ANWENDUNG25. August 2025

Openbank setzt bei Investmentangebot auf Upvest – Migration in Deutschland abgeschlossen

Die Digitalbank Openbank, Teil der spanischen Santander-Gruppe, hat die Migration ihrer Investmentprodukte erfolgreich auf die Infrastruktur des Berliner FinTechs Upvest umgestellt. Damit setzt Openbank künftig auf eine API-basierte Investmentplattform, die fraktional Aktien und ETFs abbildet und perspektivisch weitere Anlageklassen integrieren soll. Die Zusammenarbeit markiert für beide Seiten einen wichtigen Meilenstein: Openbank stärkt damit ihr digitales Investmentangebot, während Upvest seine Position als Investment-Infrastruktur-Anbieter für Großbanken im europäischen Markt ausbaut.

Der Start in Deutschland umfasst zunächst Bruchstücke von Aktien und ETFs, die Kundinnen und Kunden bereits ab einem Euro handeln können. Die Ordergebühren liegen bei 0,20 Prozent des Transaktionsvolumens (mindestens 1 Euro), Depotgebühren entfallen vollständig. Damit positioniert sich Openbank im deutschen Markt mit einem Angebot, das auf niedrige Kosten und hohe Zugänglichkeit zielt. Die technische Basis liefert die Investment-API von Upvest, die Brokerage, Settlement, Verwahrung sowie regulatorische Anforderungen integriert. Für Openbank bedeutet dies eine End-to-End-Lösung, die klassische Wertpapierinfrastrukturen ersetzt und sich flexibel in die bestehende App- und Webumgebung einfügt.

Strategischer Hintergrund: API-first statt traditionelle Anbieter

Der Wechsel zu Upvest unterstreicht einen Trend, der in den vergangenen Monaten in der Bankenwelt deutlich an Fahrt aufgenommen hat: Immer mehr Institute lösen sich von traditionellen Infrastrukturanbietern und setzen stattdessen auf modulare, API-first Plattformen. Diese versprechen nicht nur niedrigere Betriebskosten, sondern auch eine höhere Marktresilienz, etwa bei Schwankungen oder Belastungsspitzen.

Für Openbank als größte rein digitale Bank Europas – mit über zwei Millionen Kundinnen und Kunden und rund 18,5 Milliarden Euro an Einlagen – bietet die Partnerschaft die Chance, das Investmentgeschäft skalierbar und international erweiterbar aufzustellen.

Für Upvest, 2017 in Berlin gegründet und inzwischen mit Standorten in Berlin, London und Tallinn vertreten, ist die Integration bei Openbank ein wichtiger Validierungsschritt. Das FinTech hatte sich bislang vor allem als Infrastrukturpartner schnell wachsender Neobroker und FinTechs profiliert. Mit Openbank als Teil der global agierenden Santander-Gruppe gewinnt das Unternehmen nun auch im Segment etablierter Großbanken an Gewicht.

„Diese Partnerschaft zeigt, dass moderne Investmentinfrastruktur den Anforderungen großer Finanzinstitute gewachsen ist, ohne dabei an Flexibilität einzubüßen“, sagte Jonathan Brander, COO von Upvest.

Als Rückgrat einiger der am schnellsten wachsenden FinTechs Europas haben wir unsere Fähigkeit unter Beweis gestellt, auch in Zeiten von Marktvolatilität stabile Services bereitzustellen. Nun ermöglichen wir etablierten Akteuren wie Openbank, in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld die Nase vorn zu behalten.“

Jonathan Brander, COO von Upvest

Mit dem Start in Deutschland geht Openbank in direkte Konkurrenz zu etablierten Neobrokern und Direktbanken, die in den vergangenen Jahren durch kostengünstige Handelsmodelle Marktanteile gewinnen konnten. Durch die tiefe Integration in die eigene App kann Openbank ein nahtloses Kundenerlebnis bieten, das klassische Banking mit modernem Investieren kombiniert – ein Ansatz, der insbesondere in fragmentierten Märkten wie Deutschland Wettbewerbsvorteile verspricht.

Perspektive: Mehr Anlageklassen, breitere Ausrichtung

Openbank

Die Roadmap sieht die Erweiterung um zusätzliche Assetklassen vor. Damit könnte Openbank mittelfristig ein vollumfängliches digitales Investmentangebot anbieten, das Aktien, ETFs, Anleihen und möglicherweise auch Altersvorsorgeprodukte integriert – alles auf einer technischen Basis. Für den europäischen Finanzmarkt bedeutet das Projekt ein weiteres Signal, dass digitale Infrastrukturanbieter zunehmend eine tragende Rolle im Investmentbanking übernehmen. Die Migration eines großen Instituts wie Openbank könnte weitere Banken ermutigen, ihre Wertpapier-Backends auf moderne Plattformlösungen umzustellen – ein Schritt, der tiefgreifende Veränderungen in der Marktstruktur nach sich ziehen könnte.tw

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