ANWENDUNG28. November 2025

Bundesbank: Bargeld und Girocard günstigste Zahlungsmittel für Händler

Bargeld, Girocard, Kreditkarte – für den Einzelhandel verursacht jedes Zahlungsmittel Kosten. Am günstigsten kommen Geschäfte weg, wenn die Kundschaft mit Schein und Münze zahlt oder die Girocard nutzt, sagt die Deutschen Bundesbank nach einer Analyse.

Bargeld und Münzen sind auf einer Oberfläche angeordnet, umgeben von Banknoten. Holzklötze bilden das Wort "BANK". Die Darstellung unterstreicht die Bedeutung von Bargeld als Zahlungsmittel im Handel.
Ideogram
Im Mittel belaufen sich demnach bei Bargeld die Kosten je Bezahlvorgang auf 43 Cent, während es bei der Girocard 60 Cent sind. Bringt man die Kosten ins Verhältnis zum Umsatz, erreicht die Girocard – die landläufig oft noch “EC-Karte” genannt wird – mit 1,0 Prozent den niedrigsten Wert. Internationale Debitkarten (Visa/Mastercard) und Kreditkarten verursachen insgesamt höhere Kosten von bis zu einem Euro je Transaktion bzw. 2,5 Prozent des Umsatzes.

Bundesbank: Kosten müssen nachvollziehbar sein

Transaktionsgebühren, Wartungskosten für Zahlungsterminals, Personalkosten für die Verwaltung eingenommener Geldbeträge – Verbraucher bekommen von diesen Kosten für den Handel an der Ladenkasse in der Regel nichts mit, denn für sie ist der einzelne Bezahlvorgang fast immer entgeltfrei.

“Nur wenn die Kosten nachvollziehbar sind, können sich Notenbanken und andere Akteure für einen effizienten Zahlungsverkehr einsetzen”, begründet Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz die Analyse der Notenbank, die auf Daten aus den Jahren 2022 und 2023 basiert.

Die Studie zeige zudem, dass Zahlungen für kleinere Händler teurer sind als für größere. Größere Händler haben nach Einschätzung der Bundesbank “mehr Verhandlungsmacht gegenüber den Zahlungsanbietern”. Während Bargeld fast überall angenommen wird, bieten kleine Händler digitale Zahlungsmittel wegen der damit verbundenen Transaktionsgebühren und Investitionskosten häufiger nicht an. Balz zeigt Verständnis dafür: “Am Ende des Tages ist es richtig, dass jedes Unternehmen entscheiden kann, wie es verfahren will.”
Europa will beim Bezahlen unabhängiger von US-Riesen werden.

Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz steht in einem modernen Umfeld mit Pflanzen im Hintergrund. Er trägt einen Anzug und hat die Arme vor der Brust verschränkt. Bargeld wird als kostengünstige Zahlungsmethode für Händler hervorgehoben.
Tim Wegner, Bundesbank

Insgesamt könnten die Kosten für den Einzelhandel durch mehr Wettbewerb im Markt für Bezahlverfahren gesenkt werden, zum Beispiel durch die europäische Zahlungsalternative Wero oder perspektivisch den digitalen Euro. Wero und der digitale Euro sollten natürliche Partner sein.”

Burkhard Balz, Bundesbank-Vorstand 

Beide Initiativen haben das Ziel gemeinsam, Europa unabhängiger zu machen von Anbietern vor allem aus den USA wie Paypal, Mastercard und Visa, die derzeit den Markt für digitale Zahlungen in Europa dominieren.dpa

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