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EVENTS & MESSEN9. März 2016

FinTech-Klassen­treffen mit inter­nationalem Flair: #execfintech

Dan Taylor (Heisenberg Media)
Dan Taylor (Heisenberg Media)

Früher hieß sie Exec I/O – jetzt trägt der neue Name den FinTechs Rechnung: #execfintech. Am 8. April traf sich das Who-is-Who der Branche an der Frankfurter Goethe-Universität. Das Besondere: Zu dieser Veranstaltung kommt man – wie schon zu Exec I/O-Zeiten – nur mit Einladung und ohne Krawatte.

von Gerd Reinkimm

Dan Taylor (Heisenberg Media)
Dan Taylor (Heisenberg Media)
Wer zur #execfintech eingeladen wird, gehört zu dem besonderen Kreis derer, die in der Digitalisierungs-Szene um Banken, Versicherer und FinTechs bereits einen Namen haben. Und auch sonst fällt die Veranstaltung aus dem üblichen Frankfurter Rahmen: Vornamenpflicht, Krawattenverbot, jeder ist ein VIP, kein “Bullshit” und “Gib mehr, als du nimmst”.

Please don´t make me look foolish wearing sneakers while you are wearing suit & tie.“

Viele bezeichnen die Veranstaltung als das “FinTech-Klassentreffen”. Zum Event kamen über 600 Teilnehmer mit einer Startup-Quote von über 50 Prozent. Präsentiert wurden unterschiedliche Inhalte auf drei Bühnen (“Unibator Stage”, “KPMG Stage” und einer “Pirate/Pitch Stage”). Zusätzlich lud eine umfangreiche Networking Area ein, die von organisiertem Speed Dating ergänzt wurde. Ein Konzept, das offensichtlich gut funktionierte und Zulauf von hochkarätigen Personen sowohl aus der Corporate- als auch FinTech-Szene anzog.

KPMG
KPMG

Fantastische Atmosphäre. Das Event war noch größer als im letzten Jahr und sehr professionell ausgerichtet. Tolle Stages und Präsentationen. Es gab keine “VIPs” und das Networking ist auf der execfintech richtig top!”

Sven Korschinowski, Partner KPMG und Sponsor der #execfintech

Die Pitches und 20.000 Euro Preisgeld

Im Vorfeld des Events wurden 31 Startups ausgewählt, die sofort nach der Eröffnungs-Keynote mit Pitches auf der “Pirate Stage” starteten. Jeder stellte sich der Jury genau sechs Minuten. Die Jury bestand insgesamt aus 15 Personen, die in drei Runden wechselten. Von den unzähligen Pitches schafften es sechs ins Finale: Kasko, PredictR, Scalable Capital, Stratumn, Streamdata.io & Twisto. Durchgesetzt und damit die 10.000 Euro in Bar gewonnen hat das französische FinTech Startup Streamdata.io. Platz zwei (dotiert mit 6.000 Euro) ging an Scalable Capital und Platz drei (4.000 Euro) ging an: Kasko. Damit haben die Veranstalter eine neue Marke bei Preisgeldern für einen FinTech-Pitch in Deutschland gesetzt. Wenn man bedenkt, dass einige VC´S oder Angel Investoren bereits für 10.000 Euro Seed Investment Anteile haben möchten, ist der Pitch auf der #execfintech damit sehr lohnend.

FishBowl statt Podiums-Diskussion

Maik KLotz moderiert das Rat PackGerad Reinkimm
Maik Klotz moderiert das Rat Pack Gerad Reinkimm

Ein weiteres Feature war bei vielen Sessions das sogenannte FishBowl Konzept. Jeder Teilnehmer hatte die Chance, selbst auf die Bühne zu gehen und sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen – eine willkommene Abwechslung zu den üblichen passiven Podiumsdiskussionen. Nicht FishBowl aber auch in sehr offenen Format stellte sich das “Rat Pack” den Fragen des Publikums. Das Rat Pack ist eine eingespielte FinTech-Experten-Diskussionsgruppe (André Bajorat, Jochen Siegert , Maik Klotz, Kilian Thalhammer und Rafael Otero). Leider fehlten anfangs André Bajorat & Rafael Otero –
sie wurden durch Lars Makull (figo) vertreten.

Vier Fragen an Veranstalter Ramin Nikbin

Ramin Nikbin, Organisator der #execfintechRamin Nikbin
Ramin Nikbin, Organisator der #execfintech Ramin Nikbin

Im Zuge der #execfintech hatten wir Gelegenheit, den Veranstalter Ramin Nikbin zum Event zu befragen:

Aktuell gibt es durch die hessische Landesregierung die Initiative zur Gründung eines FinTech-Hubs in Frankfurt. Traust Du das Frankfurt zu und was wäre in Deinen Augen das Erfolgsgeheimnis?

Eigentlich geht es um das „Big Picture“ und die Stärkung des FinTech-Standortes in Deutschland – es ist aber schön zu sehen, dass Frankfurt sich hier gut positioniert. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die Integration der Tec-Bereiche der Banken und das diese in der neuen Welt ankommen. Die Banker/Mitarbeiter, die die Sprache sprechen, sind da und gehören frühzeitig integriert z. B. auch in Beiratspositionen – Kooperationen müssen deutlich früher passieren. Weiterhin stellen u.a. auch wir auf der #execfintech fest, das die Politik noch zu scheu in der Öffentlichkeit ist bzw. zu wenig vertreten ist. Wir würden uns als Veranstalter wünschen, dass in Zukunft deutlich agiler auf Anfragen zu Außenauftritten reagiert wird.

Ihr hattet heute über 600 Teilnehmer aus 30 Nationen. Du bist selber immer wieder auch im Ausland und auf vielen Startup-Events unterwegs. Wo ist der größte Unterschied der deutschen Startup-Szene im Allgemeinen und der FinTech-Szene im Speziellen?

Zum einen ist gerade der deutsche Markt im Bereich der Endkunden komplizierter bei der Adaption von neuen Modellen und Technologien. Hinzu kommen wie oft gesagt auch die höheren Einstiegshürden durch die Regulatorik. Was uns bei der #execfintech aber auch dieses Jahr wieder auffällt, ist das z. B. das Durchschnittsalter und die Seniorität der Teilnehmer höher ist als in anderen Ländern. Die klassischen Coder Kids gibt es leider zu wenig und die Zahl der akademischen Titel auf unseren Namensschildern ist extrem hoch.

Neben diversen Beratern, VC´s unterstützen auch die Deutsche Bank, BBVa, DKB Sutor Bank, Visa, Axa & die Commerzbank die Exec I/O. Warum macht ein Sponsoring für Banken Sinn?

Natürlich ist ein wesentlicher Teil Bestandteil der Markenkommunikation der Banken.

Besonders gut gelingt uns aber, Mitarbeiter der Banken mit der Szene zu verbinden und eine Netzwerkplattform zur Verfügung zu stellen.”

Positiv für uns ist, dass z. B. die Banken nicht Ihr klassisches Messepersonal mitbringen, sondern mit Fachleuten auftreten und auch aktiv in den Dialog gehen. Vor dem Hintergrund gibt es unter anderem bei uns nicht den klassischen Sponsor, sondern wir gehen mit einem partnerschaftlichen Ansatz ran und vernetzen die Teilnehmer aktiv.

Volles Haus: 600 Teilnehmer.Dan Taylor (Heisenberg Media)
Volles Haus: 600 Besucher Dan Taylor (Heisenberg Media)

Neben der Exec I/O richtet ihr ja jedes Jahr auch den Pirate Summit aus. Wann geht’s los?

Der Pirate Summit findet wieder am 06 & 07.09 in Köln statt und auch dieses Jahr versuchen wir, über 1.200 Teilnehmer in unser „Boot“ zu bekommen. Voraussichtlich werden auch wieder über 80 Startups über die „Pitch-Planke“ wandern.

Alle Infos und auch die Anmeldung gibt es hier.Gerd Reinkimm

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