ANWENDUNG13. November 2025

Bundesbank wirbt für Bargeld: Mit Aufklebern

Jahrzehnte hat man den Deutschen nachgesagt, dass sie ein Bargeld-Volk seien. Dann kam Corona und endlich wurde die so intensiv beworbene Kartenzahlung normal. Und jetzt? An Supermarktkassen wird immer weniger quälend langsam mit Bargeld bezahlt. Zu wenig, meint die Bundesbank und startet eine Werbekampagne für das Bargeld, die an Kreditkarten erinnert. Sogar Digital-Euro Burkhard Balz ist vorne mit dabei.

Die Bundesbank präsentiert neue Aufkleber zur Förderung von Bargeld. Die Botschaften „Einfach. Bargeld.“ und „Klar, auch bar!“ sollen Händler ansprechen und stehen im Kontext einer Initiative des Nationalen Bargeldforums.
Die neuen Werbesticker – diesmal FÜR Bargeld … Bundesbank
Mit neuen Aufklebern für die Ladentür will die Bundesbank für Bargeld werben. “Klar, auch bar!” oder “Einfach.Bargeld.” lauten die Botschaften auf den Stickern, die Händler ab sofort kostenlos über die regionalen Handelsverbände beziehen können.

Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Deutschen BundesbankBundesbank
Bundesbank

Die Bargeld-Aufkleber signalisieren den Kundinnen und Kunden, dass Bargeld willkommen ist”

Burkhard Balz, Bundesbankvorstandsmitglied und Vorsitzender des Nationalen Bargeldforums

Die Aufkleber, von denen es auch eine neutrale Version ohne Text gibt, sollen ihren Platz neben ähnlichen Hinweisen für Kreditkarten und anderen Zahlungsdienstleistern finden. Auch Privatleute können die Sticker kostenlos beim Bargeldforum bestellen- BTW: Haben wir auch gleich hier gemacht – für unser FS-Kuriositäten-Kabinet.

Bundesbank: Bargeld soll bleiben

Bargeld bleibe ein unverzichtbarer Bestandteil der Zahlungsinfrastruktur, erklärt Balz. Trotz deutlicher Rückgänge wird in Deutschland nach wie vor häufig bar gezahlt. Im Jahr 2023 waren es noch gut die Hälfte der Transaktionen an der Ladenkasse. Balz wies auf die Funktion in Krisenzeiten hin: “Bargeld ist unabhängig von Technik, Strom und Internet nutzbar.” Trotzdem scheint man sich so viel Sorgen um das Bargeld zu machen, dass man nun Geld für die Bewerbung ausgibt.

Konstruiertes Krisen-Szenarium fördern Münzen und Scheine

In einer ersten Krisenübung hat das Bargeldforum eine durch soziale Medien angeheizte Bargeldnachfrage simuliert. Die Simulation: Ein vollständiger Ausfall sämtlicher Kredit- und Debitkarten der beiden großen Anbieter Visa und Mastercard. “Alles tot” – wurde durchgespielt. Die Übung habe gezeigt, dass die Strukturen in der Krisenkommunikation weiter verbessert werden sollten. Die Szenarien hätten auch deutlich gemacht, wie wichtig Initiativen für ein europäisches digitales Zahlungsmittel wie Wero oder künftig der digitale Euro seien. Die in diesem speziellen Szenario dann wohl nicht ausgefallen sein müssten …dpa/aj

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