Anzeige
STRATEGIE20. Dezember 2022

Cloudlösungen in schwierigen Zeiten: Wie kann Technologie helfen, die Rezession zu überwinden?

Über den Einsatz der Technologie zur Bekämpfung der Rezession: Anu Einberg, Mooncascade
Anu Einberg, MooncascadeMooncascade

In diesem Jahr ist so einiges passiert, das wahrscheinlich jeden mehr als überrascht hat. Doch nicht jedem Unternehmen gelingt der damit verbundene Wandel, ohne Kunden und Kundinnen zu verlieren. Kunden in einer Rezession zu halten, ist kompliziert und nicht einfach. Oder doch nicht? Durch Veränderungen im technologischen Prozess könnte der Prozess der Kundengewinnung und -pflege sowie der Verkäufe optimiert werden. Aber wie macht man das? Mit anderen Worten: Wie kann die Technologie helfen, die Rezession zu überwinden? 

von Anu Einberg, CEO Mooncascade 

Aktuell beschäftigt uns am ehesten die Rezession, die weltweit stark spürbar ist. Mit einer im November gemessenen Inflationsrate von +10,0 % in Deutschland, dem andauernden Krieg in der Ukraine, den Ausläufern von Covid-19 und den Innovationen, die die Technologiebranche ausmachen, verändert sich die Investitionslandschaft in diesem Jahr erheblich. Jeder Privathaushalt, jedes Unternehmen und jeglicher Handel spürt die Konsequenzen deutlich. Gerade jetzt werden Unternehmen gezwungen, ihre Prioritäten neu zu bewerten und nach möglichen Einsparungen zu suchen.

Apple, Microsoft, Spotify, Lyft, Coinbase, Tesla, Twitter und Uber – die Liste der Tech-Unternehmen, die einen Einstellungsstopp verhängt haben und die Auswirkungen der Rezession zu spüren bekommen, wird immer länger und das Ende ist auch hier noch nicht in Sicht. Dass die Wirtschaft und die Technologie Hand in Hand gehen und miteinander verbunden sind, ist ganz logisch aber das bedeutet natürlich auch, dass  beide Sektoren die Auswirkungen des anderen spüren. Dies ist einer der Gründe  warum Unternehmensleiter in Technologie investieren sollten, um den weiteren Absatz der Unternehmung zu steigern, denn Datenverluste oder Sicherheitslücken sind kostspielig und können sich langfristig negativ auswirken.

Gerade nach der Pandemie haben auch deutsche Unternehmen erkannt, dass Investitionen in Technologie keine Kosten verursachen, sondern das Geschäft vorantreiben und ein Differenzierungsmerkmal darstellen.”

Auch die CNBC-Umfrage des Technology Executive Council ergab, dass mehr als drei Viertel der Führungskräfte aus dem Technologiebereich davon ausgehen, dass ihr Unternehmen im Jahr 2022 mehr für Technologie ausgeben wird. Unter anderem wurden Cybersicherheit, Cloud-Technologie, App-Entwicklung, Cloud-Anwendungen und digitale Lösungen für Arbeitsabläufe und Management als wichtigste Technologien genannt.

Über Mooncascade
Mooncascade (Website) ist ein Un­ter­neh­men für Be­ra­tung, De­sign und Soft­ware­ent­wick­lung. Moon­cas­ca­de hat die Vi­si­on, dass der Ver­wirk­li­chung gro­ßar­ti­ger Ide­en nichts im We­ge steht. Mit mehr als 60 in­ter­nen Ent­wick­lungs­ex­per­ten hat das Un­ter­neh­men den Weg z.B. mit Wi­se (ehe­mals Trans­fer­Wi­se), Bolt, Ve­riff und Glia so­wie dem glo­ba­len Fin­Tech-Star­t­up Mo­ne­se und den deut­schen Fin­techs So­la­ris und troy ge­teilt,. Moon­cas­ca­de un­ter­hält ei­ne Part­ner­schaf­ten mit Goog­le Cloud Plat­form (GCP) als Goog­le Pre­mier Part­ner und Ama­zon Web Ser­vices (AWS).

Die Migration in die Cloud kann die Ausgaben für die Infrastruktur, die Energie- und Wartungskosten sowie den Personalbedarf senken. Die Cloud eröffnet unendlich viele neue Tools für Geschäftsmöglichkeiten, denn Digitale Tools können Prozesse automatisieren, Kosten senken, die Erkennung von Risiken und Chancen durch KI verbessern, mit digitalen Zwillingen auf Störungen in der Lieferkette reagieren und die Omnichannel- und Kundenerfahrung neu gestalten, um den Umsatz zu steigern. Aber warum müssen Unternehmen in Technologie investieren? Hier sind einige Gründe, warum Investitionen in Technologie für Ihr Unternehmen in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs von Vorteil sein können:

Effizienz

Technologie kann den Vertrieb und die Abläufe, den Kundendienst und die logistischen Prozesse und Verfahren verbessern. Sie ermöglicht es, Ineffizienz leicht zu erkennen und zu verbessern.”

Technologie kann Probleme wie Informationsverzögerungen beheben und dadurch auch die interne Kommunikation verbessern.

Gesteigerte Produktivität

Technologie kann verstreute Arbeitskräfte miteinander verbinden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Möglichkeit, sich ortsunabhängig zu verbinden und abzustimmen. Unternehmen, die Innovationen nutzen, sind in der Lage, ihre Aufgaben besser zu erfüllen und zu skalieren. Auch Daten und ein sofortiger Zugang zu Geschäftsinformationen und mobilfreundliche Technologien können bei der Produktivitätssteigerung helfen.

Bessere Kundenbeziehungen

Viele Unternehmen mussten während der Rezession feststellen, dass sie den Kontakt zu wichtigen Kunden verloren haben, da sie Einsparungen bei den Marketingmaßnahmen getätigt haben. Deshalb kann es helfen in Technologien zu investieren, die Einblicke in Kundeninformationen bieten, mit einem Schwerpunkt auf Tools für die Kundenkommunikation oder kundenorientierte Technologie. Investieren Sie daher in ein starkes CRM, pflegen Sie bestehende Beziehungen und generieren Sie gezielte Leads, um sicherzustellen, dass der vorhandene Kundenstamm auch im wirtschaftlichen Auf und Ab stark bleibt.

Steigerung des Verkaufsvolumens

Durch Investitionen in Technologie können Sie Ihren Umsatz steigern. Technologie hilft nicht nur, den Umsatz zu steigern, sondern auch die Lagerkosten zu senken, die Kundenzufriedenheit zu verbessern, die Gewinnspannen im Auge zu behalten sowie die Kontrolle über die Bestandsressourcen zu behalten und vieles mehr.

Der offensichtlichste  Vorteil der CRM-Software ist, dass sie in Ihrem Namen E-Mails versendet, beim Aufbau von Kundenbeziehungen unterstützt, Verkaufsunterlagen sicher aufbewahrt und Ihrem Vertriebsteam hilft, gute und schlechte Leads zu identifizieren.”

Modernisieren Sie Ihr Unternehmen

Ich vergleiche das gerne mit meiner Heimatstadt Tallinn. Auf den ersten Blick ist Tallinn eine Stadt wie viele andere in Europa. Das was Tallinn und Estland im Kern ausmacht, ist unsichtbar. Es verbirgt sich in den Smartphones der Passanten, in gut geschützten Server-Räumen, in Abertausenden Computer-Codes, die für Laien nicht entzifferbar sind. Der digitale Staat ist für alle immer verfügbar.

Autorin Anu Einberg, Mooncascade
Anu Einberg ist CEO von Mooncascade (Website). Bei Mooncascade durchlief sie alle Organisationsebenen: von der Ingenieurin im Bereich Qualitätssicherung, über das Produktmanagement bis hin zur Entwicklungsleiterin. Auf ihre Position als COO folgte dann die Stelle als CEO. Ihr Karriereweg hat Anu dabei geholfen, die Sichtweise verschiedener Rollen zu verstehen. Sie lernte schnell, dass man durch Vertrauen in das eigene Team auf die unterschiedlichste Art und Weise zusammenarbeiten kann. Im Jahr 2020 erhielt Einberg die Auszeichnung “The Best Remote Work Leader”, die von verschiedenen Estnischen Organisationen vergeben wurde. Sie hat einen Master-Abschluss in Psychologie von der Universität Tartu.
99 Prozent der behördlichen Dienstleistungen stehen in Estland digital zur Verfügung – und das schon seit Jahren. Im Jahr 2002 wurde die digitale Identität für Bürger obligatorisch, seit 2005 kann man digital wählen und auch die Steuererklärung ist digitalisiert. Verschreibt eine Ärztin Medikamente, muss in der Apotheke nur die ID des Patienten gescannt werden, und schon erscheint die Bestellung.

Deutschland steht beim europäischen Vergleich der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft im Jahr 2022 an 13. Stelle und kommt auf eine Gesamtpunktzahl von 52,9 Punkten. Führend sind die skandinavischen Länder Finnland und Dänemark. Die Europäische Kommission veröffentlicht jährlich den Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI), der die Fortschritte der Mitgliedstaaten in den fünf wesentlichen Bereichen Konnektivität, digitale Kompetenzen, Internetnutzung durch Privatpersonen, Integration digitaler Technik durch Unternehmen und digitale öffentliche Dienste verfolgt. Effizienz und digitale Transformation kommen nicht nur dem Unternehmen intern zugute, sondern auch der Gesellschaft als Ganzes. Sprechen Sie über die Digitalisierung von Unternehmen in Deutschland – Estland ist ein gutes Beispiel für ein digitalisiertes Land, mit E-Lösungen und allen Dienstleistungen, die über das Internet mit intelligenten Verifizierungen verfügbar sind.

Digitale Technologien werden genutzt, um digitale, virtuelle und stationäre Vertriebskanäle neu zu gestalten. Investitionen in das Kundenerlebnis fördern nicht nur den Umsatz, sondern modernisieren auch Ihr Unternehmen.

Wenn Sie bei der Entwicklung eines Produkts oder der Verbesserung eines Produkts mit der Nutzerforschung beginnen, werden Sie in späteren Entwicklungsphasen viele Ressourcen sparen.”

Warum also jedes dritte deutsche Unternehmen im kommenden Jahr die Digitalisierungs-Ausgaben reduzieren möchte, erscheint da fahrlässig, weil so die eigene Zukunft aufs Spiel gesetzt wird.

Transformation kann beides – Dinge vereinfachen oder verkomplizieren

Die Transformation hilft uns nur dann, effizient zu sein, wenn sie auch den Prozess für die Nutzer/Stakeholder vereinfacht. Es ist nicht gerechtfertigt, einfach etwas zu kopieren, was wir nicht digital gemacht haben, um es digital zu machen. Die Digitalisierung ist wertvoll, wenn sie Prozesse vereinfacht und beschleunigt. So wurde beispielsweise beim Aufbau von E-Government-Systemen in Estland beschlossen, dass die Bürger nicht ständig die persönlichen Daten, die der Regierung bereits bekannt sind, erneut übermitteln sollten. Anstatt die Formulare, die sie früher auf Papier ausfüllten, in digitaler Form auszufüllen, haben die IT-Systeme der Regierung einen sicheren Weg geschaffen, um persönliche Daten anzufordern (aber nur die, die für die Aufgabe benötigt werden), wann immer sie benötigt werden. Das bedeutet, dass die Regierung flexibel sein und den Bürgern sogar Dienstleistungen und finanzielle Unterstützung anbieten kann, ohne dass sie alles einzeln beantragen müssen. Der eigentliche Kern der Digitalisierung ist also nicht die Frage, ob wir einfach von Papier auf digitales Format umstellen können, sondern ob wir die Schritte, die wir früher machen mussten, automatisieren und überspringen können.

Ein weiterer Teil ist natürlich die eigentliche Qualität der Entwicklung. Wenn das Design des Dienstes bereits gut durchdacht ist, ist es wichtig, nicht einfach gedankenlos zu programmieren, was auch immer vereinbart wurde, sondern die Lösung in jedem Schritt zu testen, sowohl in Bezug auf die technische Qualität als auch darauf, ob das, was geplant und gebaut wurde, auch für den Benutzer funktioniert, sowohl vor der Entwicklung als auch nach der Entwicklung.  Die Entwicklung wird in der Regel teuer, weil das, was bereits gebaut wurde, noch einmal gemacht werden muss. Wenn wir also bereits die Design-Prototypen testen und auch während der Entwicklung selbst gründlich testen, können wir eine Wiederholung in späteren Phasen, die viel teurer ist, vermeiden.

Fazit

Jedes Unternehmen und jede Organisation ist anders und muss mit unterschiedlichen Strategien auf eine Rezession reagieren. Es gibt keine Einheitslösung, wenn es um technische Hilfsmittel geht, die eine Rezession in eine Chance verwandeln können. Das Benchmarking von Plänen und das Setzen von Prioritäten kann selbst in den schlimmsten Krisen eine hohe Rendite bringen.

Verschwenden Sie daher niemals eine Krise – Krisen haben in der Regel eine reinigende Wirkung auf die Gesellschaft und das Geschäftsumfeld, und sie bieten große Chancen für neue Ideen und Lösungen.”

Die Technologie spielt in der Krise eine wichtige Rolle, da sie dazu beiträgt, die Zeit der Menschen wertzuschätzen und sie sinnvoll zu nutzen. Wir sollten uns auf den Endnutzer konzentrieren, mithilfe der Technologie einen Mehrwert schaffen und so in Krisenzeiten neue Geschäftsfelder erschließen. Behalten Sie eine langfristige strategische Sichtweise bei, streben Sie eine Qualitätsentwicklung an, behalten Sie den Endnutzer im Blick und schaffen Sie den wirklich benötigten Wert. Eine Erfolgsgeschichte, selbst in der Rezession.Anu Einberg, Mooncascade

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert