Bitkom: Unternehmen ächzen weiter unterm Datenschutz

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Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 603 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland aus allen Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

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Wir haben beim Datenschutz eine viel zu hohe Komplexität geschaffen, mit einer Vielzahl von Aufsichtsbehörden und unterschiedliche Auslegungen. Wir müssen die Dokumentations- und Berichtspflichten deutlich reduzieren und die technologischen Entwicklungen, etwa bei Künstlicher Intelligenz, beim Datenschutz stärker berücksichtigen.“
Dr. Ralf Wintergerst, Bitkom-Präsident
Entsprechende Ankündigungen der EU-Kommission im Zuge des sogenannten Omnibus-IV-Pakets reichen nach Ansicht des Bitkom nicht aus. So sollte bei Dokumentationspflichten wie der Pflicht zur Führung eines Verzeichnisses von Verarbeitungstätigkeiten das Risiko entscheidend sein, nicht die Unternehmensgröße. Zudem brauche es weitere Maßnahmen wie Standard-Vorlagen, klarere Regeln für Betroffenenanfragen und eine bessere Verzahnung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) mit neuen EU-Gesetzen.
Beim Datenschutz-Aufwand scheint derzeit keine Besserung in Sicht. Für 16 Prozent hat er im vergangenen Jahr stark zugenommen, für weitere 53 Prozent eher zugenommen. 30 Prozent berichten von gleichbleibendem Aufwand, aber kein Unternehmen stellt fest, dass der Aufwand zurückgeht.
Es geht nicht um eine Abschaffung des Datenschutzes. Wir müssen den Datenschutz wieder stärker an realen Gefahren als an theoretischen Risiken zu orientieren. Und wir müssen im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung der Wirkungen von Datenschutz immer auch den Verlust von individuellen und gesellschaftlichen Mehrwerten durch fehlende Datennutzung bedenken.“
Bitkom lädt zur Privacy Conference ein
Aktuelle Entwicklungen im deutschen und internationalen Datenschutzrecht, die Aufsichtsstruktur, aber auch Herausforderungen durch Technologien wie KI sind einige der Themen, die im Mittelpunkt der diesjährigen Bitkom Privacy Conference stehen. Am 10. und 11. September 2025 tauschen sich in Berlin und online Datenschutzexperten verschiedener Datenschutzbehörden, global agierende Unternehmen und Startups aus. Mit dabei sind unter anderem die Landesdatenschutzbeauftragten von Berlin, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Schleswig-Holstein. Neben Keynotes, Vorträgen und Panels gibt es Workshops sowie praxisorientierte Sessions mit Best Practices aus Unternehmen und Behörden. Alle Informationen zum Programm und zur Teilnahme gibt es auf der Website der Konferenz.
Methodik der Datenschutz-Umfrage
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research (Website) im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 603 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 30 bis KW 35 2025 statt. Die Fragestellung lautete „Wenn Sie ganz allgemein an den Aufwand für den Datenschutz in Ihrem Unternehmen denken, wie würden Sie den Aufwand beschreiben?“ und „Wie hat sich der Aufwand für den Datenschutz in Ihrem Unternehmen im vergangenen Jahr verändert?“. Die Umfrage ist repräsentativ.pp
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