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MEDIA14. Mai 2020

c’t-Test: Von neun Banking-Apps hinken drei hinterher

Der Test erscheint in der c't Ausgabe 11/20
Der Test erscheint in der c’t Ausgabe 11/20.Heise Verlag

Banking-Apps sind praktisch und ersparen lästiges Tippen am Computer. Aber nicht alle sind gleich komfortabel und bieten dieselben Funktionen. Die Fachzeitschrift c’t hat in der aktuellen Ausgabe (11/20) neun Anwendungen getestet und dabei einige Schwächen entdeckt.

Geld überweisen, Rechnungen scannen und bargeldlos bezahlen. Banking-Apps sind eine praktische Sache. Doch es gibt deutliche Unterschiede, was die Leistungen der Applikationen betrifft. Das IT- und Tech-Magazin c’t hat neun bekannte Apps für Privatkunden unter die Lupe genommen.

Der Kunde will möglichst seine kompletten Bankgeschäfte per App erledigen, vorzugsweise bargeldlos bezahlen und lehnt zusätzliche Gebühren für Überweisungen ab“

Markus Montz, c’t-Redakteur

Im Test wurden die Banking-Apps der Postbank, Deutschen Bank und der Hannoverschen Sparkasse sowie Volks- und Raiffeisenbank unter die Lupe genommen. Dazu kommen die Sparda Hessen, eine Mischung aus Filial- und Direktbank, sowie die drei Direktbanken Comdirect, DKB und ING sowie die Digitalbank N26.

Positiv: In Sachen Sicherheit und Datenschutz gab es bei keiner App schwere Mängel. Doch die DKB-App fiel negativ auf, weil sie, je nach Berechtigung, häufig Daten mit Drittanbietern austauschte. Bei drei Anbietern passen die Datenschutz-Erklärungen nicht zur App: „Deutsche Bank, DKB, N26 und Postbank sollten dafür sorgen, dass die verlinkten Datenschutz-Erklärungen auch Aufschluss über die App geben“, fordert Montz. Vorbildlich sei diese Erklärung etwa bei der App der ING.

N26-App ohne Scan-Funktion

Besonders praktisch ist bei Banking-Apps die Scan-Funktionen für Rechnungen: Sie werden fotografiert oder als PDF hochgeladen. Eine Software erkennt die Daten und füllt die Überweisung aus. Viele Banken nutzen hier das Tool des Dienstleisters Gini, das im Test der c’t zuverlässig funktionierte. Leider bietet ausgerechnet die App der Digitalbank N26 diese Funktion nicht an und die Postbank erkennt nur die seltenen und veralteten QR-Codes.

Smartphone-App: Bei Mobile Banking-Apps gibt es große Unterschiede
Smartphone-App: Bei Mobile Banking-Apps gibt es große Unterschiede DSGV

Praktisch für Kleinbeträge: die mobile Bezahl-Option “Kwitt” der Sparkassen und Volksbanken. Beträge bis 30 Euro (und maximal 100 Euro am Tag) lassen sich damit von einem Nutzer zum anderen ohne TAN-Eingabe und kostenlos fast in Echtzeit übertragen.

Sparda-App ohne Apple und Google Pay

Wer viel Wert auf guten Support und ein dichtes Filialnetz legt, ist bei der Sparkasse gut aufgehoben, erklärt die c’t. Die Banking-App punktet mit großem Funktionsumfang und den praktischen Kwitt-Überweisungen. Dieser Service ist mit sieben Euro im Monat allerdings ziemlich teuer.

Bei den Anbietern kostenloser Kontos überzeugte uns vor allem die App der ING mit ihrer Bedienung und dem Funktionsumfang. Mit kleineren Abstrichen gefiel uns aber auch auch die App der DKB.”

So lautet das Test-Fazit der c’t. In Sachen Bedienung sind die Apps der Volksbanken und Postbank den übrigen Anbietern unterlegen. Und bei den Bezahl-Optionen fiel die Sparda Hessen gegenüber den übrigen Apps deutlich ab. Sie bietet als Einzige weder Apple Pay noch Google Pay oder NFC-Zahlungen an.

Die Grenzen der Datennutzung

In der gleichen Ausgabe (11/20) weist der c’t-Experte Stefan Hessel darauf hin, dass beim Online-Banking per Banking-Apps jede Menge Daten anfallen, die für die Banken respektive ihre Partner von Interesse sein können. Diese können zum Beispiel für die Verbesserung des Services, für den Absatz neuer Finanzprodukte oder für andere Zwecke verwendet werden. Aber dürfen Geldinstitute alle Daten, die beim Online-Banking anfallen, nach Belieben verarbeiten? Hessel schreibt:

In einer Ära des Datenschutzbewusstseins lautet die Antwort natürlich nein.”

Doch es gäbe Grenzfälle und längst nicht jede Nutzung der teilweise hochsensiblen Kundendaten sei den Banken verboten. Die wesentliche Rechtsgrundlage hier ist die Datenschutzgrundverordnung. Ein weiterer häufiger Streitpunkt: Die Haftung der Bank bei Phishing-Attacken und Online-Diebstahl. Hier sollte der Nutzer auf jeden Fall alle Sicherheitsmaßnahmen nutzen, die das Smartphone und die Banking-App bieten, um nicht in die Haftung genommen zu werden.

Den aktuellen Test finden Sie hier auf heise.dehd

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