ARCHIV11. September 2020

Deutsche Bundesbank: Zahlungen verlagern sich vom GAA zum POS – mit etwas kleineren Warenkörben

Die Deutsche Bundesbank meldet, dass unbare Zahlungsinstrumente in Deutschland bereits 2019, also vor Ausbruch der COVID-19 Pandemie, stärker genutzt worden – aber nun im Vergleich zum Vorjahr noch einmal eine Steigerung um 7 % (Anzahl) bzw. 8 % (Wert) erfahren haben – Karten-Zahlungen legten sogar um 19 % zu!

Die Deutsche Bundesbank stellte heute die neuesten Ergebnisse der Zahlungsverkehrs- und Wertpapierabwicklungsstatistiken vor (hier zum Download). Insgesamt wurden 24 Mrd. Zahlungstransaktionen von Zahlungsdienstleistern in Deutschland bargeldlos mit ihren Nichtbankenkunden in einem Gesamtwert von 61 Billionen € abgewickelt.

Am stärksten nahmen die Zahlungen mit der Karte zu, um fast 19 % auf 6,3 Mrd.”

Darunter haben Transaktionen mit Debitkarten mit knapp 5 Mrd. den höchsten Anteil. Deren Nutzung hat sich im Jahr 2019 um 20 % erhöht. Debit­karten werden in Deutschland häufig in Form der „girocard“ ausgegeben. Kredit­karten ohne und vor allem Kreditkarten mit Kreditfunktion spielen in Deutschland weiterhin eine eher untergeordnete Rolle. Die Lastschrift ist mit 11 Mrd. Transaktionen nach wie vor das beliebteste unbare Zahlungsinstrument, gefolgt von der Überweisung mit knapp 7 Mrd.

Weniger Bargeld vom GAA - dafür häufiger direkt am POS - auch bei kleineren Beträgen: Die Karten­nutzung verändert sich.
Weniger Bargeld vom GAA – dafür häufiger direkt am POS – auch bei kleineren Beträgen: Die Karten­nutzung verändert sich. CardProcess

Verlagerung weg vom GAA, hin zum POS

Während die von inländischen Zahlungsdienstleistern ausgegebenen Karten an Geldautomaten inländischer Zahlungsdienstleister seltener genutzt werden, erhöhte sich die Verwendung dieser Karten an den Verkaufsstellen im Jahr 2019 um 12 %.

Gegenläufig zur Entwicklung des Benutzens dieser Karten war der durchschnittliche Wert der Transaktionen. Es wurde also seltener Bargeld am Geldautomaten abgehoben, die abgehobenen Beträge stiegen jedoch, durchschnittlich um 7 € auf 192 €. Die vermehrte Nutzung der Karten an den Verkaufsstellen ging dagegen einher mit einem Rückgang des Durchschnittsbetrags der Kartenzahlung um 4 € auf 54 €.

Ausgehend von einem niedrigen Niveau reduzierten sich die Scheckzahlungen in Deutschland erneut. Auch E-Geldzahlungen blieben relativ bedeutungslos in Deutschland.

Bezogen auf den Wert der unbaren Zahlungstransaktionen konnte die Überweisung mit einer Steigerung um 9 % auf nunmehr 56 Billionen € ihre Spitzenposition behaupten. Auch beim Transaktionswert wiesen die Karten­zahlungen mit 12 % die größte Steigerung auf, blieben jedoch mit 350 Mrd. € weit hinter dem Wert der Überweisungen und Lastschriften zurück. Der Betrag der Lastschriften stieg um 2 % auf gut 3 Billionen €, während der Wert der Scheckzahlungen um 20 % auf 72 Mrd. € zurückging.aj

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