Blackout-Strategien für die Finanzbranche: Mitarbeiter-Awareness wecken

Rebecca Schwarz
von Gandhi Gabriel, Gründer SSB – Sicherheit, Service, Beratung
Besonders kritisch wirkt sich ein Blackout auf zentrale Geschäftsprozesse wie den Handel, den Zahlungsverkehr sowie die Wertpapierabwicklung aus. Trotz Stromunterbrechungen müssen Institute jedoch in der Lage sein, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Um solchen Extremsituationen wirksam begegnen zu können, sind klar definierte Sofortmaßnahmen und eine vorausschauende Notfallplanung unerlässlich. So lassen sich ein kontrolliertes Herunterfahren und ein sicherer Neustart des Geschäftsbetriebs auch bei länger andauernden Stromausfällen sicherstellen.Blackout und Krisenmanagement im Ernstfall
Ein effektiver Notfallplan für die Finanzbranche umfasst weit mehr als nur den Schutz der IT-Infrastruktur. Externe Sicherheitsdienstleister können bei der Planung und Umsetzung passender Strategien wertvolle Unterstützung leisten. Sie bringen das nötige Fachwissen mit, um maßgeschneiderte Konzepte zu entwickeln, die sowohl die Infrastruktur als auch die Mitarbeitenden absichern. Dazu gehören auch die Sicherstellung funktionierender Kommunikation und klar definierte Evakuierungsabläufe.
Im Vorfeld sollte eine Risikobewertung mit Szenarioanalysen erfolgen, um anfällige Systeme und Bereiche bei Stromausfällen zu identifizieren.”
Auf dieser Basis entsteht ein Kommunikationsplan, der auch ohne digitale Mittel die Weitergabe wichtiger Informationen ermöglicht. Ebenso notwendig ist ein Evakuierungskonzept mit klaren Vorgaben zur geordneten Räumung und zur Sicherung sensibler Daten. Für den physischen Schutz müssen manuelle Überwachungsmechanismen und Notfallmaßnahmen für Zutrittskontrollen eingerichtet werden – damit sicherheitsrelevante Bereiche auch ohne Strom zuverlässig geschützt sind.
Auf die richtige Reaktion kommt es an

Fallen die Systeme in einem Finanzunternehmen bei einem Blackout aus, müssen umgehend Notfallprozesse in Kraft treten. Voraussetzung dafür ist zunächst die Einrichtung einer zuverlässigen Notstromversorgung, die den Weiterbetrieb kritischer IT-Infrastrukturen sicherstellt. Durch die Ernennung und Schulung Notfallteams lassen sich die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um den Betrieb so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Auch die Kommunikationskanäle sollten umgehend gesichert und, falls notwendig, auf analoge Alternativen umgestellt werden, um den Informationsfluss sowohl intern als auch extern zu gewährleisten. Zudem ist der Betrieb der Schutzvorrichtungen sicherzustellen, damit Zutrittskontrollen, Überwachungs- und Alarmsysteme zuverlässig arbeiten.
Sicherheitsinfrastruktur ohne Strom
Um die Funktionsfähigkeit sicherheitsrelevanter Maßnahmen auch während eines totalen Blackouts zu gewährleisten, bedarf es einer eigenständigen Infrastruktur. Die Installation von Notstromaggregaten bildet dabei die Grundlage für den Weiterbetrieb kritischer Systeme. Mechanische Schließsysteme bieten eine sinnvolle Ergänzung zu elektronischen Zugangskontrollen und können diese im Ernstfall auch vollständig ersetzen. Batteriebetriebene Notbeleuchtung und klar erkennbare Fluchtwegkennzeichnungen sorgen zudem für eine sichere Orientierung innerhalb des Gebäudes.
Es sollten alternative Kommunikationsmittel wie Funkgeräte oder Satellitentelefone bereit stehen, um eine reibungslose Krisenkommunikation sicherzustellen und Ausfälle der digitalen Infrastruktur zu überbrücken.”
Mitarbeitende optimal vorbereiten
Eine durchdachte Notfallplanung ist nur dann effektiv, wenn die Mitarbeitenden im Ernstfall wissen, wie sie sich verhalten müssen. Daher sind regelmäßige Schulungen und Übungen von entscheidender Bedeutung, um das Team optimal vorzubereiten. Dazu gehören Evakuierungsübungen, die eine schnelle und koordinierte Räumung der Gebäude sicherstellen, sowie Unterweisungen im Umgang mit Notstromsystemen und manuellen Sicherheitsvorkehrungen. Ebenso trägt gezieltes Kommunikationstraining dazu bei, Panik zu vermeiden und in Krisensituationen ruhig und strukturiert zu agieren.Gandhi Gabriel, SSB /dk
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