PRODUKTE27. Juni 2022

Otto Group erhält BaFin-Lizenz für Otto Payments – und hat damit viel vor

Vladimka / Bigstock

Was Amazon kann, will die Nummer 2 im deutschen E-Commerce, die Otto Group, jetzt auch schaffen. Das Unternehmen hat für Otto Payments jetzt nach eineinhalb Jahren Prüfung die Lizenz des Bundesamts für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erhalten. Damit kann OTTO Payments ab sofort Händlern und Marktplatzpartnern unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten aus einer Hand anbieten und ist insbesondere beim Rechnungs- und Ratenkauf nicht mehr auf externe Dienstleister angewiesen.

In der Vergangenheit wurde die aufwändige technische Einbindung der unterschiedlichen Payment-Dienstleistungen teilweise von Otto selbst wie auch von externen Dienstleistern übernommen. Das sollte sich, so war es schon länger der Plan, möglichst bald ändern: Denn um die Transformation zur Plattform weiter voranzutreiben, setzte Otto gerade in den vergangenen Jahren verstärkt auf den Aufbau einer eigenen Zahlungsinfrastruktur mit eigener Payment-Lösung – und damit auf die Basis für einen einheitlichen und modernen Zahlprozess im Check-out.

Im Herbst 2020 wurde dazu die PEG Payment Entwicklungsgesellschaft gegründet. Der Antrag auf Lizenzerteilung konnte dann bei der BaFin bereits im Februar 2021 gestellt werden. Die Lizenzerteilung erfolgte am 21. Juni 2022. Mirko Krauel, Geschäftsführer Markt der Otto Payments, zeigt sich stolz darüber, dass man aus der Corporate-Welt heraus in knapp zwei Jahren einen Zahlungsdienstleister mit Lizenz gegründet habe.

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Katy Roewer, Beiratsvorsitzender Otto Payments

„Der Aufbau unseres eigenen Payment-Dienstleisters war ein Meilenstein auf dem Weg zur Plattform. Die BaFin-Lizenz gibt jetzt den Startschuss, um künftig alle Zahlungsabwicklungen aus einer Hand zu steuern – ein Riesenvorteil für Kundschaft und Partner.“

Otto Payments: Benefits für Händler und Kunden

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Der Vorteil für die Händler, der sich aus der neuen Situation ergibt, liegt auf der Hand: Das Geld der Kunden, die ihre Rechnungen bezahlen, nimmt keinen Umweg mehr über externe Dienstleister, die Partner erhalten dadurch die Auszahlungen jetzt schneller. Die über 4.000 Marktplatzpartner auf Otto.de sind bereits angebunden. Doch auch für die Kundschaft ist all das hilfreich. Denn im nächsten Schritt beginnt Otto Payments ab Juli 2022 den einheitlichen Check-out vorzubereiten – auch wenn in einer Bestellung bei mehreren Partnern und/oder Otto bestellt wurde. Dabei wird auch die Integration weiterer Features und Zahlarten eine große Rolle spielen.

Hans Georg Spliethoff, Geschäftsführer Marktfolge der Otto Payments erklärt, man plane, bis spätestens Ende 2023 alle elf Millionen Kundenkonten umzustellen. Die Kundinnen und Kunden sollen dann in ihren Kundenkonten auch einen besseren Überblick über alle Rechnungen, Raten und Retouren erhalten – ganz unabhängig vom Verkäufer. Das ist angesichts der Plattform-Ansätze, wie sie ja neben Otto auch die Großen der Branche wie Amazon und Zalando bieten, auch dringend nötig.

Ab 2023 soll der gesamte Umsatz von Otto und dem Markplatz komplett über die Otto Payments abgewickelt werden. Bis dahin sucht die Gesellschaft – damit ist sie nicht alleine – weiter nach Fachkräften, noch rund 50 Stellen sind aktuell zu besetzen. Mittelfristig will die Otto Payments auch als Dienstleister für weitere Otto-Group-Unternehmen tätig sein.tw

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