Lünendonk-Studie: Legacy-Systeme bremsen IT-Modernisierung aus

KI, DALL-E
Die Modernisierung von IT-Anwendungen steht bei Unternehmen hoch im Kurs. 83 Prozent der im Rahmen der Studie befragten wollen ihr IT-Modernisierungsbudget im Jahr 2026 erhöhen. Fast jedes vierte davon sogar um mehr als fünf Prozent. Was bremst, sind die hohe Komplexität sowie veraltete Anwendungslandschaften.
Laut den Autoren der Studie mit dem Titel „IT-Modernisierung zwischen Legacy, Cloud und KI“ zähle die IT-Modernisierung seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs. Dabei gewinne die Cloud stark an Bedeutung: Neun von zehn Unternehmen hätten das Ziel ausgegeben, im Jahr 2028 mehr als 40 Prozent ihrer Anwendungen cloudbasiert zu betreiben. Aktuell seien es vier von zehn.Durch die Verknüpfung verschiedener Betreibermodelle würden IT-Landschaften zunehmend hybrider. Um diese Bestrebungen umzusetzen, planten 83 Prozent der Unternehmen, ihr IT-Modernisierungsbudget im Jahr 2026 zu erhöhen – fast jedes vierte davon sogar um mehr als fünf Prozent.

Lünendonk
62 Prozent der befragten Unternehmen geben an, Teile ihrer geschäftskritischen Anwendungen seien bereits so veraltet, dass sie den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden würden und erneuert werden müssten. Zudem sei der Betrieb, die Pflege und die Weiterentwicklung der Altsysteme in jedem zweiten Unternehmen mittel- bis langfristig nicht mehr sichergestellt. 76 Prozent erwarten daher, dass mindestens 20 Prozent aller geschäftskritischen Kern-Applikationen in den nächsten fünf Jahren einen Modernisierungsbedarf haben werden.
IT-Modernisierung ist kein kurzfristiges Projekt, sondern eine dauerhafte Transformationsaufgabe. Unternehmen benötigen klare Zielbilder, abgestimmte Strategien und ein Zusammenspiel aus Technologie, Organisation und Kultur. Nur so lassen sich IT-Architekturen schaffen, die den Anforderungen von morgen gerecht werden”
Tobias Ganowski, Consultant bei Lünendonk und Studienautor
Laut der Studienautoren setzen bei der Umsetzung der Modernisierung 79 Prozent auf flexible, modulare Composable Architectures. Für 74 Prozent komme Replatforming in Frage, um bestehende Anwendungen in die Cloud zu migrieren. Auch Refactoring (64 Prozent) und der Wechsel auf On-Premises- oder Private-Cloud-basierte Standardlösungen (72 Prozent) zählten zu den favorisierten Maßnahmen. Nur 47 Prozent der Befragten sähen in der vollständigen Neuentwicklung (Rebuild) einen gangbaren Weg.
In vielen Unternehmen werden IT-Services durch interne IT-Dienstleister erbracht. Dazu zählen unter anderem der Betrieb von Anwendungen, IT-Infrastrukturen und Cloud-Services, Beratung, Softwareentwicklung oder Systemintegration. Das IT Finanzmagazin berichtete kürzlich über das Lünendonk-Ranking „Führende interne IT-Dienstleister in Deutschland“.
Auch SaaS als Maßnahme zur IT-Modernisierung
Software-as-a-Service (SaaS) wird laut Studie bislang vor allem bei weniger kritischen Anwendungen eingesetzt. Für geschäftskritische Systeme bleibe die Skepsis gegenüber SaaS hoch. Dennoch nutzten 43 Prozent SaaS zur Ablösung von Legacy-Systemen.
Studienautor Tobias Ganowski ergänzt: Viele Unternehmen würden mehrere Ansätze kombinieren, um technische, wirtschaftliche und organisatorische Anforderungen auszubalancieren. Dadurch bleibe die Komplexität hoch und erfordere von der IT eine hohe Kompetenz bei der Integrations- und Orchestrierungsfähigkeit.

Lünendonk
KI soll Automatisierung und Transparenz bringen
Große Hoffnungen setzen die Befragten laut der Studie in den Einsatz von generativer KI. Demnach würden 74 Prozent erwarten, dass KI in der Lage sein werde, künftig Sicherheitslücken in Altsystemen aufzudecken und zumindest teilweise selbstständig zu beheben. 69 Prozent erhofften sich zudem ein besseres Verständnis der Programmier- und Code-Strukturen.
Trotz der hohen Erwartungen seien die praktischen Erfahrungen aber bisher noch gering: Nur 8 Prozent der Unternehmen würden über fortgeschrittene Ansätze zur automatisierten Codeanalyse mittels KI verfügen. Immerhin 22 Prozent würden KI bereits im Bereich der Dokumentation nutzen.
Die komplette Lünendonk-Studie ist hier kostenfrei erhältlich.dw
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