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PRODUKTE14. September 2017

Blockchain: Axa bietet Police für Flugverspätungen auf Basis von Ethereum

adrian825/Bigstock

Als erster großer Ver­sicher­ungs­kon­zern bietet Axa eine Police auf Basis der Blockchain-Technologie an. Das Produkt, das auf den Namen Fizzy hört, versichert Fluggäste gegen Verspätungen, funktioniert manipulationssicher und automatisiert. Erst im März hatte die Axa angekündigt, eine Global Parametics-Abteilung gründen zu wollen. 

Die parametrische Versicherung Fizzy reguliert immer dann, wenn ein Parameter, also eine Zahlengröße, einen in der Police geregelten Grenzwert überschritten hat – in dem konkreten Fall, wenn sich ein bestimmter Flug um mindestens zwei Stunden gegenüber der geplanten Zeit verspätet. Für den Kunden ist der Abschluss der Fizzy-Police, die er bis zu 15 Tage vor Flugdatum buchen kann, ganz einfach: Er wickelt den Kaufvorgang und gegebenenfalls später die Schadensmeldung im Verspätungsfall über die Website der Axa ab.

Die Axa setzt dabei auf die Ethereum-Blockchain, die gleichzeitig als Plattform für Smart Contracts dient. Smart Contracts sind digitale Verträge, mit der sich beliebige Vorgänge zwischen zwei Parteien automatisch und ohne einen Mittelsmann verifizieren und ausführen lassen. Dabei wird der Kauf einer Verspätungs-Police in der Blockchain Ethereum gespeichert, wobei eine weltweite Flugverkehrsdatenbank als Richtgröße hinterlegt ist.

Axa

Ein Schadensfall lässt sich somit ohne Schadensmeldung automatisch erkennen. Danach soll laut Versicherungswirtschaft heute der Kunde innerhalb von einer Woche entschädigt werden und auch die Höhe der Entschädigung lässt sich anhand vorgegebener Richtwerte bereits im Voraus regelbasiert planen. Für die Versicherung ist das ein gutes Geschäftsmodell, das – einmal initiiert – weitgehend ohne Unterhaltung und Justierung auskommen kann.

Axa setzt auf automatisierte Abwicklung

Auch wenn die Axa hier als erster großer Versicherungskonzern eine auf der Blockchain basierende Versicherung anbietet, gab es die Idee schon vorher: Das Insurtech-Startup Etherisc präsentierte die Idee bereits anlässlich einer Entwicklerkonferenz in Shanghai vor etwa einem Jahr. Deren Verspätungsversicherung setzt jedoch nicht nur bei der Speicherung der Vertragsdaten auf die Blockchain, sondern die Blockchain stellt auch gleichzeitig den Risikoträger und den Rückversicherer dar. Zudem hatte kürzlich ein Versicherungskonsortium einen funktionierenden Prototypen für eine manipulationssichere Blockchain-basierte Rückversicherung vorgestellt. tw

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