STUDIEN & UMFRAGEN21. Juli 2025

Visa-Studie: Nur 6 von 10 Betroffene zeigen Zahlungsbetrug an

Zahlungsbetrug wird in Deutschland häufig nicht zur Anzeige gebracht. Zwar sagen neun von zehn Befragten, die noch nie von Zahlungsbetrug betroffen waren, dass sie sich im Betrugsfall an die Polizei wenden würden. Doch nur 60 Prozent der tatsächlich Betroffenen haben Anzeige erstattet, nachdem sie online Geld verloren haben. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage zur Sicherheit im Zahlungsverkehr von Visa, für die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Mai 2025 über 1 000 Verbraucher online befragt hat. Insgesamt ist jeder Fünfte (18 %) bereits Opfer eines Zahlungsbetrugs geworden.

Visa Deutschland

 

Vier von fünf Befragten (82 %) berichten, dass sie sich in den vergangenen zwölf Monaten einer zunehmenden Zahl von Betrugsversuchen über das Internet ausgesetzt sahen. Deren Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Betrug zu erkennen, ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert. 59 Prozent geben an, dass es ihnen eher leichtfällt, eine betrügerische E-Mail oder Website zu erkennen.

Zahlungsbetrug zur Anzeige zu bringen, ist für die Betrugsbekämpfung ebenso wichtig wie die Meldung an die Bank. Es kursieren ständig neue Varianten von Phishing und gefälschten Zahlungsaufforderungen. Auch wir beobachten steigende Betrugsversuche. Trotzdem ist es uns in den vergangenen Jahren gelungen, die Betrugsrate bei Visa-Zahlungen weiter zu senken. Damit schützen wir Verbraucher.“

Tobias Czekalla, Deutschland-Chef bei Visa

Phishing steht weiterhin hoch im Kurs

Die gängigste Betrugsmasche bleibt Phishing. Vier von fünf (79 %) Befragten haben bereits gefälschte Nachrichten von angeblichen Lieferdiensten erhalten, 67 Prozent von angeblichen Banken. 42 Prozent haben Erfahrungen mit dem Enkeltrick oder Schocknachrichten gemacht, 37 Prozent mit Fake-Shops. Zu den neueren Formen gehört der Betrug mit falschen Finanz- und Kryptowährungsangeboten. Fast zwei von zehn (18 %) waren bereits mit einem Versuch von Investment Fraud konfrontiert, mehr als die Hälfte (54 %) haben davon bereits gehört. Auch vom „Quishing“, dem Betrug mit gefälschten QR-Codes, hat bereits jeder Zweite gehört (58 %). Hierbei werden QR-Codes an Parkautomaten überklebt oder Briefe bzw. Mails mit gefälschten QR-Codes verschickt. Erlebt hat dies rund jeder Zehnte (8 %).

Mehr als die Hälfte fühlt sich gut aufgeklärt

Nahezu jeder (92 %) erwartet, von der eigenen Bank rund um die Sicherheit beim Bezahlen und aktuelle Betrugsmaschen aufgeklärt zu werden. Am höchsten ist diese Erwartung bei den über 60-Jährigen (97 %). Besonders gefragt sind regelmäßige Updates zu Betrugsformen (60 %) sowie Hinweise zum Umgang mit verdächtigen Kontoaktivitäten oder Abbuchungen (58 %). 54 Prozent fühlen sich aktuell gut von ihrer Bank informiert.

Visa Deutschland

Sicherheit ist wichtiger als Bequemlichkeit

Sicherheit ist für die Befragten beim Bezahlen weiterhin der wichtigste Faktor. Die Bedeutung dieses Aspekts nimmt mit steigendem Alter zu. Während bei den 18- bis 34-Jährigen 41 Prozent Wert auf Sicherheit legen, sind es bei den über 60-Jährigen 71 Prozent.

Mit der seit Jahren steigenden Nutzung des mobilen Bezahlens nimmt auch das Sicherheitsempfinden zu: Jeder Zweite empfindet Zahlen mit dem Smartphone oder Wearable inzwischen als sicher (50 %). 2023 lag dieser Wert bei 37 Prozent. Skeptischer sehen die Befragten im Jahresvergleich die Zahlung per QR-Code, wie es zum Beispiel in Supermarkt-Apps Anwendung findet: Nur 37 Prozent halten diese Methode für sicher. Das sind drei Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.pp

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert