Open Banking via API – großes Potenzial bei Förderbanken

Bildhaus Potsdam / Karoline Wolf
von Dunja Koelwel
Herr Kistner, APIs sollen bei Kernbank-Systemen für besondere Skalierbarkeit sorgen. Was ist hier Ihre Erfahrung? Auf was ist zu achten?
APIs sind in der Tat ein wichtiges Mittel, um Bankprozesse flexibel und skalierbar zu gestalten. Sie ermöglichen es, neue Anforderungen schneller umzusetzen und bestehende Systeme gezielt zu erweitern. Ein großer Vorteil ist, dass dies ohne große Eingriffe in die Kernanwendung geschehen kann. Entscheidend ist aber ein strategischer Ordnungsrahmen.Wer APIs bereitstellt oder konsumiert, muss klare Verantwortlichkeiten, Standards und Sicherheitsrichtlinien einhalten. Nur so lässt sich nachhaltige Skalierbarkeit sicherstellen.”
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des API-Einsatzes liegt in der erheblichen Beschleunigung von Bankprozessen. Stimmen Sie dem zu?
Definitiv. Wir sehen in der Praxis, dass API-basierte Prozesse deutlich schneller, effizienter und transparenter ablaufen. Insbesondere im Bereich der Antragsbearbeitung ergeben sich spürbare Zeitvorteile, wenn alle involvierten Systeme über Standard-APIs kommunizieren. Wichtig ist dabei: Die technische Geschwindigkeit muss mit klarer Organisation und Prozessverständnis Hand in Hand gehen.
APIs ermöglichen Banken eine nahtlose Integration externer Dienste und eröffnen neue Möglichkeiten für innovative Geschäftsmodelle. Haben Sie hier bereits Erfahrungen mit Open-Banking-Initiativen?
Ja, wir beobachten und begleiten die Entwicklung im Bereich Open Banking sehr aktiv. Insbesondere im Kontext der Förderbanken sehen wir großes Potenzial. Durch API-Schnittstellen innerhalb unserer Anwendungsarchitektur können wir auch Innovationen vorantreiben – etwa durch die Einbindung von Drittanbietern wie FinTechs oder öffentlichen Plattformen. So können neue Kooperationsmodelle entstehen – zum Beispiel zur digitalen Antragstellung oder zur Verknüpfung mit ESG-Daten. Das sind Entwicklungen, die uns und unseren Kunden spürbare Mehrwerte bieten.
Die Implementierung von APIs in Kernbankensystemen erfordert die Berücksichtigung und das Management einer Reihe von Sicherheits- und Compliance-Risiken. Unzureichend gesicherte Schnittstellen können Angreifern ermöglichen, auf sensible Bankdaten zuzugreifen oder diese zu manipulieren. Wie gehen Sie mit diesem Risiko um?

IT-Sicherheit ist ein zentraler Bestandteil unserer digitalen Strategie. Wir arbeiten mit einem ganzheitlichen Sicherheitskonzept, das sowohl regulatorische Anforderungen als auch moderne Cybersecurity-Praktiken abdeckt. In Kombination mit SAP API Management setzen wir auf zentral gesteuerte Sicherheitsrichtlinien, Zugriffskontrollen, Monitoring und Auditing-Funktionen, um Risiken proaktiv zu managen. Dabei legen wir großen Wert auf Transparenz und Governance – auch im Zusammenspiel mit unseren Partnern.
Die Nutzung von APIs in Kernbankensystemen bringt auch technische und strategische Herausforderungen mit sich. Banken laufen Gefahr, sich zu stark von Drittanbietern abhängig zu machen, was zu Problemen bei Serviceausfällen oder steigenden Kosten führen kann. Wie begegnen Sie dem?
Diese Fragestellung ist für uns strategisch hochrelevant. Bei der Auswahl von Partnern und Technologien achten wir bewusst auf Offenheit, Standardkonformität und Exit-Strategien.
Wir sehen APIs nicht nur als technische Schnittstellen, sondern als Bausteine eines souveränen digitalen Ökosystems.”
Ziel ist es, Innovationskraft zu entfalten, ohne sich dabei in zu enge Abhängigkeiten von Dritten zu begeben. Das gelingt durch einen klaren Rahmen und eine aktive Steuerung auf Managementebene – unterstützt durch zentrale Plattformen für ein API-Management.
Herr Kistner, vielen Dank für das Gespräch.dk
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