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STRATEGIE21. Juli 2017

Wie gefährlich ist “Amazon Pay Places”? Statement von Christian von Hammel-Bonten, CPO PPRO

Christian von Hammel-Bonten, Chief Product Office der PPRO GroupPPRO Group

Amazon führt in den USA eine neue Funktion namens Amazon Pay Places ein. Daran könnte Amazon Pay angedockt sein. Christian von Hammel-Bonten (Chief Product Office der PPRO Group) erläutert, warum er aber trotzdem glaubt, dass Amazon damit in Deutschland zunächst nicht punkten wird.

von Christian von Hammel-Bonten, Chief Product Office der PPRO Group

Gestartet wird der Dienst mit einer Restaurantkette, bei der Kunden über ihre Amazon App Getränke und Gerichte ordern und anschließend mitnehmen. In Zukunft können sie auch Produkte bestellen, die sie im realen Laden eines Einzelhändlers abholen und über die App direkt bezahlen. Die Abbuchung erfolgt dann über das eigene Amazon-Konto.

Der Anbieter verspricht sich davon, dass die Kunden ihre Online-Bestellungen effizienter abschließen können und damit seltener abbrechen. Die Partner – also Restaurants und Einzelhändler – sollen ebenfalls von einer schnelleren Abwicklung des Einkaufs profitieren. Doch aktuell wird der POS in diesem ersten Schritt nicht unterstützt. Und werden die Konsumenten dieses Angebot wohl nutzen?

Die Funktion ist bisher nicht über die Apps der Partner verfügbar, die Kunden primär für Bestellungen nutzen, sondern lediglich über die Amazon App.

Vielleicht ändert sich das ja in Zukunft noch, da Amazon Pay – ähnlich wie PayPal – als ein Button verfügbar ist, den Einzelhändler in ihre Online-Auftritte bei der Auswahl des Bezahlvorgangs einbetten können.”

Wird Amazon jedoch tatsächlich den Weg an den POS schaffen – insbesondere hier in Deutschland? In der Vergangenheit ist PayPal daran schon gescheitert. Die Bundesbürger sind es gewohnt, mit Bargeld oder Karte zu bezahlen. Eine aktuelle Umfrage von Yougov ergab, dass 90 Prozent der Deutschen überwiegend Bargeld für Einkäufe in Geschäften nutzen. Zwei Drittel der Befragten zücken hin und wieder ihre EC-Karte und ein Drittel die Kreditkarte. Diese alten Gewohnheiten zu ändern, wird den Anbietern neuer Bezahlmethoden schwerfallen.

Solange die Deutschen ihr Bargeld mindestens ebenso lieben wie ihre Autos, wird sich auch Amazon hierzulande bei der Bezahlung am POS die Zähne ausbeißen. Aber wer weiß, nachdem schon immer häufiger Mietautos auf deutschen Straßen zu sehen sind und Carsharing sich steigender Beliebtheit erfreut, …

… bezahlen die Bundesbürger vielleicht auch schon bald verstärkt mit ihrem Smartphone.”Christian von Hammel-Bonten

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