STUDIEN & UMFRAGEN27. Januar 2025

Nur 22 % der Finanzdienstleister gehen aktiv gegen KI-gestützten Identitätsbetrug vor

Signicat
Signicat

Während KI-gesteuerter Identitätsbetrug stark zunimmt, soll der Signicat-Report “The Battle Against AI-driven Identity Fraud” eine Kluft zwischen Bewusstsein und Handeln bei Finanzdienstleistern aufzeigen. Während über 76 % der Entscheidungsträger die wachsende Bedrohung durch KI bei Betrug erkennen, haben nur 22 % der Unternehmen damit begonnen, KI-gesteuerte Maßnahmen zur Betrugsprävention zu implementieren. Diese Verzögerung mache die Unternehmen anfällig für immer raffiniertere Betrugstechniken.

In dem Bericht wird hervorgehoben, dass sich die Unternehmen des Problems durchaus bewusst seien, aber Schwierigkeiten hätten, die erforderlichen Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Zu den genannten Gründen zählt mit 76 % mangelndes Fachwissen. So geben Entscheidungsträger im Bereich Betrugsbekämpfung unzureichende Kenntnisse als Haupthindernis an. 74 % geben zu, dass sie nicht die Zeit haben, das Problem mit der erforderlichen Dringlichkeit anzugehen. Und weitere 76 % erklären, dass nicht genügend Mittel zur Verfügung stehen, um robuste Technologien zur Betrugsprävention einzusetzen.

Trotz der alarmierenden Zunahme von KI-gesteuerten Identitätsbetrugstechniken wie Deepfakes stecken die meisten Unternehmen noch in der Planungsphase fest.“

Pinar Alpay, CPO bei Signicat

Die Kluft zwischen Bewusstsein und Handeln werde immer größer und stelle ein stark wachsendes Risiko dar, insbesondere für den Finanzsektor und andere regulierte Branchen.

2025: das Jahr des KI-Betrugs?

Im Hinblick auf die Herausforderungen des Jahres 2025 warnt der Bericht davor, dass Betrüger KI in einem noch nie dagewesenen Ausmaß nutzen werden. Deepfake-Angriffe, die laut Signicat-Daten in den letzten drei Jahren um 2137 % zugenommen hätten, seien nur ein Beispiel dafür, wie schnell sich KI-gesteuerte Betrugstechniken weiterentwickeln.

Um den Betrügern einen Schritt voraus zu sein, müssten die Unternehmen schnell handeln. Ausschlaggebend seien hier eine frühzeitigen Risikobewertung sowie robuste Identitätsüberprüfungs- und Authentifizierungstools in Kombination mit Datenanreicherung bis hin zur laufenden Überwachung.

Auch Investitionen in KI-gesteuerte Betrugsprävention seien ein Schritt in die richtige Richtung. Genannt werden wird hier Technologien wie VideoID und Echtzeit-Betrugserkennung einschließlich der Erkennung von Dokumentenmanipulationen und Imitationen.

Unternehmen müssten in neue Technologien investieren, die eine KI-basierte Betrugserkennung ermöglichen. Den Daten von Signicat zufolge machten Deepfake-Angriffe vor drei Jahren nur 0,1 % aller von uns aufgedeckten Betrugsversuche aus, heute seien es rund 6,5 %, was einem Anstieg von 2137 % in den letzten drei Jahren entspricht.

Zur Methodik der Studie

Für die Studie wurden über 1.200 Entscheidungsträger aus Banken, FinTechs, Zahlungsanbietern und Versicherungsunternehmen in Europa befragt. Trotz eines hohen Bewusstseins für die Bedrohung zeigten die Ergebnisse eine erhebliche Lücke zwischen dem Verständnis des Problems und dem Ergreifen von Maßnahmen.

Den Bericht können Sie nach Angabe der Kontaktdaten hier herunterladen.ft

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