SHUK-Versicherungen: Gros der Versicherer plant Transformation

KI, DALL-E
Über 80 Prozent der Versicherer planen Initiativen zur Transformation ihrer Kernversicherungssysteme oder haben diesen Prozess bereits begonnen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Kaleidoscope for Insurance” der Management- und Technologieberatung BearingPoint.
Die Studie gilt nach Angaben von BearingPoint als die umfangreichste zu Kernsystemen für Sach-, Haftpflicht-, Unfall- und Kfz-Versicherungen (SHUK) des deutschen Versicherungsmarktes. Insgesamt 274 Implementierungen von Kernsystemen für SHUK hätten die Studienautoren unter die Lupe genommen. In diesen würden rund 80 Prozent der gesamten SHUK-Bruttobeiträge in Deutschland verwaltet.Demnach befinden sich die Kernversicherungssysteme von Sach-, Haftpflicht-, Unfall- und Kfz-Versicherungen in einer massiven Veränderungsphase. Über 80 Prozent der Versicherer würden Initiativen zur Transformation planen oder hätten diesen Prozess sogar bereits begonnen, so ein zentrales Ergebnis der Studie.
Die Kerntreiber: Effizienz und Time-to-Market

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Ob Power Player, Standard Player, Nischen Player oder Digital Player: Die Studie benennt Effizienzsteigerungen bei Kernprozessen als Haupttreiber der Transformation. Von den Befragten würden 91 Prozent Themen wie Automation und Prozesseffizienz als zentrale Zukunftsherausforderungen sehen. Ein schnelleres Time-to-Market für neue Produkte und die Verfügbarkeit von Fachkräften in Kombination mit aktuell veralteten Technologien werden als weitere wesentliche Treiber des Wandels benannt.
Der in den vergangenen Jahren stetig gewachsene Effizienzdruck hänge aus Sicht der Befragten vor allem mit einem erhöhten Schadensaufkommen zusammen. Die Ursache dafür seien wetterbedingte Schadensereignissen, größere Schadenssummen, Unsicherheiten auf den Kapitalmärkten und der Fachkräftemangel.

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Die Ergebnisse unserer Studie unterstreichen, dass die Modernisierung der Kernsysteme in turbulenten Zeiten als wichtige Grundlage der zukünftigen Ausrichtung von Versicherern gesehen wird. Der Fokus vieler Versicherungen, die sich bereits aktiv mit der Zukunft ihrer SHUK-Kernsysteme auseinandersetzen, liegt dabei klar auf Effizienz, Agilität und der optimalen Nutzung von Daten.”
Thorsten Vogel, Partner bei BearingPoint und verantwortlich für die Studie
Die Studienautoren seien überzeugt, einen umfassenden und tiefgehenden Ansatz gewählt zu haben, der bestehende Datenlücken bei der Analyse der deutschen Versicherungsbranche nachhaltig schließe. Die derzeit den Markt prägende Heterogenität könne bereits binnen fünf Jahren überwunden werden, wie aus der Studie hervorgeht.
Die BearingPoint-Experten prognostizieren eine Konsolidierung des Marktes. Grundlage dieser Prognose: 68 Prozent der befragten Akteure erwarteten eine abnehmende Anzahl von Systemanbietern und Lösungen. Lediglich 16 Prozent gingen aktuell von einer wachsenden Anzahl aus.
Ein weiteres Ergebnis: Etablierte Anbieter würden sich behaupten und neue, innovative Lösungen mit Macht auf den Markt drängen. Diejenigen Anbieter, die sich und ihre Leistungen auf dem Markt für Kernversicherungssysteme nicht überdenken und den veränderten Realitäten anpassen, müssten sich einem zunehmendem Wettbewerbsdruck stellen.

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„Systems of Record” und „Cloudifizierungen” als Kernsysteme der Zukunft
Zukünftig würden Kernsysteme verstärkt als „Systems of Record” fungieren. Als stabile Grundlage für die Kernprozesse. Hier stünden einfache Integrierbarkeit und Datenverfügbarkeit im Vordergrund. Ermöglicht werde eine effizientere Prozessgestaltung, beispielsweise durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und eine schnellere Bereitstellung von Informationen in die Vertriebskanäle.
63 Prozent der Teilnehmer sähen in KI-basierten Lösungen einen technologischen Trend für die SHUK-Kernsysteme. Als relevante Bereiche nennen die Befragten unter anderem:
- Schadenbearbeitung
- Produktkonfiguration und Bereitstellung neuer Produkte
- Identifikation von Storno-Gefahren
- Allgemeine Sachbearbeitung
Die vollständige Studie „SHUK-Kernversicherungssysteme 2025” kann hier angefragt werden.dw
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https://itfm.link/230251

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