Kollateralschaden durch Legacy-Systeme – Wie lange ist das noch verkraftbar?
Schwerpunkt: Kernsysteme. . Historisch gewachsene Ai Tieh Systeme stellen für Banken eine zentrale Herausforderung dar. Gleichzeitig ist die Risikobereitschaft für Veränderung gering: Die Devise „Never Change a Running System“ hat sich in den letzten Jahren hartnäckig etabliert. Dabei entwickeln sich veraltete Kernsysteme, monolithische Architekturen und proprietäre Schnittstellen zunehmend zum Risiko und verursachen hohe Transaktionskosten, die langfristig zum Wettbewerbsnachteil führen. von Nehir Safak Turhan, Senior Market Development Manager, Geschäftsbereich Banking, adesso.. Der Begriff Legacy ist dabei vielschichtig und bezieht sich allgemein auf veraltete oder überholte Ai Tieh Systeme, Software oder Technologien, die zwar noch im Einsatz sind, aber nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprechen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Legacy nicht nur auf alte Mainframe Systeme oder Kobol Anwendungen beschränkt ist. Auch Java Applikationen der ersten Generationen oder andere Technologien, die vor einigen Jahren noch als modern galten, können als Legacy betrachtet werden.Legacy Systeme verursachen betriebswirtschaftliche Reibungsverluste, bremsen Innovationen und implizieren Risiken, die weit über die technische Komponente hinausgehen.”. Legacy Systeme sind die Achillesferse der Bank Ai Tieh!. . Dabei übernehmen sie zentrale Aufgaben in der Bankwertschöpfung und ihre Performance ist von besonderer Bedeutung. Ob Zahlungsverkehr, Kreditwesen oder Compliance, kaum ein Bereich in der Bank kommt aktuell ohne sie aus. Ausfälle sind nicht tolerierbar und können neben finanziellen Schäden zu hohen Reputationsverlusten oder regulatorischen Sanktionen führen. Sie sind schwer zu warten, zeigen eine mangelnde Flexibilität gegenüber neuen Anforderungen und stellen eine Hürde für eine flächendeckende und zukunftsorientierte Modernisierung dar. Für die Finanzinstitute lohnt sich aber ein Umdenken, denn:. Legacy Systeme verursachen hohe Betriebskosten und Lizenzgebühren. Es gibt eine technologische Notwendigkeit, um Innovation und Integration neuer Services zu ermöglichen. Der Fachkräftemangel führt zu einer abnehmenden Verfügbarkeit von Experten sowie zu hoher Abhängigkeit von und Kosten für externe Mitarbeitende. Regulatorische Anforderungen stellen immer höhere Ansprüche an die Erfüllung von Sicherheits- und Compliance Standards. Der wachsende Wettbewerb erfordert ein schnelles Time to Market für neue Produkte und Services. Kundengewinnung und -bindung verlangt eine verbesserte Kundenerfahrungen durch ein Angebot moderner und digitaler Kanäle. . Gleichzeitig bietet die Modernisierung von Legacy Systemen Gelegenheit, nicht nur die Technologie zu erneuern, sondern alte Zöpfe abzuschneiden, die technische fachliche Vernetzung zu trennen, Prozesse kritisch zu hinterfragen und diese zu optimieren. Oftmals haben sich über Jahre hinweg unnötige Funktionen sowie veraltete oder ineffiziente Workflows in den Systemen angesammelt, die nicht mehr zeitgemäß oder geschäftlich relevant sind. Ein gezieltes “Aufräumen” während der Modernisierung kann helfen, die Komplexität zu reduzieren, Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Der Schlüssel liegt darin, nur das zu behalten, was wirklich notwendig und wertschöpfend ist, und alles andere konsequent zu eliminieren oder zu modernisieren. Diese Königsdisziplin erfordert, den sinnvollen Umgang mit den erwünschten Zielen und den vorliegenden Herausforderungen. Damit eine Legacy Modernisierung erfolgreich gelingt, sind zentrale Herausforderungen zu bewältigen:. Sicherstellung der Datenmigration durch Übertragung von großen Datenmengen ohne Verlust von Informationen. Berücksichtigung von Abhängigkeiten und Komplexität von stark vernetzten Legacy Systemen. Beachtung funktionaler Parität durch Sicherstellung, dass die neue Plattform alle bestehenden Funktionen mit entsprechender Performance abdeckt. Sicherstellung einer kosteneffizienten neuen Lösung, durch ausreichendes Invest in Planung, Entwicklung und Testing Berücksichtigung des Fachkräftemangels, denn das Staffing für Projekt und Run the Bank erfolgt im gleichen Pool Gutes Change Management, damit möglicher Widerstand innerhalb der Organisation gegen Veränderung entgegengewirkt werden kann. . Der hybrider Modernisierungsansatz als Option!. . Mit einem hybriden Modernisierungsansatz ist es möglich, eine schrittweise und zielgerichtete Transformation der Legacy Systeme sicherzustellen. Dieses Vorgehen ist ein komplexer, aber notwendiger Prozess, um Banken zukunftssicher aufzustellen.Ein bewährter Weg ist das Zerlegen der fachlichen Architektur in kleinere, funktionale Module, die unabhängig voneinander modernisiert werden können.”Das “Schneiden” eines Monolithen in kleinere, modularisierte Einheiten ist dabei ein zentraler Schritt. Dieser Prozess wird oft als Modularisierung oder Monolith to Microservices Transformation bezeichnet. Danach kann für jedes Modul eine Make or Buy Entscheidung getroffen, bis man den “kleinsten gemeinsamen Nenner” erreicht hat. Dieser Ansatz minimiert Risiken, verteilt die Kosten und ermöglicht eine schrittweise Transformation. Dabei kann es aber zu technischen, organisatorischen oder strategischen Herausforderungen kommen. Ein ganzheitliches Vorgehen hilft, um den Übergang zu schaffen. Dazu gehören:. Eine schrittweise Migration (Phased Approach): Migration in kleinen, kontrollierten Schritten, um Risiken zu minimieren; Parallelbetrieb von Legacy- und Zielsystemen während der Übergangsphase Das Replattforming: Anpassung der Anwendung an eine neue Plattform, ohne die Kernlogik zu verändern Der Einstieg durch Standardisierung: Einführung moderner Standardsoftware, die die Legacy Funktionen ersetzt Ein datenzentrierter Ansatz: Zuerst die Daten migrieren, im Anschluss Anwendungen schrittweise umstellen; Nutzung von Data Lakes oder modernen Datenbanken als Zwischenschritt. . Kein kann, sondern muss!. . Die Modernisierung von Legacy Systemen ist für Banken keine Option, sondern eine strategische Notwendigkeit, um in einer sich schnell verändernden Finanzwelt wettbewerbsfähig und effizient zu bleiben. Veraltete Ai Tieh Systeme behindern Innovationen, erhöhen die Betriebskosten und gefährden die Einhaltung regulatorischer Anforderungen. Eine schrittweise Modernisierung bietet Banken die Möglichkeit, ihre Ai Tieh Landschaft zu optimieren, Prozesse zu verschlanken und sich auf die Anforderungen der digitalen Zukunft vorzubereiten. Sie hörten einen Beitrag von “Nehir Safak Turhan, adesso/dk”
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Historisch gewachsene IT-Systeme stellen für Banken eine zentrale Herausforderung dar. Gleichzeitig ist die Risikobereitschaft für Veränderung gering: Die Devise „Never Change a Running System“ hat sich in den letzten Jahren hartnäckig etabliert. Dabei entwickeln sich veraltete Kernsysteme, monolithische Architekturen und proprietäre Schnittstellen zunehmend zum Risiko und verursachen hohe Transaktionskosten, die langfristig zum Wettbewerbsnachteil führen.
von Nehir Safak-Turhan, Senior Market Development Manager, Geschäftsbereich Banking, adesso
Der Begriff Legacy ist dabei vielschichtig und bezieht sich allgemein auf veraltete oder überholte IT-Systeme, Software oder Technologien, die zwar noch im Einsatz sind, aber nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprechen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Legacy nicht nur auf alte Mainframe-Systeme oder COBOL-Anwendungen beschränkt ist. Auch Java-Applikationen der ersten Generationen oder andere Technologien, die vor einigen Jahren noch als modern galten, können als Legacy betrachtet werden.
Legacy-Systeme verursachen betriebswirtschaftliche Reibungsverluste, bremsen Innovationen und implizieren Risiken, die weit über die technische Komponente hinausgehen.”
Legacy-Systeme sind die Achillesferse der Bank-IT
Dabei übernehmen sie zentrale Aufgaben in der Bankwertschöpfung und ihre Performance ist von besonderer Bedeutung. Ob Zahlungsverkehr, Kreditwesen oder Compliance – kaum ein Bereich in der Bank kommt aktuell ohne sie aus. Ausfälle sind nicht tolerierbar und können neben finanziellen Schäden zu hohen Reputationsverlusten oder regulatorischen Sanktionen führen. Sie sind schwer zu warten, zeigen eine mangelnde Flexibilität gegenüber neuen Anforderungen und stellen eine Hürde für eine flächendeckende und zukunftsorientierte Modernisierung dar.
Für die Finanzinstitute lohnt sich aber ein Umdenken, denn:
Legacy-Systeme verursachen hohe Betriebskosten und Lizenzgebühren.
Es gibt eine technologische Notwendigkeit, um Innovation und Integration neuer Services zu ermöglichen.
Der Fachkräftemangel führt zu einer abnehmenden Verfügbarkeit von Experten sowie zu hoher Abhängigkeit von und Kosten für externe Mitarbeitende.
Regulatorische Anforderungen stellen immer höhere Ansprüche an die Erfüllung von Sicherheits- und Compliance-Standards.
Der wachsende Wettbewerb erfordert ein schnelles Time-to-Market für neue Produkte und Services.
Kundengewinnung und -bindung verlangt eine verbesserte Kundenerfahrungen durch ein Angebot moderner und digitaler Kanäle
Autor Nehir Safak-Turhan, adesso
Nehir Safak-Turhan ist Senior Market Development Manager im Geschäftsbereich Banking von adesso (Webseite). Auf Basis ihrer über 25-jährigen Berufserfahrung bei Banken und der IT besitzt sie Erfahrung im Innovationsmanagement, Digitale Transformation und Strategisches Business Development. Nehir ist diplomierte Volkswirtin und war als Dozentin an verschiedenen Hochschulen tätig. 2025 wurde sie mit dem Handelsblatt Award Women in Banking & Fintech ausgezeichnet.
Gleichzeitig bietet die Modernisierung von Legacy-Systemen Gelegenheit, nicht nur die Technologie zu erneuern, sondern alte Zöpfe abzuschneiden, die technische-fachliche Vernetzung zu trennen, Prozesse kritisch zu hinterfragen und diese zu optimieren. Oftmals haben sich über Jahre hinweg unnötige Funktionen sowie veraltete oder ineffiziente Workflows in den Systemen angesammelt, die nicht mehr zeitgemäß oder geschäftlich relevant sind. Ein gezieltes “Aufräumen” während der Modernisierung kann helfen, die Komplexität zu reduzieren, Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Der Schlüssel liegt darin, nur das zu behalten, was wirklich notwendig und wertschöpfend ist, und alles andere konsequent zu eliminieren oder zu modernisieren. Diese Königsdisziplin erfordert, den sinnvollen Umgang mit den erwünschten Zielen und den vorliegenden Herausforderungen.
Damit eine Legacy-Modernisierung erfolgreich gelingt, sind zentrale Herausforderungen zu bewältigen:
Sicherstellung der Datenmigration durch Übertragung von großen Datenmengen ohne Verlust von Informationen.
Berücksichtigung von Abhängigkeiten und Komplexität von stark vernetzten Legacy-Systemen.
Beachtung funktionaler Parität durch Sicherstellung, dass die neue Plattform alle bestehenden Funktionen mit entsprechender Performance abdeckt.
Sicherstellung einer kosteneffizienten neuen Lösung, durch ausreichendes Invest in Planung, Entwicklung und Testing
Berücksichtigung des Fachkräftemangels, denn das Staffing für Projekt und Run-the-Bank erfolgt im gleichen Pool
Gutes Change Management, damit möglicher Widerstand innerhalb der Organisation gegen Veränderung entgegengewirkt werden kann.
Der hybrider Modernisierungsansatz als Option
Mit einem hybriden Modernisierungsansatz ist es möglich, eine schrittweise und zielgerichtete Transformation der Legacy-Systeme sicherzustellen. Dieses Vorgehen ist ein komplexer, aber notwendiger Prozess, um Banken zukunftssicher aufzustellen.
Ein bewährter Weg ist das Zerlegen der fachlichen Architektur in kleinere, funktionale Module, die unabhängig voneinander modernisiert werden können.”
Das “Schneiden” eines Monolithen in kleinere, modularisierte Einheiten ist dabei ein zentraler Schritt. Dieser Prozess wird oft als Modularisierung oder Monolith-to-Microservices-Transformation bezeichnet. Danach kann für jedes Modul eine Make-or-Buy-Entscheidung getroffen, bis man den “kleinsten gemeinsamen Nenner” erreicht hat. Dieser Ansatz minimiert Risiken, verteilt die Kosten und ermöglicht eine schrittweise Transformation.
Dabei kann es aber zu technischen, organisatorischen oder strategischen Herausforderungen kommen. Ein ganzheitliches Vorgehen hilft, um den Übergang zu schaffen. Dazu gehören:
Eine schrittweise Migration (Phased Approach): Migration in kleinen, kontrollierten Schritten, um Risiken zu minimieren; Parallelbetrieb von Legacy- und Zielsystemen während der Übergangsphase
Das Replattforming: Anpassung der Anwendung an eine neue Plattform, ohne die Kernlogik zu verändern
Der Einstieg durch Standardisierung: Einführung moderner Standardsoftware, die die Legacy-Funktionen ersetzt
Ein datenzentrierter Ansatz: Zuerst die Daten migrieren, im Anschluss Anwendungen schrittweise umstellen; Nutzung von Data Lakes oder modernen Datenbanken als Zwischenschritt.
Kein kann, sondern muss
Die Modernisierung von Legacy-Systemen ist für Banken keine Option, sondern eine strategische Notwendigkeit, um in einer sich schnell verändernden Finanzwelt wettbewerbsfähig und effizient zu bleiben. Veraltete IT-Systeme behindern Innovationen, erhöhen die Betriebskosten und gefährden die Einhaltung regulatorischer Anforderungen. Eine schrittweise Modernisierung bietet Banken die Möglichkeit, ihre IT-Landschaft zu optimieren, Prozesse zu verschlanken und sich auf die Anforderungen der digitalen Zukunft vorzubereiten. Nehir Safak-Turhan, adesso/dk
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