FINTECH20. Dezember 2022

Plastic Bank – Umweltschutz durch Banking & Blockchain

Jede Minute gelangt ein Müllwagen voller Plastik in den Ozean. Wir haben uns so sehr an Plastik gewöhnt, dass es nur sehr schwer zu ersetzen ist. Es ist leicht und kostengünstig zu produzieren, billig in der Verwendung und schnell – falsch zu entsorgen. Nicht jedes Land hat ausgeklügelte Recycling-Systeme, und wenn wir weiterhin Plastikmüll produzieren, wird es laut den Experten vom WWF bis 2050 mehr Plastik (in Gewicht) im Meer geben als Fische. Die Plastic Bank (Kanada) hält gegen den Plastik-Müll – nicht ohne Erfolge.

von Dirk Emminger

Plastic Bank – Umweltschutz durch Banking & Blockchain
Plastic Bank
Im März 2013 bereits wurde die Plastic Bank (Website) in Kanada gegründet und in 2022, kurz vor dem 10-jährigen Geburtstag sind die „Geschäftszahlen“ der Bank beeindruckend, aber noch ausbaufähig. Zu dieser Jahreszeit: Eine Gelegenheit für ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk.

Plastic Bank

Die besondere Bank wurde von den Kanadiern David Katz und Shaun Frankson gegründet.

Der Anspruch ist, mit den Mitteln der Kapitalmärkte die Umweltverschmutzung zu reduzieren und mit Plastik­sammel­gemeinschaften zu verhindern, dass Plastik in gefährdeten Küstengebieten ins Meer gelangt.”

Die beiden bauten eine Community von über 25.000 Menschen mit aktuell über 600 Recycling Stellen auf und konnten bis heute knapp 70 Millionen KG Plastik stoppen.

Die Rolle der Plastic Bank ist neben dem Aufbau von Sammelstellen aber auch die Aufbereitung der Materialien unter dem Markennamen Social Plastic und die Wiedereinführung in die globale Lieferkette.

Die mit Blockchain-Technologien aufgesetzte Plattform „Alchemy“ setzt man für die Rückverfolgung der Kunststoffe, die Berichterstattung aber auch für die Bezahlung der Menschen vor Ort ein.”

Auch können digitale Sparkonten abgeschlossen werden, ein Credit Score berechnet oder auch Prämien über die App erworben werden.

Wiederverkauf von „Social Plastic“ und Spenden

Plastic Bank Zertifikat
Folgt uns mit gutem Beispiel und für eine gute Sache : https://plasticbank.com/individuals Plastic Bank

Die Finanzierung der Plastic Bank erfolgt natürlich neben dem Wiederverkauf von „Social Plastic“ zu einem Großteil über Spenden von Unternehmen, aber auch Privatpersonen. Unternehmen, die mit der Bank  zusammenarbeiten, sind Hersteller wie Henkel, P&G, SCJohnson, reckit aber auch Händler wie die Metro und sogar die Bank Lombard Odier. Letztere legte gemeinsam mit der Plastic Bank Ende 2020 ein strukturiertes Produkt namens „Blue Note“ auf. Mit diesem Vehikel wurde die Sammlung und das Recycling von Kunststoffen finanziert, wobei für jeden investierten 1.000 USD über 11,4 kg Kunststoff gesammelt wurden.

Mit in Summe über 69 Millionen investierten USD wurden am Ende ca. 800,000 KG Plastik in Ägypten und Haiti recycelt. In 2021 folgte das Produkt „Cherry Note“, mit dem Lombard Odier über 3 500 Kinder mit Stipendien unterstützen.”

Plastic Bank unterstützen!
“Werden Sie ein Ocean Steward.”Plastic Bank

Nicht nur große Unternehmen, sondern auch jede Privatperson kann die Plastic Bank durch eine Spende unterstützen und sich damit selbst oder seinen Lieben eine Alternative zum Konsum unter den Weihnachtsbaum legen. Einmalig oder monatlich kann gespendet werden und der Impact liegt pro Euro bei ungefähr einem Kilo verhindertem Plastik im Ozean. Es gibt pro Spende auch ein Zertifikat und ein Welcome Package.

Bitte verzeihen Sie uns in diesem einmaligen Fall – besonders zu Weihnachten – die Parteinahme und unsere Empfehlung für die Plastic Bank (Website). Wir erhalten keine Provision, sind nicht beteiligt oder irgendwie mit der Plastic bank verbunden. Nur begeistert.

Im Gegenzug erhalten diese lokalen Sammelstellen lebenslange Leistungen, die ihnen helfen, die Armut zu überwinden. Das gesammelte Plastik wird zu sozialem Plastik weiterverarbeitet, das von den fortschrittlichsten Unternehmen der Welt verwendet wird. Ein auditfähiges Impact Reporting ist das Herzstück unserer Blockchain-gesicherten Plattform Alchemy. Schließen Sie sich den Mitgliedern unserer Sammelgemeinschaft, den Inhabern unserer Filialen, unseren Partnern und all unseren Mitwirkenden für eine Welt ohne Plastik im Meer an.

Geld für Arbeit, keine Almosen

Der wichtigste Grundsatz der „Plastic Bank“ ist, dass Menschen Geld für Arbeit erhalten und keine Almosen. Das Sammeln von Plastikmüll, dessen Sortierung und Recycling ist ein wichtiger und anstrengender Job, so die beiden Kanadier. Für den sollen die Menschen auch so gut bezahlt werden, dass sie davon leben können. Aus dem Plastikmüll in den Meeren soll so die Grundlage für Existenzen vor allem in den ärmsten Ländern der Welt werden.

Seit der Gründung hat die „Plastic Bank“ Projekte ins Leben gerufen, bei denen 6,25 Millionen Kilogramm Plastik gesammelt und das Leben von mehr als 4.000 Familien durch die Sammelarbeit gesichert wurden. Gründer David Katz: „Das Sammeln von Plastik in den Meeren ist eine der großen Chancen für die Menschheit, einen lebenswerten Planeten mit Möglichkeiten für alle Bevölkerungsschichten zu erhalten.“

Plastik-Projekt auf Haiti

Autor Dirk Emminger
Dirk Emminger hat 1999 seine Bankkaufmannslehre beendet und danach die Seiten, aber nicht die Branche gewechselt. Angefangen bei einer CRM- und Managementberatung und Stationen bei Software und Outsourcing Anbietern verantwortet er aktuell den Vertrieb in Deutschland/Österreich für einen Core Banking Anbieter. Er ist ein Sympathisant von FinTechs und sehr an den aktuellen Entwicklungen rund um Web3 und Krypto interessiert. Für das IT-Finanzmagazin berichtet er häufig von Events und Start-ups. Dirk Emminger auf Linkedin
Auf Haiti, einem der ärmsten Länder der Welt, hat die „Plastic Bank“ eines ihrer wichtigsten Projekte gestartet. Haiti hat ein enormes Plastikproblem, da es hier keine funktionierende öffentliche Müllentsorgung gibt und der Abfall bunt gemischt im Meer landet. Das gefährdet die Fischgründe, die eine der Lebensgrundlagen der Haitianer darstellen. Gleichzeitig sind die an den Stränden angehäuften Plastikberge Brutstätten für Krankheitserreger und Moskitos, die ebendiese Erreger auf der ganzen Insel verbreiten.

Die „Plastic Bank“ hat daher 3.500 Haitianerinnen und Haitianer zu Recyclern gemacht, die Plastikmüll einsammeln, trennen und auf 20 lokalen Recyclingmärkten zu Garantiepreisen verkaufen.”

Der sortenreine Rohstoff wird an große Getränkehersteller verkauft, die daraus wieder Getränkeflaschen herstellen. Die Eigentümer der Recyclingmärkte können nach Bezahlen von vier Angestellten und der Steuer bis zu 3.000 Dollar jährlich verdienen, ein für haitianische Verhältnisse sehr gutes Einkommen. Angestellte der „Plastic Bank“ kontrollieren, dass beim Recycling auch alles korrekt abläuft.

Spendengelder sorgen dafür, dass die Sammler und die Recyclingmarkt-Betreiber immer über ein garantiertes Grundeinkommen verfügen. Dies erlaubt ihnen und ihren Familien eine lebenswerte und menschenwürdige Existenz. Der gesamte Zahlungsverkehr wird über eine speziell für Mobile Devices entwickelte BlockChain-App abgewickelt, auf die alle Beteiligten zugreifen können.

Nach dem erfolgreichen Start auf Haiti gibt es jetzt auch Projekte der „Plastic Bank“ (Website) auf den Philippinen und in Indonesien.Dirk Emminger, IT Finanzmagazin

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert