Wertpapierhandels abdeckt. Dazu gehören Onboarding und Handelsausführung ebenso wie Verwahrung, regulatorisches Reporting und steuerliche Anforderungen. Für Pleo bedeutet dies eine vollständige Integration in das eigene Frontend, ohne dass die Komplexität auf die Endkundschaft durchschlägt. Lemon Markets tritt dabei als Infrastruktur-Lieferant auf, während Pleo die Kundenbeziehung und das Nutzererlebnis kontrolliert.
Nach dem ersten Markttest mit Holvi ist Pleo der zweite namhafte FinTech-Partner, der die Treasury-Infrastruktur von Lemon Markets einsetzt. Branchenbeobachter werten dies als Signal für die steigende Nachfrage nach eingebetteten Treasury-Lösungen für KMU. Das Segment gilt als bislang wenig erschlossen, zumal viele kleinere Unternehmen ihre Liquidität bislang nicht aktiv managen.

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Mit dem Pleo Investment Account ermöglichen wir Kunden, ihr überschüssiges Kapital gewinnbringend einzusetzen und das, ohne ihre bestehenden Abläufe zu unterbrechen. Dank der Infrastruktur von Lemon Markets konnten wir diese Funktion nahtlos mit minimalem Aufwand und ohne zusätzliche Komplexität in unsere Plattform integrieren.“
Amit Kahana, VP of Credit and Treasury von Pleo
Cloud-basierte B2B-Infrastruktur
Die Entwicklung fällt zudem in eine Phase, in der Banken und FinTechs ihre Produktpaletten zunehmend modularisieren. Während große Konzerne bereits seit Jahrzehnten Treasury-Abteilungen betreiben, standen vergleichbare Möglichkeiten kleineren Firmen bislang kaum zur Verfügung. Die Kooperation zwischen Pleo und Lemon Markets zeigt, wie cloudbasierte B2B-Infrastrukturen diese Lücke schließen können. Die Einbettung in den Alltag der Pleo-Kunden verspricht, dass Liquiditätsmanagement künftig nicht mehr als isolierte Disziplin, sondern als Teil des operativen Finanzworkflows verstanden wird. Damit werden Mechanismen, die bislang eher Großunternehmen vorbehalten waren, auch für den Mittelstand praktikabel.
Das Berliner FinTech Lemon Markets, das seit August 2025 zur dwpbank-Gruppe gehört, verfolgt die Strategie, Wertpapierinfrastruktur als „Brokerage-as-a-Service“ bereitzustellen. Pleo wiederum baut sein Portfolio damit um eine Ertragskomponente aus, die über das reine Ausgabenmanagement hinausgeht und stärker in Richtung Treasury- und Cash-Management weist.

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Gemeinsam mit Pleo haben wir eine nahtlose Kundenerfahrung geschaffen, die es Unternehmen leicht macht, überschüssige Liquidität anzulegen und Renditen zu erzielen. Wir freuen uns, mit führenden FinTechs wie Pleo zu wachsen.“
Max Linden, Gründer und CEO Lemon Markets
Weiterer Wettbewerb um das KMU-Segment
Beobachter sehen in dieser Entwicklung einen weiteren Schritt in der Konsolidierung von Finanz-Workflows auf wenigen Plattformen. Für KMU könnte dies in Zukunft bedeuten, dass sie Ausgaben, Liquidität, Investitionen und Reporting aus einer Hand steuern können – eine Verschiebung, die den Wettbewerb zwischen Banken und FinTechs um den Zugang zur Kundenschnittstelle weiter intensivieren dürfte.
Für Banken entsteht daraus ein doppelter Druck: Einerseits müssen sie sich der Frage stellen, wie sie KMU-Liquidität im eigenen Haus halten können. Andererseits wächst die Gefahr, dass FinTechs die Kundenschnittstelle übernehmen und Banken in die Rolle reiner Abwickler drängen. Der „Pleo Investment Account“ ist damit mehr als nur ein neues Produkt – er ist ein Beispiel dafür, wie schnell sich der Wettbewerb um das KMU-Segment verschärfen kann.tw
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