Paypal startet Einmal-Links für Peer-to-Peer-Zahlungen – Ausweitung auch auf Kryptowährungen geplant

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Während Paypal.Me seit Jahren als permanenter Link für Zahlungseingänge dient, sind Paypal Links nur für eine konkrete Transaktion und eine bestimmte Person gültig. Jeder Link verfällt nach spätestens zehn Tagen, sofern er nicht genutzt wird. Damit soll die Funktion für mehr Sicherheit und Übersichtlichkeit sorgen. Absender können Erinnerungen verschicken, solange der Link aktiv ist. Die Erstellung der Links erfolgt in der Paypal-App. Nutzer geben den gewünschten Betrag ein und wählen, ob sie Geld senden oder empfangen möchten. Der Link lässt sich anschließend per Messenger, E-Mail oder SMS teilen. Der Empfänger bestätigt die Zahlung mit wenigen Klicks in seiner App. Das Geld wird danach sofort auf dem eigenen Paypal-Konto gutgeschrieben. Wird das Geld binnen zehn Tagen nicht abgeholt, verfällt der Link und kann neu ausgestellt werden.
Kryptowährungen als nächste Stufe
Mittelfristig sollen Paypal Links auch für digitale Vermögenswerte wie Bitcoin, Ethereum und den hauseigenen Stablecoin PYUSD nutzbar sein. Einen Starttermin hat das Unternehmen noch nicht genannt. Damit setzt Paypal seine Strategie fort, Kryptowährungen schrittweise in den Massenmarkt zu integrieren – eine Entwicklung, die auch für Banken und Zahlungsdienstleister von wachsender Bedeutung ist.
„Seit 25 Jahren revolutioniert Paypal, wie Geld zwischen Menschen bewegt wird. Jetzt machen wir den nächsten großen Schritt“, sagte Diego Scotti, General Manager der Consumer Group bei Paypal.
Ob beim Texten, Chatten oder E-Mailen – jetzt folgt Ihr Geld Ihren Gesprächen. In Kombination mit Paypal World entsteht so ein unschlagbares Wertversprechen: genau dort präsent zu sein, wo Menschen sich verbinden, und es mühelos zu machen, Freunden und Familie Geld zu senden – ganz egal, wo sie sind oder welche App sie nutzen.“
Diego Scotti, General Manager der Consumer Group bei Paypal
Mit den Links zielt Paypal auf alltägliche Kleinsttransaktionen, die bislang oft in bar oder über Banküberweisungen abgewickelt werden. Besonders bei spontanen Zahlungen zwischen Privatpersonen – etwa beim Teilen von Rechnungen oder bei Rückerstattungen – droht der klassische Banktransfer ins Hintertreffen zu geraten. Die unmittelbare Abwicklung in der App schafft einen deutlichen Komfortvorteil gegenüber SEPA-Überweisungen, die trotz Echtzeitoptionen in der Praxis häufig umständlicher erscheinen.
Krypto-Integration könnte Banken in Zugzwang bringen

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Zudem verschärft die angekündigte Krypto-Integration den Druck auf Banken, eigene Lösungen im Bereich digitaler Assets zu entwickeln – insbesondere auf Wero, das ja bekanntermaßen gerade mit P2P-Payment gestartet ist, lastet ein gewisser Druck. Während viele Institute noch an Pilotprojekten arbeiten, bindet Paypal digitale Währungen bereits in alltägliche Anwendungsfälle ein. Sollte sich das Modell durchsetzen, könnte dies die Position von Banken im Retail-Payment-Markt weiter schwächen.
In den USA ist die Funktion bereits verfügbar, in Europa beginnt der Rollout mit Großbritannien und Italien. Wann Deutschland folgt, ist unklar, allerdings hat Paypal gerade in letzter Zeit besonderes Augenmerk auf unseren Markt gelegt, der mit 31 Millionen regelmäßig genutzten Paypal-Kundenaccounts auch nicht zu den unbedeutendsten zählt. Angesichts des hohen Paypal-Marktanteils hierzulande dürfte daher die Einführung jedoch nur eine Frage der Zeit sein. Banken und Sparkassen müssen sich damit auf einen weiteren Wettbewerbsimpuls im hart umkämpften Markt für Peer-to-Peer-Zahlungen einstellen.tw
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