ANWENDUNG16. Oktober 2025

KI-Handel: Visa schafft neue technische Grundlage

Das Bild zeigt das Logo von Visa in blauer Schrift auf einem hellen Hintergrund. Visa entwickelt eine neue technische Grundlage für den KI-Handel, um innovative Zahlungs- und Handelslösungen zu fördern.
Visa

Der Zahlungdienstleister Visa hat mit dem Trusted Agent Protocol eine neue technische Grundlage für KI-Agenten geschaffen. Wie das Unternehmen mitteilt, könnten die KI-Agenten künftig im Auftrag von Verbrauchern einkaufen und bezahlen. Das Protokoll ermögliche einen sicheren Austausch zwischen KI-Agenten und Händlern im Zahlungsprozess.

Das Trusted Agent Protocol solle unter anderem verhindern, dass legitime Transaktionen dieser KI-Agenten versehentlich geblockt würden. Das Protokoll wurde laut Visa in Zusammenarbeit mit Cloudflare entwickelt und sei ab sofort im Visa Developer Center und auf GitHub verfügbar.

Es ermögliche verifizierten Agenten, wichtige Informationen sicher an Händler zu übertragen. So entstehe eine Grundlage, um Agenten mit echter Kaufabsicht zu erkennen und sie von betrügerischen Bots zu unterscheiden. Wie Visa weiter mitteilt, sei in den Entwicklungsprozess des Protokolls das Feedback zahlreicher Partner eingeflossen. Darunter auch Unternehmen wie Checkout.com, CyberSource, Microsoft, Shopify, Stripe oder Worldpay.

Trusted Agent Protocol schafft Spezifikationen im KI-Handel

Das Trusted Agent Protocol verwende agentenspezifische, kryptografische Signaturen und schaffe technische Spezifikationen für Händler. Diese Spezifikationen enthalten laut Visa folgende Informationen:

  • Absicht des KI-Agenten: Handelt der Agent im Auftrag des Nutzers; zum Beispiel, um zusätzliche Produktinformationen beim Händler abzurufen oder einen Kauf zu tätigen?
  • Verbrauchererkennung: Verfügt ein Verbraucher bereits über ein Kundenkonto oder hat zuvor schon mit dem Händler interagiert?
  • Zahlungsinformationen: Kann der KI-Agent Zahlungsdaten übermitteln, die den bevorzugten Zahlungsmethoden des Händlers entsprechen?
Jack Forestell, Chief Product & Strategy Officer bei Visa.
Visa

Händler müssen KI-Agenten vertrauen können. Das zu erreichen liegt in der Verantwortung des gesamten Zahlungsökosystems. Das neue Protokoll soll es Händlern ermöglichen, ohne eigenen Entwicklungsaufwand KI-Agenten mit Kaufabsicht zu identifizieren und ihren Kunden ein verbessertes, personalisiertes Zahlungserlebnis bieten.“

Jack Forestell, Chief Product & Strategy Officer bei Visa

Visa werde sich eng mit internationalen Normungsgremien wie IETF, OpenID Foundation und EMVCo abstimmen. Darüber hinaus arbeite es mit weiteren Partnern zusammen, um sicherzustellen, dass das Trusted Agent Protocol mit anderen Protokollen wie dem Agentic Commerce Protocol kompatibel sei.

Das Trusted Agent Protocol basiere auf dem etablierten Standard für HTTP-Nachrichtensignaturen und sei abgestimmt auf Web Both Auth. Es ermögliche Händlern und KI-Agenten, auf die bestehende Web-Infrastruktur aufzubauen. Zudem lasse sich das Protokoll auf nicht-webbasierte Nachrichtenprotokolle erweitern.

Stephanie Cohen, Chief Strategy Officer bei Cloudflare
Cloudflare

Die Zukunft des Handels abzusichern ist eine gemeinsame Verantwortung. Besonders dann, wenn KI-Agenten beginnen, im Namen von Verbrauchern zu handeln. Unsere Zusammenarbeit mit Visa am Trusted Agent Protocol ist ein wichtiger Schritt, um die notwendigen Leitplanken für dieses neue Ökosystem zu schaffen.“

Stephanie Cohen, Chief Strategy Officer bei Cloudflare

Wie Visa (Website) mitteilt, ergäben sich für Händler beim KI-Handel neue Herausforderungen. Dazu zählten die Steuerung von Bot-Erkennungssystemen, die legitime Transaktionen von KI-Agenten fälschlicherweise blockieren könnten. Die Unterstützung von Check-outs beziehungsweise Gast-Check-outs, die von KI-Agenten ausgelöst würden sowie die Herausforderung zu erkennen, welche Verbraucher hinter Agenten beziehungsweise Zahlungsdaten steckten.dw

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