Umfrage: Bankkunden bemängeln Self-Service-Angebote

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Trotzdem rufen zahlreiche Kunden noch die Hotline an, weil sie finden, ein Anruf geht schneller (34%) und ist einfacher (33%). Jeder Dritte hat zudem komplexe Anliegen, die sich nicht per Self-Service lösen lassen. Daneben besteht eine deutliche Portion Misstrauen gegenüber digitalen Angeboten: 13 Prozent gaben an, sie trauen dem Self-Service nicht und ganze 16 Prozent finden die digitalen Tools ihrer Bank zu primitiv.
Häufige Probleme mit dem Self-Service
Obwohl fast zwei Drittel der Befragten mit den Self-Service-Optionen ihrer Bank „eher zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ sind, hatte über ein Drittel der Kunden Probleme mit Chatbots, die ihr Anliegen nicht verstanden oder keine passende Antwort gaben. Jeweils fast ein Viertel beklagte die schwierige Navigation sowie technische Probleme. Und 18 Prozent konnten die Antworten oder Funktionen, die sie benötigten, nicht finden. Jeder Achte brach den Self-Service schließlich ab und wandte sich an einen Kundenservice-Mitarbeiter.

Maximilian Treml
Besonders auffällig ist hier der Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Über die Hälfte der Bankkunden bevorzugt eigentlich Self-Service – aber viele greifen dennoch zum Telefon. Das liegt nicht am Widerstand gegen digitale Lösungen, sondern an ihrer mangelhaften Umsetzung. Wenn Chatbots Anfragen nicht verstehen, Apps nicht laden oder komplexe Anliegen im digitalen Nirgendwo versanden, dann ist Frust vorprogrammiert.“
Maximilian Treml, Solutions Consultant bei UserTesting
Doch auch Anrufe beim Call-Center lösen viel Verdruss aus. So ärgert sich fast die Hälfte der befragten Bankkunden über lange Wartezeiten und fast ein Drittel über die Warteschleifenmusik. 17 Prozent gaben an, sie hätten schon einmal über eine Stunde in der Warteschleife gehangen.
Wutausbruch wegen Sprachdialogsystem
Aber auch wenn die Verbindung hergestellt ist, hört der Technik-Ärger nicht auf: Automatische Sprachdialogsysteme und intelligentes Routing sollen den Kundenservice im Call-Center zwar verbessern, erreichen aber oft das Gegenteil. So sagten 21 Prozent der Umfrageteilnehmer, das automatische Sprachdialogsystem habe sie nicht verstanden. 18 Prozent fanden die angebotenen Anrufmenü-Optionen verwirrend. Fast jeder Fünfte war außerdem irritiert, weil er wiederholt Sicherheitsfragen beantworten musste.
15 Prozent der Bankkunden sind durch die schlechte Kundenerfahrung oft so frustriert, dass sie einfach auflegen; jeder Achte hat sogar schon einmal ein Sprachdialogsystem angeschrien. Über die Hälfte der befragten Verbraucher versucht denn auch grundsätzlich, mit einem menschlichen Call-Center-Agenten verbunden zu werden.
Noch viel Skepsis bei künstlicher Intelligenz
Dem Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) im Kundenservice stehen die meisten Bankkunden misstrauisch gegenüber: 37 Prozent glauben, dass KI die Qualität des Kundenservice nicht beeinflussen wird, während 18 Prozent sogar erwarten, dass sich durch KI der Service verschlechtert.
Banken sollten untersuchen, wo die größten Reibungspunkte entstehen, und stärker in intelligente, nutzerfreundliche Self-Service-Angebote investieren. Mit klarer Navigation, smarter KI – und vor allem auch mit einem nahtlosen Übergang zu menschlicher Unterstützung, wenn nötig.“
Maximilian Treml, Solutions Consultant bei UserTesting (Website)aj
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