ARCHIV8. April 2021

IBM erweitert seine Finanz-Cloud um SAP und Red Hat Openshift

Ursprünglich war die IBM Cloud for Financial Services nur exklusiven Partnern zugänglich. Nun hat der IT-Riese das Angebot für alle Kunden geöffnet. Zugleich meldet IBM bedeutende Zugänge im Partner-Ökosystem.

IBM öffnet seine Financial-Cloud für weitere Kunden und baut seine Services aus. <Q>IBM
IBM öffnet seine Financial Cloud für weitere Kunden und baut seine Services aus. IBM

 

Die nach Angaben von IBM branchenweit erste Cloud-Plattform für Finanzdienstleistungen wurde 2019 vorgestellt und in Zusammenarbeit mit der Bank of America entwickelt. Seitdem hat IBM seine Cloud-Umgebung stetig erweitert und ergänzt. Insbesondere der Schutz der Daten mittels Compliance-Funktionen und einer branchenweit führenden IT-Security standen dabei im Zentrum. Ab sofort ist der Zugang zu den Financial Services nicht mehr beschränkt, sondern steht allen Interessierten Kunden offen.

Partner-Ökosystem wächst

Als eine der jüngsten Erweiterungen der Financial Cloud (Website) hat IBM die OpenShift-Technologie seiner Cloud- und Virtualisierungs-Tochter Red Hat integriert. Die unternehmensfähige Kubernetes-Container-Plattform OpenShift ermöglicht es, mittels automatisierter Operations, Hybrid- und Multi-Cloud-Bereitstellungen zu verwalten und innovative Services leichter einbinden zu können. IBM nennt unter anderem die Migration von Workloads für virtuelle Maschinen als eine der neu unterstützten Funktionen, ebenso das Erstellen von Compliance-Profilen für alle Workloads. Zudem könnten die integrierten Sicherheits- und Compliance-Kontrollen der IBM Financial Cloud sowohl in Cloud-nativen wie in VMware-Workloads schneller eingebunden werden.

Der Beitritt von SAP zum Partner-Ökosystems markiert einen erheblichen Fortschritt beim Ausbau der angebotenen Services. SAP liefert eine Vielzahl von Anwendungen, die über die Plattform bereitgestellt werden können. Diese können nun unmittelbar Teil der Workloads innerhalb der Finanz-Cloud werden. Mit EY und Tata Consultancy Services kann IBM zudem zwei der weltweit führenden Unternehmensberatungen als neue Partner für seine Finanz-Services vermelden.

Sicherheit hat oberste Priorität

Zum Schutz von Daten über Cloud-native und VMware-Workloads hinweg verwendet die Cloud-Plattform vertrauliche Computerfunktionen der vierten Generation von IBM sowie deren Verschlüsselung „Keep Your Own Key“. Letzteres will der IT-Riese durch den Hyper Protect Crypto Service gewährleisten, der auf FIPS 140-2 Level 4-zertifizierter Hardware aufgebaut ist. Bei dieser Sicherheitsstufe bieten die physischen Sicherheitsmechanismen eine umfassende Schutzhülle um das kryptografische Modul mit dem Ziel, alle unbefugten Versuche eines physischen Zugriffs zu erkennen und darauf zu reagieren.

Damit haben Finanzdienstleister die volle Kontrolle über ihre Daten in der Cloud. Nicht einmal IBM selbst hat Zugriff auf diese Kundendaten, ausschließlich die Clients können den Zugriff auf die Daten steuern. Ihnen steht allerdings auch die Möglichkeit des „Confidencial Computings“ zur Verfügung. Dies bedeutet, dass Finanzinstitute in einer gesicherten Enklave innerhalb der Finanz-Cloud gemeinsam mit Partnern Daten verarbeiten und analysieren können.

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IBM

„Mit dem Fokus auf Datensicherheit, die mit IBMs vertraulichem Computing und ausgefeilten Verschlüsselungsfunktionen bereitgestellt wird, wollen wir das Risiko in der Lieferkette für Banken, Versicherer und andere Akteure der Finanzdienstleistungsbranche verringern und gleichzeitig die Zeit verkürzen, Innovation zu entwickeln und zu integrieren.“

Howard Boville, Leiter der IBM Hybrid Cloud Platform

Exklusive Services weiter möglich

Auch wenn die Finanz-Cloud von IBM nun allgemein verfügbar ist, können Kunden weiterhin individuelle Services erhalten. So läuft mit der französischen Bank BNP Paribas ein Projekt, eine BNP Paribas-dedizierte Cloud einzurichten. Diese solle kompatibel sein mit sämtlichen Anforderungen, die von Aufsichtsbehörden weltweit auferlegt werden, kündigte Bernard Gavgani, Global CIO von BNP Paribas an.

Das Pariser Datacenter (MZR, Multizone Region) wird dazu mit zusätzlichen Security- und Kontroll-Mechanismen ausgestattet, so dass weitere Workloads der Bank und deren Ökosystem-Partner in die IBM Cloud for Financial Services integriert werden können. Dafür ist ein eigener Onboarding-Prozess in der Entwicklung. BNP Paribas hat bereits mehr als 40 Branchenanwendungen auf die Plattform migriert, dieser Prozess soll fortgesetzt und beschleunigt werden. hj

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