Abbyy-Studie zeigt erwartetes Investitionswachstum in Generative KI im Bankensektor

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Als Reaktion auf diese Hürden setzen 42 Prozent der Unternehmen zusätzlich auf Document AI. 39 Prozent nutzen Process Intelligence, und ebenfalls 39 Prozent prüfen Ergebnisse manuell. Der Anteil der Unternehmen, die auf manuelle Kontrollen zurückgreifen, liegt damit deutlich über dem globalen Mittelwert von 25 Prozent und deutet auf einen erhöhten Aufwand hin.
Hohe GenAI-Verbreitung, aber Implementierungsprobleme
Der zusätzliche Einsatz unterstützender Technologien führte laut Studie zu spürbaren Verbesserungen: 59 Prozent berichten von gesteigertem Vertrauen in Generative KI, 55 Prozent von einer höheren Ergebnisqualität. Etwa die Hälfte der Befragten (51 Prozent) gibt an, Kosten gesenkt und die Integration in bestehende Workflows verbessert zu haben. In den begleitenden Erläuterungen weist Maxime Vermeir, Senior Director of AI bei Abbyy, darauf hin, dass Investitionen in Generative KI nicht immer zielgerichtet erfolgt seien. Teilweise seien Tools angeschafft worden, deren Leistungsfähigkeit nicht den Erwartungen entsprach oder die für den jeweiligen Einsatzbereich nicht erforderlich waren.
Bevor Unternehmen GenAI-Lösungen für agentische Automatisierung einsetzen, sollten sie bestehende Prozesse bewerten. Datenanalysetools wie Process Intelligence helfen, einen vollständigen Überblick über Workflows zu schaffen. Wenn das Training von Modellen schwieriger ist als erwartet, kann vortrainierte, zweckgebundene KI die bessere Wahl sein.“
Maxime Vermeir, Senior Director of AI bei Abbyy
Als Hauptmotive für den Einsatz von Generativer KI nennen 67 Prozent der befragten Banken Effizienzsteigerungen und Verbesserungen im Kundenservice. Parallel dazu äußern Führungskräfte Bedenken hinsichtlich der Belastung ihrer Mitarbeitenden: 35 Prozent hoffen, dass die Technologie Burnout vorbeugen kann, 25 Prozent sehen eine potenzielle Steigerung der Arbeitszufriedenheit. Branchenübergreifend liegen die Werte für diese Aspekte deutlich niedriger (Transport und Logistik: 11 Prozent, Fertigung: 15 Prozent).

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Die Untersuchung zeigt zudem, dass vielfach Mitarbeitende selbst den Anstoß zur Einführung von Generativer KI gaben. 40 Prozent der Führungskräfte berichten von Fällen, in denen Beschäftigte GenAI über „Bring Your Own Software“ am Arbeitsplatz nutzten, etwa zur Steigerung der persönlichen Produktivität. Dies wirft laut Studie Fragen hinsichtlich IT-Sicherheit und Compliance auf. Über die Hälfte (51 Prozent) gehen davon aus, dass Mitarbeitende GenAI nutzen, um professioneller oder effizienter zu wirken; 67 Prozent sehen den Einsatz als Mittel zur Reduzierung der eigenen Arbeitslast. Insgesamt wird Generative KI laut den befragten Führungskräften überwiegend positiv aufgenommen: 88 Prozent bewerten die Haltung ihrer Mitarbeitenden als offen und optimistisch.
Schatten-IT als Risiko für Banken

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Interessant sind aber auch einige weitere Erkenntnisse der Studie: Demnach nutzen 65 Prozent der Finanzdienstleister zweckgebundene KI (global: 59 Prozent), während 62 Prozent agentische KI einsetzen (Branchendurchschnitt: 53 Prozent). Wichtige Einsatzfelder sind Datenanalyse (59 Prozent), Mitarbeitereffizienz (56 Prozent), Automatisierung von Geschäftsdokumenten (56 Prozent) sowie kundenorientierte Anwendungen wie Chatbots (55 Prozent). Zu den Bereichen, in denen GenAI besonders häufig genutzt wird, zählen Finanzen (57 Prozent), Vertrieb und Marketing (56 Prozent) sowie Compliance und Rechtsabteilungen (45 Prozent). Verbesserungswünsche betreffen vor allem eine Reduzierung des Ressourcenverbrauchs sowie Maßnahmen gegen menschliche Voreingenommenheit in den Ergebnissen.
Ulf Persson, CEO von Abbyy, verweist in diesem Zusammenhang auf Risiken durch Schatten-IT. Der unkontrollierte Einsatz frei verfügbarer Tools wie ChatGPT, Grok oder Perplexity könne zu datenschutzrechtlichen und regulatorischen Problemen führen.

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Der unternehmerische Nutzen des Potenzials von GenAI wird erst dann wirklich freigesetzt, wenn Führungskräfte eine sichere und strategische Einführung vorantreiben. Entscheidend ist dabei ein klarer Fokus auf Risikomanagement.“
Ulf Persson, CEO von Abbyy
Die Studie kann kostenlos bezogen werden gegen Angabe der Business-Daten. tw
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