STUDIEN & UMFRAGEN14. November 2025

Mobile Banking setzt sich weiter durch – das Smartphone wird zur digitalen Filiale

LookerStudio
/ Bigstock

Das Smartphone ist für viele Deutsche längst zur zentralen Schnittstelle zwischen Alltag und Finanzwelt geworden. Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag des Münchner FinTechs Gini bevorzugt mehr als die Hälfte der Befragten (54,1 Prozent) den Zugriff auf das Bankkonto per App. Dennoch bleibt das Bedürfnis nach persönlicher Beratung bestehen: Über die Hälfte der Deutschen (54,9 Prozent) nutzt weiterhin die Bankfiliale – sei es für komplexe Anliegen oder den direkten Kontakt zu Beratern.

Das Smartphone hat sich in den vergangenen Jahren zum dominierenden Kanal für Bankgeschäfte entwickelt. 71,9 Prozent der Befragten gaben an, Mobile Banking regelmäßig zu nutzen – ein deutlicher Anstieg gegenüber 60,2 Prozent im März 2023. Damit schließt der mobile Kanal fast zum klassischen Online-Banking über PC oder Laptop auf, das weiterhin von 75,4 Prozent der Befragten verwendet wird. Das Filialgeschäft bleibt trotz der Digitalisierung ein konstanter Bestandteil des Bankwesens. Jeder Achte (12,5 Prozent) nennt die Filiale als primären Zugangskanal, während Telefonbanking mit 18,1 Prozent nur noch eine Nebenrolle spielt.

Bemerkenswert ist die zunehmende Offenheit älterer Kundengruppen gegenüber Mobile Banking. Während die Nutzung unter Jüngeren kaum überrascht – 89,2 Prozent der Gen Z und 88,4 Prozent der Millennials nutzen Bank-Apps regelmäßig – holen auch die älteren Generationen auf: 72,5 Prozent der Gen X und mehr als die Hälfte der Babyboomer (54,6 Prozent) greifen inzwischen zumindest gelegentlich auf mobile Lösungen zurück. Damit verschiebt sich die Wahrnehmung digitaler Bankangebote: Was früher als Techniktrend junger Nutzer galt, ist heute ein breit akzeptierter Bestandteil des Finanzalltags.

Gini

Vertrauen beim Online-Banking am höchsten

Beim Thema Sicherheit zeigt sich ein vertrautes Muster: 61,3 Prozent der Befragten halten Online-Banking am Laptop oder PC für sicher oder sehr sicher – ein Wert, den Mobile Banking mit 54,7 Prozent nur knapp verfehlt. Vor allem ältere Kunden bleiben skeptisch: In der Altersgruppe ab 55 Jahren stuft rund ein Drittel (29 Prozent) Banking-Apps als unsicher oder sehr unsicher ein. Trotz dieser Zurückhaltung bleibt das allgemeine Vertrauen in digitale Bankangebote hoch. Die Zufriedenheit mit Banking-Apps liegt 2025 bei 90,7 Prozent, leicht unter dem Vorjahreswert von 93,3 Prozent. Laut Gini deutet der Rückgang darauf hin, dass Nutzerinnen und Nutzer höhere Ansprüche an Design, Bedienkomfort und Sicherheit stellen.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Deutschen bleiben ihrer Hausbank treu. Zwei Drittel der Befragten (66,9 Prozent) halten einen Kontowechsel in den nächsten zwölf Monaten für unwahrscheinlich. Trotz der hohen digitalen Affinität und zunehmenden Wettbewerbs durch Neobanken scheint Vertrauen ein entscheidender Faktor zu bleiben.

Gini

Digitale Lösungen sind erfolgreich, wenn sie den Alltag der Menschen erleichtern und Bankprozesse intuitiv zugänglich machen. Mobile und Online-Banking helfen, das Nutzererlebnis zu verbessern und Vertrauen zu stärken. “

Alexander Jäger, CEO Gini

Erfolgreiches Mobile- und Online-Banking müsse einfach und barrierefrei gestaltet sein, damit alle Altersgruppen gleichermaßen profitieren könnten.

Die Daten basieren auf einer Online-Befragung, die YouGov im Auftrag von Gini zwischen dem 3. und 5. September 2025 durchgeführt hat. Insgesamt wurden 2009 Personen befragt. Die Erhebung ist nach Alter, Geschlecht und Region quotiert und gewichtet und damit repräsentativ für die erwachsene Wohnbevölkerung in Deutschland.tw

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