ANWENDUNG11. November 2024

Instant Payments: Nur jede zweite Bank ist in der Lage, Daten in Echtzeit zu verarbeiten

Bigstock

Um die Sicherheit von Standard- und Echtzeitüberweisungen zu erhöhen, verpflichtet die geplante dritte EU-Zahlungsdiensterichtlinie (PSD3) Banken künftig unter anderem dazu, Daten wie IBANs in Echtzeit zu überprüfen und zu verarbeiten. Allerdings kann bisher nur jede zweite deutsche Bank (52%) Daten nahezu in Echtzeit aufbereiten. In den nächsten zwölf Monaten will ein weiteres Drittel (31%) diese Fähigkeit aufbauen. Das KI-Data-Cloud-Unternehmen Snowflake hat in einer repräsentativen Umfrage unter 100 IT-Verantwortlichen deutscher Banken die aktuellen Datenverarbeitungskapazitäten der Finanzinstitute untersucht.

Banken in Deutschland agieren in einem stark regulierten Markt, der hohe Sicherheitsstandards und einen steigenden Innovationsbedarf im Bereich IT und Daten fordert. Doch Jonah Rosenboom, Country Manager Deutschland bei Snowflake stellt auch fest: „Aufgrund der branchenspezifischen Anforderungen an die Aufbewahrung von Informationen beherbergt der Bankensektor eine große Menge unstrukturierter Daten, darunter PDFs von Darlehensverträgen, E-Mails mit Kunden oder Geschäftspartnern, Call-Center-Aufzeichnungen und vieles mehr.“

Snowflake

Unstrukturierte Daten machen schätzungsweise 80 bis 90 Prozent aller Unternehmensdaten aus. Unsere Untersuchung zeigt, dass es bei den Banken dabei nicht nur im Hinblick auf die Echtzeitverarbeitung, sondern auch in der Datenkollaboration noch Optimierungsbedarf gibt.“

Jonah Rosenboom, Country Manager Deutschland bei Snowflake

Im Hinblick auf die strategische Nutzung von Daten konzentrieren sich 60 Prozent der Banken auf die Restrukturierung ihrer Daten zur Verbesserung interner Prozesse oder zur Entwicklung neuer Prozesse. Die Monetarisierung ihrer Daten haben sich 54 Prozent zum Ziel gesetzt. An erster Stelle steht für 66 Prozent die Datenkooperation, d.h. der sichere Datenaustausch mit Finanzinstituten, Behörden und Stakeholdern.

Datenzugriff und -austausch noch vielfach eingeschränkt

Allerdings können nur etwas mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Befragten Daten Dritter in die eigenen Prozesse integrieren, und nur 43 Prozent können ihre Daten in einer sicheren und regulierten Umgebung mit externen Stellen teilen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der internen Nutzung: Nicht einmal die Hälfte der Banken kann derzeit intern auf Daten zugreifen und sie gemeinsam nutzen (48%). Dies ist insbesondere in Bereichen wie Portfoliomanagement und quantitativer Analyse mit erheblichen Herausforderungen verbunden, da Banken für eine erfolgreiche Investmentanalyse immer größere Mengen differenzierter Daten benötigen. Zudem kann die gemeinsame Verwendung von Daten in Vertrieb und Marketing dazu beitragen, die Kundenansprache durch präzisere Messungen zu verbessern.

Allerdings streben die Banken erhebliche Verbesserungen in den nächsten zwölf Monaten an. Nahezu ein Drittel (29 %) plant, die Fähigkeit, interne Daten auszutauschen, zu verbessern, während 36 % beabsichtigen, ihre Fähigkeit, kontrollierte externe Daten auszutauschen, zu verbessern. Die Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Nutzung von Daten verringert interne Reibungsverluste bei der Verwaltung veralteter Informationen. Dadurch werden Effizienz, Sicherheit und Governance deutlich verbessert. Sichere und effiziente Datenaustauschprozesse sind im Kontext von Instant Payments, bei denen die Koordination zwischen den beteiligten Banken in Echtzeit von entscheidender Bedeutung ist, unerlässlich, um reibungslose Transaktionen zu ermöglichen.

Cloud- und Datenlösungen als integraler Bestandteil für Echtzeit-Verarbeitung

Immer mehr Banken setzen zur Optimierung ihrer Dateninfrastruktur auf Cloud und Datenmanagementlösungen. Um Daten in der Cloud zu konsolidieren, nutzen rund zwei Drittel der Finanzinstitute (60%) eine Datenplattform. 58 Prozent nutzen externe Datenlösungen, um den Datenaustausch im Unternehmen zu ermöglichen. Darüber hinaus sind bei mehr als der Hälfte der Banken Anwendungen zur Übertragung von Daten in die Cloud im Einsatz (57 %).

Hinsichtlich der Cloud-Typen überwiegt die Private Cloud mit 61 Prozent leicht vor der Public Cloud, die von 59 Prozent der Banken zum Einsatz kommt. Dabei arbeiten die Finanzinstitute im Durchschnitt mit zwei Cloud-Anbietern zusammen, wobei Microsoft Azure (61 Prozent), Google Cloud Services (42 Prozent) und Amazon Web Services (35 Prozent) den Gesamtmarkt dominieren. Trotz steigender Nutzung speichern Banken derzeit nur 39% ihrer Daten und 38% ihrer Anwendungen im Netz. Mit 40 Prozent der Banken, die Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer Daten in der Cloud äußern, spielen Sicherheitsbedenken eine zentrale Rolle.tw

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