ZAHLUNGSVERKEHR19. Juli 2024

Zahlung per Sofortüberweisung erfordert ab sofort ein Klarna-Konto

Klarna

Schon 2017 endete die Eigenständigkeit der in Deutschland sehr populären Marke Sofortüberweisung, nachdem diese 2014 von Klarna übernommen und in deren Ökosystem integriert worden war. Doch erst jetzt hat das Unternehmen einen weiteren Schritt vollzogen und die Sofortüberweisung komplett in die bekannte Klarna-Umgebung im Hinblick auf die User Experience überführt. Das soll nicht nur die Bedienung vereinfachen, sondern auch zur Sicherheit der Transaktionen beitragen, erklärt das Unternehmen. Es bedeutet vor allem aber auch, dass für die Zahlung mit Sofortüberweisung ein Klarna-Konto benötigt wird. Ein Schritt, für den sich das Unternehmen erstaunlich viel Zeit gelassen hat, wohl auch, weil Sofortüberweisung in Deutschland so populär ist.

Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna, der inzwischen weit mehr als ein Zahlungsnetzwerk ist, hat über die Jahre zahlreiche Wandlungen vollzogen – hin zu mehr Einkaufsassistent bis hin zum Werbenetzwerk, das auch Retail-Media-Dienstleistungen anbietet. Schon relativ früh, genauer gesagt 2014, hat man mit der Sofort-Gruppe, die 2005 in München gegründet wurde, ein deutsches Unternehmen erworben. Bis 2017 wurde die Marke komplett in das Klarna-Ökosystem integriert, war aber stets im Hinblick auf die UX getrennt. Kritisiert wurde seinerzeit, dass zur Funktion der Zahlungsauslösung die Sofort GmbH als technischer Dienstleister auf die Daten zugreifen muss, um diese (gesichert und verschlüsselt) an die ausführende Bank weiterzugeben – ein Sachverhalt, der vielen Kunden im Hinblick auf die Einhaltung der Bank-AGB missfiel.

Jetzt hat Klarna die Integration von Sofortüberweisung in die Klarna-Umgebung bekanntgegeben. Damit wolle man zwei bekannte Dienstleistungen konsolidieren und zusammenführen: Die Sofortüberweisung wird von nun an als Teil der Klarna Pay Now Produktreihe verfügbar sein. Ziel ist es, die Sicherheit bei der Kaufabwicklung sowohl für Verbraucher als auch für Händler zu erhöhen und die Benutzerfreundlichkeit zu optimieren. Für die Verbraucher in Deutschland wird allerdings weiterhin der Name „Sofortüberweisung“ in ihrem Bezahlvorgang zu sehen sein, es wäre auch wenig schlau, den selbsterklärenden Namen, der noch dazu im deutschen Markt über größere Bekanntheit verfügen dürfte, komplett zu streichen. Klarna erklärt, man habe die Integration von Sofortüberweisung bereits in ausgewählten Märkten weltweit vollzogen, zuletzt etwa in Großbritannien im März dieses Jahres.

Kunden benötigen in Zukunft Klarna-Konto

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Durch diese Neuerung sollen Verbraucher ihre Sofortüberweisung-Zahlungen jetzt innerhalb der Klarna-App verfolgen und Zahlungen vornehmen können, ohne ihre Zahlungsdaten erneut eingeben zu müssen. Das verbessere den Komfort für die Nutzer und trage zur erhöhten Sicherheit der Transaktionen bei. Die Integration von Sofortüberweisung in das Klarna-Bezahlerlebnis ermögliche eine nahtlose und sichere Zahlungsabwicklung, was den Nutzern ein höheres Maß an Vertrauen und Schutz biete. Denn das Klarna-Benutzerkonto, das mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung ausgestattet ist, bietet eine geschützte Transaktionsumgebung. Um auf diese Funktionen zugreifen zu können, müssen Kunden allerdings in Zukunft ein Klarna-Konto anlegen. Schon jetzt haben 95 % der Sofort-Kunden diesen Schritt vollzogen, so das Unternehmen – ein Wert, der Branchenexperten allerdings verwundert.

Wir integrieren Sofortüberweisung in die Klarna-Umgebung, um Verbrauchern und Händlern das Beste aus beiden Welten zu bieten: den vertrauten Sofort-Zahlungsprozess kombiniert mit dem reibungsloseren, sichereren Zahlungserlebnis und der globalen Reichweite von Klarna. Das kombinierte Produkt ist besser für Händler und Verbraucher und darüber hinaus auch eine Plattform für Klarna, um die Funktion der Sofortüberweisung weltweit auszubauen.“

David Sykes, Chief Commercial Officer bei Klarnatw

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