DOKUMENTEN-MANAGEMENT19. März 2015

Rechtsverbindliche Online-Zustellung per bitkasten: “Das Ende von Brief und E-Mail ist da!”

Anan Kaewkhammul/bigstock.com
Anan Kaewkhammul/bigstock.com

Die Output AG ist sichtlich von sich überzeugt, denn sie proklamiert äußerst selbstbewusst “Das Ende von Brief und E-Mail ist da!”. Hintergrund ist die rechtsverbindliche Online-Zustellung von Dokumenten – ein seit Jahren nicht ausreichend gelöstes Thema. Alle Anbieter (von DE-Mail, ePostBrief über IncaMail bis Seppmail & co) kämpfen mit der Akzeptanz der Benutzer aufgrund von Komplexität oder Kosten. Nun will die Output AG mit einem System auf Basis des neuen Personalausweises (nPA) punkten, dass für Empfänger kostenlos und für Absender günstiger als die bisherigen Anbieter sei.

Die Grundversion des “bitkasten” wurde einzelnen Journalisten bereits auf der CeBIT 2013 vorgestellt. Er ist eine Art “elektronischen “Briefkasten”, auf den über den neuen Personalausweis (nPA) zugegriffen werden kann. Seit damals habe sich einiges getan und der bitkasten wäre nun in der Version 1.0 online gegangen. Zudem unterstütze der bitkasten nun die neuste Generation an Bluetooth Kartenlesern, sowie das Login von Smartphone und Table aust.

Output AG
Output AG

Eine Lösung für “das digitale Neuland”

Im Prinzip ist der bitkasten mit einem “Online-Briefkasten” vergleichbar. Man muss “hingehen”, sich anmelden und erhalte dann seine Post. Das Augenmerk der Entwickler hätte von Anfang an auf dem einfachen Zugriff gelegen. Wenn es nach der Output AG geht, soll der bitkasten der zentrale digitale Briefkasten im Neuland des Internets werden und den „echten“ sogar ersetzen.

Statt wie gewohnt auf Log-In, E-Mail-Adressen und Passwörter zurückzugreifen, ist beim bitkasten ein nPA, ein geeignetes Lesegerät (gibt es ab etwa 10 Euro) und die AusweisApp 2.0 notwendig. Dadurch sei eine Authentifizierung über den neuen Personalausweis (nPA) des Empfängers möglich. Dies erlaube eine einwandfreie Identifizierung und erhöhe durch die Verwendung eines physikalischen Tokens auch die Sicherheit. Für den mobilen Einsatz gibt auch Lesegeräte – die dann ebenfalls mitgeführt werden müssen, wenn man seine Post lesen will. Zur Zeit haben von rund 20 Millionen ausgegebenen neuen Personalausweisen etwa 10 Millionen die für den bitkasten notwendige eID. Bis 2020 sollen alle alten Ausweise aktualisiert sein – voraussichtlich die Hälfte mit eID.

Zielgruppe: Banken, Versicherer und Ämter

Im bitkasten können Großversender – wie Banken, Versicherer und Ämter – Schreiben, auf die der Adressat zugreifen kann. Ziel ist die Schaffung einer zeitgemäßen, digitalen und umweltfreundlicheren Alternative zur Briefpost, die jedoch nicht die Sicherheitsrisiken einer E-Mail aufweist. Der bitkasten verzichtet daher zum Senden und Empfangen auf E-Mail-Adressen. Die Postanschrift des Empfängers reicht aus. Angestrebt sei es, dem Endanwender, die volle Kontrolle über seine Daten zurückzugeben. Wichtiger Punkt: Alle notwendigen Server stehen innerhalb Deutschlands.

Für die Kunden sei der bitkasten kostenlos – versendende Firmen soll ein Versand der Dokumente weniger kosten als bei DE-Mail, ePostbrief oder vergleichbaren Angeboten.
Die Dokumente gelangen entweder als Print-Stream zur Output AG und werden dort dann über die Postadresse verteilt, oder der Absender verwendet einen speziellen Druckertreiber, der sofort das Dokument über den bitkasten zustellen soll. Dieser Druckertreiber soll in den nächsten Wochen fertiggestellt sein.
Die Zustellung über die bitbox sei zudem rechtsverbindlich, da bei der digitalen Zustellung die Absender eine “gelesen”-Mitteilung erhalten.

Als Fallback dient die klassische Briefpost

Für den Fall, dass der Kunde keinen nPA, Lesegerät oder nicht einmal einen Internet-Zugang habe – oder schlicht den bitkasten nicht abruft – sei bedacht: Die Absender bestimmen beim Versand wie lange ein Schreiben im bitkasten zum Abruf vorliegen soll. Nach Ablauf dieser Vorhaltezeit wird das Schreiben ausgedruckt und per regulärer Briefpost versandt.aj

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