STUDIEN & UMFRAGEN30. Oktober 2018

Trendstudie Digitalisierung von Bitkom Research und Tata: Daten-Spezialisten sind gesucht

Tata Consultancy Services

Deutsche Unternehmen nutzen im Zuge ihrer Digitalisierungsstrategie verstärkt ihre Daten. Dazu werden massiv neue Stellen im Bereich Datenanalyse geschaffen und die Investitionen in Softwarelösungen erhöht. Derzeit haben bereits 14 Prozent der Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern Stellen für Data Scientists geschaffen – so das Ergebnis der aktuellen Trendstudie „Unterwegs zu digitalen Welten – Deutschland startet in die technologische Zukunft“ von Bitkom Research und Tata Consultancy Services.

Gegenüber dem Vorjahr ist das fast eine Vervierfachung ausgehend von nur 4 Prozent, die im eigenen Haus solche Datenspezialisten beschäftigt hatten. Zugleich gaben 52 Prozent der Befragten an, die Investitionen in Datenanalyse-Software in diesem Jahr zu erhöhen. Vor einem Jahr waren es erst 38 Prozent, 2016 sogar nur 28 Prozent.

Tata Consultancy Services

Der Bedarf an Data Scientists zieht weiter an. 31 Prozent der Unternehmen geben an, dass Daten-Spezialisten für sie ein relevantes Stellenprofil sind (Vorjahr 15 Prozent). Aber auch viele andere Tätigkeiten werden sich verändern. So sieht mit 49 Prozent fast jedes zweite Unternehmen starke oder sehr starke Auswirkungen durch die Digitalisierung auf Mitarbeiter und Arbeitsplätze. Deshalb setzen 45 Prozent der Unternehmen auf Change Management, um die digitale Transformation zu bewältigen. Das ist ein Plus von 9 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

Bitkom

Der Erfolg in der digitalen Welt wird ganz entscheidend dadurch mitbestimmt, wie Unternehmen mit den Daten umgehen, die in den verschiedensten Geschäftsbereichen anfallen. Wer die Wünsche seiner Kunden nicht nur kennt, sondern versteht, oder wer vorhersagen kann, wann eine Maschine gewartet werden muss, der hat einen sofort messbaren Vorteil gegenüber den Wettbewerbern, die diesen Datenschatz nicht heben.

Dr. Axel Pols, Geschäftsführer der Bitkom Research

Die Befragten sehen unterschiedlich starken Einfluss der Digitalisierung auf verschiedene Unternehmensbereiche. So geben rund zwei Drittel (64 Prozent) an, sie beobachteten große Auswirkungen der Digitalisierung auf Marketing und Vertrieb, 59 Prozent sehen das mit Blick auf den Kundenkontakt. Dagegen gibt weniger als jedes zweite Unternehmen an, dass die Digitalisierung Einfluss auf das Geschäftsmodell (46 Prozent) oder die angebotenen Produkte und Dienstleistungen (44 Prozent) hat. „Wer seine Produkte über digitale Kanäle an den Kunden bringt, hat allenfalls den ersten Schritt der digitalen Transformation hinter sich gebracht. Im Kern geht es darum, dass die Digitalisierung völlig neue Angebote ermöglicht und sich Geschäftsmodelle radikal verändern“, sagt Pols weiter.

Zögerliche Banken und Versicherungen

Trotz des tiefgreifenden Strukturwandels im Finanzsektor infolge digitaler Technologien sind Banken und Versicherungen weniger offen für Veränderung und Innovation und verankern die Digitalisierung seltener als andere Branchen in ihrer Strategie. Im Finanzsektor agiert inzwischen jedoch eine rege FinTech- und InsurTech-Szene, die digitale Innovationen offensiv vorantreibt. Eine Zusammenarbeit mit solchen Start-ups würde die Chance bieten, voneinander zu lernen und gemeinsam neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Der Einsatz digitaler Technologien ist bisher typisch für eine Dienstleistungsbranche: Cloud-Computing und Internet of Things liegen im Durchschnitt der Gesamtwirtschaft. Technologien wie Robotik, 3-D-Druck oder Virtual Reality spielen naturgemäß deutlich seltener eine Rolle. Vorreiter sind Banken und Versicherungen hingegen bei Big Data Analytics – 44 Prozent nutzen diese Technologie. Etwa jeder fünfte Finanzdienstleister (21 Prozent) nutzt bereits künstliche Intelligenz. Hinsichtlich Kryptowährungen erwarten Experten, dass die Blockchain im Finanzsektor ein besonders großes Potenzial entfaltet. Doch nur jedes achte Unternehmen (12 Prozent) experimentiert bereits mit der Blockchain. Immerhin liegen sie damit aber deutlich vor dem allgemeinen Durchschnitt von nur 5 Prozent.

Einsatz neuer Technologien gegenüber dem BranchendurchschnittTata Consultancy Services

Über die Trendstudie

Für die repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) wurden 954 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland befragt. Weitere Ergebnisse und ausführliche Branchenaspekte sind in der vollständigen Trendstudie nachzulesen. Sie steht kostenlos als Download hier zur Verfügung.pp

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