ANWENDUNG2. Oktober 2025

Giesecke+Devrient, Nexi und Capgemini entwickeln Offline-Lösung des digitalen Euro

Dalle-3

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Abschluss der Rahmenvereinbarungen für die Bereitstellung einer Offline-Lösung für den digitalen Euro bekanntgegeben. Den Zuschlag erhielt ein paneuropäisches Konsortium aus Giesecke+Devrient (G+D), Nexi und Capgemini. Ziel ist es, eine technische Infrastruktur zu schaffen, die es Bürgerinnen und Bürgern sowie Händlern ermöglicht, digitale Euro-Zahlungen ohne aktive Internetverbindung oder die Einbindung von Drittparteien durchzuführen.

Die Offline-Funktion ist ein zentrales Merkmal des digitalen Euro, da sie Datenschutz und Resilienz auf bargeldähnlichem Niveau gewährleisten soll. Guthaben werden direkt auf Endgeräten wie Smartphones, Bezahlkarten oder kompatiblen Sicherheitsmodulen gespeichert. Zahlungen erfolgen lokal zwischen den Geräten, wodurch weder Banken, Zahlungsdienstleister noch Zentralbanken Transaktionsdetails aufzeichnen können. Diese Architektur soll gewährleisten, dass die Nutzer die gleiche Anonymität und Ausfallsicherheit genießen wie bei Bargeldtransaktionen.

Technische Umsetzung und Kooperationsstruktur

Die Ausschreibung PRO-009494 „Digital Euro Offline Solution“ umfasste die Entwicklung, Implementierung und den teilweisen Betrieb der Offline-Zahlungslösung. G+D fungiert als federführendes Unternehmen und bringt seine Expertise in Sicherheits- und Währungstechnologien ein. Nexi steuert seine Kompetenz in der POS-Integration und digitalen Zahlungssystemen bei, während Capgemini für die Schnittstellenentwicklung, Testprozesse und die Integration in die bestehende Zahlungsarchitektur zuständig ist.

Die Lösung soll in die Digital Euro Service Platform (DESP) eingebunden werden. Dabei werden Komponenten wie Wallet-Management, lokale Transaktionsvalidierung, Sicherheitsmodul-Integration und Interoperabilität mit bestehenden Bankensystemen entwickelt. Die Architektur sieht vor, dass Guthaben in sicheren Elementen der Endgeräte gespeichert werden und Transaktionen kryptographisch abgesichert lokal abgewickelt werden, um Offline-Resilienz und Datenschutz zu garantieren.

G+D

Wir sind stolz darauf, mit Nexi und Capgemini die Offline-Funktionen des digitalen Euro zu realisieren. Dieser Meilenstein unterstreicht unser Engagement für Innovation und Sicherheit bei digitalen Zahlungslösungen unter Wahrung der Privatsphäre und Resilienz, die die Bürger von Bargeld kennen.“

Wolfram Seidemann, CEO von G+D Currency Technology

Ausblick auf Implementierung und Betrieb

Nach Abschluss der Rahmenvereinbarung werden die EZB und die Partner die detaillierte Planung, Zeitpläne sowie Testprozeduren finalisieren. Die paneuropäische Kooperation soll nicht nur die technische Umsetzung sichern, sondern auch die Interoperabilität über Ländergrenzen hinweg gewährleisten. Ziel ist eine robuste, nutzerzentrierte Lösung, die den digitalen Euro als universelles Zahlungsmittel im Euroraum etabliert, ohne die Sicherheit und Privatsphäre der Nutzer zu kompromittieren.

Wir treiben die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs in ganz Europa voran, um innovative und resiliente Lösungen zu schaffen. Wir sind stolz darauf, zu einem Teil der Infrastruktur für den digitalen Euro beizutragen, damit ein reibungsloser Zahlungsvorgang auch dann gewährleistet ist, wenn ein Terminal offline ist.“

Renato Martini, Digital Banking Solutions Director der Nexi Group

Mit dieser Entscheidung setzt die EZB einen wichtigen Schritt in Richtung eines digitalen Euros, der die Vorteile von Bargeld mit den Möglichkeiten digitaler Zahlungstechnologien kombiniert und gleichzeitig die europäische Finanzinfrastruktur für die Zukunft stärkt.

Mit unserer umfassenden Entwicklungs- und Testkompetenz werden wir eine nahtlose Implementierung der Lösungen sicherstellen. Dieser Auftrag stärkt die Position von Capgemini als führender Partner für die digitale Transformation im Finanzsektor. Wir freuen uns darauf, gemeinsam eine sichere, nutzerorientierte und zukunftssichere Lösung für den europäischen Zahlungsverkehr zu entwickeln.“

Joachim von Puttkamer, Leiter Financial Services bei Capgeminitw

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